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    Leserreise des Sonntagsblattes nach Zypern vom 9. bis 15. November

    Zypern – das Land der Klöster und antiken Ruinen

    Leserreise des Sonntagsblattes nach Zypern vom 9. bis 15. November
    Gut geschützt hinter einer Gardine hat sich die Ikone mit der Darstellung der heiligen Freitag „versteckt“. Nur wer den Sichtschutz lüftet – wenn auch nicht offiziell erlaubt – kann einen Blick auf die Namensgeberin der dreischiffigen Fünfkuppelkirche von Yeroskipou erhaschen. Die Heilige, die der Sage nach an einem Freitag ihr Martyrium erlitt, gehört neben den mittelalterlichen Fresken der Kirche mit Szenen aus den Leben Christi und der prachtvollen Ikonostase (Bilderwand) zu jenen Kunstwerken, welche die 45-köpfige Reisegruppe gleich zu Beginn ihrer einwöchigen Leserreise auf die Mittelmeerinsel Zypern zu Gesicht bekommt.
    Nicht weit müssen die Kulturreisenden von ihrem Ausgangspunkt, dem Viersterne-Hotel „Pioneer Beach“ in Paphos fahren, um auf Zeugnisse der Vergangenheit zu stoßen, denn auf Schritt und Tritt begegnet man hier antiken Ruinen und sehenswerten Kirchen.
    Nach dem kurzen Ausflug in die Welt des griechisch-orthodoxen Kirchenbaus – dieser sollte nicht der letzte auf der Zyperntour gewesen sein – taucht die Gruppe ein in die „Unterwelt“ der so genannten „Königsgräber“, einer antiken Totenstadt aus den letzten beiden vorchristlichen Jahrhunderten. Könige jedoch sind in diesen unterirdischen, ins weiche Kalkgestein gehauenen Grabkammern mit ihren säulenumkränzten Innenhöfen nie bestattet worden, lediglich die Statthalter des ägyptischen Ptolomäer-Reichs und ihre Familien.
    Einblick ins mondäne Leben der Römer – ihre Herrschaft beginnt in Zypern im Jahre 58 vor Christus (Paphos ist römische Provinzhauptstadt) – gewinnt die Gruppe in der Nähe des Hafens im Haus des Dionysoss mit seinen herrlichen Mosaiken.
    Noch ganz unter dem Eindruck des variantenreichen exquisiten Büfetts im „Pioneer Beach“, das alle Reisenden am Abend erwartet, geht die Gruppe den zweiten Tag an. „Natur und Kirchen“ lautet das Motto. Nur: Sturm, Regen und sogar eine Windhose haben über Nacht die Temperatur von zuvor 26 auf 18 Grad sinken lassen. Kein Grund für Trübsal, auch dann nicht, als der Bus mitten in der Einsamkeit der kargen Bergwelt auf einem durch den Regen unpassierbar gewordenen Weg stecken bleibt. Im Rückwärtsgang geht es in ein nahezu menschenleeres Dorf, wo die Abenteurer in der einzigen Schänke eine Kaffeepause einlegen. In dem einfachen, unverfälschten Gastraum gehen sie auf Tuchfühlung mit den Einheimischen. Gebärdensprache ersetzt den Sprachführer, man lacht und scherzt miteinander, und fast hat man den Eindruck, das mancher aus der Gruppe auf immer hier bleiben möchte. Und das Ständchen, das die Gruppe den alten Männern des Dorfes bringt, das werden diese wohl so schnell nicht vergessen.
    In die Rolle eines Eremiten versetzt fühlen sich die Zypernentdecker in den mit Fresken des 14. Jahrhunderts ausgemalten Höhlen des heiligen Neophytos im gleichnamigen Kloster. Genauso intim wirkt der Ort mit der Quelle der Aphrodite, den man noch an diesem abwechslunsgreichen Tag kennen lernt.
    Am nächsten Morgen gehts über die alte Landstraße von Paphos vorbei am Petra Tou Romiou, jenem Felsen, an dem der Sage nach die Göttin Aphrodite aus dem Meerschaum geboren wurde, nach Koúrion. Diese Stadt ist nach Paphos die sehenswerteste archäologische Stätte und beeindruckt nicht nur mit ihrem aus römischer Zeit stammenden Apollon-Heiligtum, sondern auch mit vielen weiteren Ausgrabungen.
    Beim anschließenden Bummel durch die verwinkelten Gassen der Altstadt von Limassol, mit 156000 Einwohnern zweitgrößte Stadt des Landes, trifft man in einer Markthalle auf das emsige Treiben der Händler. Höhepunkt des Tages aber ist die urige Taverne im Bergdorf Lofou. 14 Gänge tischt der Wirt hier auf, eine lukulische Reise quer durch Zyperns Küche und Keller nimmt ihren Lauf. Nikosia, die Hauptstadt Zyperns, ist Ziel des nächsten Tages. Seit dem Krieg von 1974 verläuft eine Grenze – die so genannte „Green Line“ – mitten durch die 196000 Einwohner zählende Bischofsstadt; diese Grüne Grenze teilt das Herz der Insel in einen türkisch besetzten und einen freien Teil. Übrigens: Im griechischen Teil der Insel leben insgesamt 750000 Menschen, knapp fünf Prozent von ihnen sind Türken.
    Höhepunkte des Nikosia-Besuchs bilden neben dem Blick über und durch die Mauer hinüber in den türkischen Teil der Stadt die
    St. Johannes-Kathedrale mit ihrer großartigen Ausmalung aus der Zeit ab 1733 sowie das Ikonenmuseum des Bischofspalastes. Die prachtvolle Ikonostase der St. Johannes Kathedrale wird nur noch übertroffen von der Bilderwand des wohl berühmtesten und auch reichsten Klosters der Insel, des Klosters Kykko. Einsam, mitten im Tróodosgebirge in 1140 Meter Höhe gelegen, bildet der Ort nach dem Besuch des kleinen Weindorfes Omothos den Höhepunkt des vorletzten Tages der Zypernreise, bevor es am Tag darauf mit der Lufthansa wieder via Heimat geht. Zuvor aber stattet die Gruppe noch dem Übervater Zyperns, dem früheren Erzbischof Makarios III., einen Besuch an seinem Grab ab; es liegt auf einer Anhöhe über dem Kykkos-Kloster.
    Wie im Fluge vergehen für alle Teilnehmer der Leserreise die Tage auf der Mittelmeerinsel. Noch lange werden die Bilder von antiken Stätten, uralten Kirchen und der unbeschreiblichen Vielfalt an Pflanzen in jedem Einzelnen von ihnen nachwirken. In Erinnerung bleiben wird auch die gute Organisation von „Arche Noah Reisen“ aus Trier und das überaus harmonische Miteinander.