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    Zur Andacht innehalten

    Ein Bildstock-Wanderplan beschreibt insgesamt 27 Flurdenkmäler an Feldwegen und im Salzforst rund um Schmalwasser. Viele dieser Denkmäler entstanden durch Gelübde in Kriegsjahren oder in der „armen Zeit“. Sie wurden von den Stiftern aus Dankbarkeit errichtet, dass ihre Gebete erhört werden. Auch bezeugten Ortsbewohner, die einst nach Amerika auswanderten, ihre Verbundenheit zur alten Heimat.
    SCHMALWASSER. In der knapp 500 Einwohner zählenden Gemeinde Schmalwasser (Dekanat Bad Neustadt) finden sich noch außergewöhnlich viele Flurdenkmäler in unterschiedlichen Formen in Holz und Stein, in denen die Handwerkskunst der Rhöner Holzschnitzer und Steinbildhauer überliefert ist. Rechtzeitig zum Auftakt des Jubiläumsjahres „500 Jahre Schmalwasser“ ist auf Initiative von Fremdenverkehrsverein und Jagdgenossenschaft ein Bildstock-Wanderplan entstanden.

    Der Wanderplan beschreibt insgesamt 27 Flurdenkmäler an Feldwegen und im Salzforst rund um Schmalwasser. Darunter vier Steinkreuze, sechs Steinbildstöcke (von 1788 bis 1889), zwei Grotten, sowie etliche Holzbildstöcke, alte Bildbäume, Gedenksteine und Marterln. Einige von ihnen sind entlang des Wallfahrtsweges zum Kreuzberg zu finden. Sie laden die Wallfahrer zum Gebet und zur kurzen Rast.

    Bleibende Denkmäler

    Viele dieser Denkmäler entstanden durch Gelübde in Kriegsjahren oder in der „armen Zeit“. Sie wurden von den Stiftern aus Dankbarkeit errichtet, dass ihre Gebete erhört werden. Auch bezeugten Ortsbewohner, die einst nach Amerika auswanderten, ihre Verbundenheit zur alten Heimat und setzten mit einem Bildstock ein bleibendes Denkmal. Manche Gedenksteine oder Holzmarterln erinnern aber auch an ein tragisches Unglück oder einen Todesfall. Bis in die 70er Jahre fanden an Christi-Himmelfahrt auch noch Flurprozessionen zu den Bildstöcken statt. Im Jubiläumsjahr soll diese Tradition mit einer Prozession wieder aufleben. Eigens für den Plan ausgearbeitet wurde auch eine Grafik mit insgesamt vier Wanderwegen, die an den kleinen Gedenkstätten entlangführen.

    Kulturerbe bewahrt
    Als die Jagdgenossenschaft Schmalwasser 1999 bereits fünf Steinbildstöcke aus den Jahren 1788 bis 1892 restaurieren ließ, war Dr. Annette Faber, Oberkonservatorin des Landesamtes für Denkmalpflege bei der Vorbesprechung begeistert von der Idee, wichtige Informationen über die Flurdenkmäler in einem kleinen Wegweiser für Wanderer zu erfassen. Damit werde das Bewusstsein für das Kulturerbe der Vorfahren bei Einheimischen und Urlaubern geweckt und der Fremdenverkehrsort Schmalwasser um eine Attraktion reicher, sagte sie.
    Anerkennung ernteten die Schmalwasserer auch von den beiden Kreisheimatpflegern des Landkreises Rhön-Grabfeld, Reinhold Albert und Stefan Kritzer. Sie hoben die Herausgabe der Broschüre als beispielhaft und nachahmenswert hervor