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    „Die Legionäre“ der Sömmersdorfer Passionsspiele auf Tournee – noch zwei Aufführungen

    Zweifel, Fragen, Nachdenken

    „Die Legionäre“ der Sömmersdorfer Passionsspiele auf Tournee – noch zwei Aufführungen
    SCHWEINFURT. Im dunklen Altarraum von St. Kilian in Schweinfurt wird laut gebrüllt, hämisch gelacht und verzweifelt geweint. Stimmungen, welche die vier Darsteller der Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf in ihren Rollen als „Legionäre“, als römische Soldaten, die beim Leiden Christi vor 2000 Jahren dabei waren, gekonnt wiedergeben.
     
    45 Minuten Aufführung genügen, um alles hineinzupacken: den Hergang der Leidensgeschichte Jesu von Palmsonntag bis Ostersonntag zu erzählen, das Leben in Judäa zu schildern, die politische Situation um die römische Besatzung zu verdeutlichen. Vor allem aber verkörpern die vier Legionäre die unterschiedlichen Charaktere: die Zweifler über das ewige Morden und Schänden, die abgeklärten, abgestumpften Befehlsempfänger, die Nachdenker über ein widersprüchliches, manipuliertes Volk, die machtbewussten Sieger, die Sucher nach dem „richtigen Weg“.
     
    Kulisse aus Speeren
    Einfach, aber wirkungsvoll ist die spartanische Kulisse im Altarraum: Aus Speeren ist ein Gitter geschnürt, ein Gefängnis, in dem der Legionär Markus (Stefan Huppmann) sitzt. Er hatte seinem Hauptmann den Befehl verweigert, den verurteilten Jesus zu schlagen. Bewacht von dem älteren Kolonialsoldaten Proculus (Frank Greubel) wartet er auf sein Urteil. Da erhält er Besuch seiner Kameraden Octavius (Sebastian Grünewald) und Lupus (Robert König), die im Gegensatz zu ihm den Befehl zur Kreuzigung vollzogen.
    Um das „Warum“ der Befehlsverweigerung ranken sich die intensiven Gespräche und Gefühlsausbrüche, immer wieder angestachelt durch Octavius. Erklärende Schlüsselszenen der Passion werden dem Zuschauer von den vier spielfreudigen Laiendarstellern eindrucksvoll nachgestellt: Indem ein Scheinwerfer-Spot die Rolle des Jesus übernimmt. Wenn der Soldat Lupus dem imaginären Christus die Dornenkrone auf den Kopf drückt, bleibt dem Zuschauer nur bedrücktes Erstarren.
     
    Stets „neues Feuer“ da
    Die vier Männer beherrschen nach 26 Aufführungen seit dem Jahr 2000 ihre Texte sicher, dennoch wirkt die Szene nicht abgespult. „Es ist immer wieder neues Feuer da“, bestätigt auch Spieler und Regisseur Robert König. Der Spaß, die gemeinsame Freude am Theaterspiel ist auch für Frank Greubel in der dritten Spiel-Saison die Hauptmotivation für die neue „Tournee“, die außer durch den Landkreis Schweinfurt auch nach Würzburg, Gemünden und Norddeutschland führte. Eintritt verlangen die Sömmersdorfer nicht. Stattdessen bitten sie um eine Spende (Äthiopienhilfe).
    Silvia Eidel
     
    Weitere Aufführungen: 19. März, 19.30 Uhr Pfarrkirche Schnackenwerth und am Karfreitag,
    20 Uhr Freilichtbühne Sömmersdorf. Eintritt frei.