Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.
Zurufe der besonderen Art
Steine sind stumm. Metall ist auch nicht sehr gesprächig. Es sei denn, das Material gerät in Künstlerhand. Dann wird es zum „Zuruf“, wie der Titel des Bildhauersymposions des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) in Würzburg versprach. Ein Teil der Ergebnisse ist auf dem Kiliansplatz vor dem Museum am Dom zu sehen: Fünf Steine mit einem kreisrunden Loch und eine übermannshohe graue Metallskulptur stellen sich den Passanten in den Weg und verlangen Antwort auf ihr pures Dasein. So entsteht ganz alltäglich ein Dialog mit Stein und Metall.
Für den Bau- und Kunstreferenten der Diözese, Dr. Jürgen Lenssen, bedeutet die Positionierung der beiden Arbeiten von Roger Bischoff (Stein) und Arno Hey (Metall) neben der Kathedralkirche auch einen „Zuruf“ zwischen dem Dom und dem Kulturspeicher, wie Dr. Lenssen in einem Gespräch mit dem BBK-Vorsitzenden Thomas Reuter sagte.
Während die Gruppe aus fünf Steinen auch für fünf einzelne Personen stehen könnte, ist die Stahlskulptur von Arno Hey nach der Vorgabe des Künstlers ein übergroßer Kopf. Die Plastik erinnert ein wenig an eines der Riesenteleskope, mit denen Astronomen den Himmel nach Sternen und Lichtwellen absuchen und so auf den intergalaktischen „Zuruf“ warten.
Die Idee zum Symposion hatte Margot Garutti, Leiterin der BBK-Galerie im Kulturspeicher. Unterstützer für das Symposion hatte Garutti in der Stadt Würzburg, dem Bezirk Unterfranken und in der Diözese Würzburg gefunden. Die Witterungsbedingungen waren hart: Während der zehn öffentlichen Arbeitstage der Bildhauer brannte die Sonne dieses Sommers auf den Platz vor dem Kulturspeicher herunter. Nur Sonnenschirme spendeten etwas Schatten. Zwischen 10 und 18 Uhr konnte man sie antreffen: Dierk Berthel (Jahrgang 1963), Rannungen; Roger Bischoff (Jahrgang 1947), Dettelbach; Arno Hey (1964) Volkach; Ronald Johnson (1930), Kolitzheim; Joachim Koch (1949); Kleinrinderfeld und Rainer Krämer-Guille (1954), Würzburg.
„Hier ist das anders ...“
„Die Erfahrung, in einem öffentlichen Raum zu arbeiten ist ungewohnt“, sagte Dierk Berthel, dessen namenlose Skulptur aus Stein und Metall alle möglichen Assoziationen zulässt bis hin zur venezianischen Gondel. Der Arbeitsplatz des Bildhauers ist nach Berthels Worten eigentlich sein Atelier, mit den Werkzeugen an ihrem Platz und einer gewissen Einsamkeit im Tun. „Hier ist das anders, wir sind sechs“, meinte Roger Bischoff. Beide schätzten die Möglichkeit, hier einmal neben Kollegen zu schleifen und zu fräsen, die hilfsbereit sind und gerne mit anfassen, wenn die schweren Stein- und Metallstücke versetzt werden mussten.
Dem Laien, der sich vorsichtig nähert, wenn die Schleifmaschinen aufheulen und je nach Material Staub oder Funken fliegen, wird schnell klar, dass so ein Symposion eine aufwändige Sache ist. Allein die Größenordnungen sind imponierend. Der Bildhauer Joachim Koch hat einen Vierkantstab aus Stahl von 3.30 Metern Länge aufgerichtet, der in mittlerer Höhe plötzlich ein rhythmisches Eigenleben beginnt, um nach den versetzten Ausklinkungen wieder ganz gerade nach oben zu streben. Ein für Koch typisches Werk, das die Reinheit von Form und Material im Raum zur Geltung bringt.
Kinder helfen Künstler
Ein ganz anderes Konzept verfolgte Rainer Krämer-Guille. Er hat in den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Heuchelhof kleine Helfer gefunden, die mit ihren teilweise verblüffend offenen Fragen zu Kirche und Gott Zinktafeln beschreiben. Die Tafeln stehen in offener Kreuzform und zeigen zum Beispiel in gelber Schrift auf rotem Grund: „Gott, wie alt bist du?“ oder „Wie seh ich aus wenn ich gestorben bin?“ Wie der Künstler sagt, wurde das Thema in der Schule besprochen, allerdings soll die kindliche Unbefangenheit in der Rechtschreibung auf dem Kunstobjekt erhalten bleiben.
Millimetergenau dagegen ging Ronald Johnson vor. Er hat aus groben Steinquadern präzise Dreiecks-Flächen herausgearbeitet, die dem an sich schweren Gebilde Leichtigkeit und Vibration verleihen. Es ist ein bisschen schade, dass nur zwei Arbeiten des Symposions den „Ruf“ in die Innenstadt erhalten haben. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, dem künstlerischen Zuruf der anderen Exponate auf dem Platz vor dem Kulturspeicher zu folgen. Die Werke sind noch fünf Monate zu sehen.
Für den Bau- und Kunstreferenten der Diözese, Dr. Jürgen Lenssen, bedeutet die Positionierung der beiden Arbeiten von Roger Bischoff (Stein) und Arno Hey (Metall) neben der Kathedralkirche auch einen „Zuruf“ zwischen dem Dom und dem Kulturspeicher, wie Dr. Lenssen in einem Gespräch mit dem BBK-Vorsitzenden Thomas Reuter sagte.
Während die Gruppe aus fünf Steinen auch für fünf einzelne Personen stehen könnte, ist die Stahlskulptur von Arno Hey nach der Vorgabe des Künstlers ein übergroßer Kopf. Die Plastik erinnert ein wenig an eines der Riesenteleskope, mit denen Astronomen den Himmel nach Sternen und Lichtwellen absuchen und so auf den intergalaktischen „Zuruf“ warten.
Die Idee zum Symposion hatte Margot Garutti, Leiterin der BBK-Galerie im Kulturspeicher. Unterstützer für das Symposion hatte Garutti in der Stadt Würzburg, dem Bezirk Unterfranken und in der Diözese Würzburg gefunden. Die Witterungsbedingungen waren hart: Während der zehn öffentlichen Arbeitstage der Bildhauer brannte die Sonne dieses Sommers auf den Platz vor dem Kulturspeicher herunter. Nur Sonnenschirme spendeten etwas Schatten. Zwischen 10 und 18 Uhr konnte man sie antreffen: Dierk Berthel (Jahrgang 1963), Rannungen; Roger Bischoff (Jahrgang 1947), Dettelbach; Arno Hey (1964) Volkach; Ronald Johnson (1930), Kolitzheim; Joachim Koch (1949); Kleinrinderfeld und Rainer Krämer-Guille (1954), Würzburg.
„Hier ist das anders ...“
„Die Erfahrung, in einem öffentlichen Raum zu arbeiten ist ungewohnt“, sagte Dierk Berthel, dessen namenlose Skulptur aus Stein und Metall alle möglichen Assoziationen zulässt bis hin zur venezianischen Gondel. Der Arbeitsplatz des Bildhauers ist nach Berthels Worten eigentlich sein Atelier, mit den Werkzeugen an ihrem Platz und einer gewissen Einsamkeit im Tun. „Hier ist das anders, wir sind sechs“, meinte Roger Bischoff. Beide schätzten die Möglichkeit, hier einmal neben Kollegen zu schleifen und zu fräsen, die hilfsbereit sind und gerne mit anfassen, wenn die schweren Stein- und Metallstücke versetzt werden mussten.
Dem Laien, der sich vorsichtig nähert, wenn die Schleifmaschinen aufheulen und je nach Material Staub oder Funken fliegen, wird schnell klar, dass so ein Symposion eine aufwändige Sache ist. Allein die Größenordnungen sind imponierend. Der Bildhauer Joachim Koch hat einen Vierkantstab aus Stahl von 3.30 Metern Länge aufgerichtet, der in mittlerer Höhe plötzlich ein rhythmisches Eigenleben beginnt, um nach den versetzten Ausklinkungen wieder ganz gerade nach oben zu streben. Ein für Koch typisches Werk, das die Reinheit von Form und Material im Raum zur Geltung bringt.
Kinder helfen Künstler
Ein ganz anderes Konzept verfolgte Rainer Krämer-Guille. Er hat in den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Heuchelhof kleine Helfer gefunden, die mit ihren teilweise verblüffend offenen Fragen zu Kirche und Gott Zinktafeln beschreiben. Die Tafeln stehen in offener Kreuzform und zeigen zum Beispiel in gelber Schrift auf rotem Grund: „Gott, wie alt bist du?“ oder „Wie seh ich aus wenn ich gestorben bin?“ Wie der Künstler sagt, wurde das Thema in der Schule besprochen, allerdings soll die kindliche Unbefangenheit in der Rechtschreibung auf dem Kunstobjekt erhalten bleiben.
Millimetergenau dagegen ging Ronald Johnson vor. Er hat aus groben Steinquadern präzise Dreiecks-Flächen herausgearbeitet, die dem an sich schweren Gebilde Leichtigkeit und Vibration verleihen. Es ist ein bisschen schade, dass nur zwei Arbeiten des Symposions den „Ruf“ in die Innenstadt erhalten haben. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, dem künstlerischen Zuruf der anderen Exponate auf dem Platz vor dem Kulturspeicher zu folgen. Die Werke sind noch fünf Monate zu sehen.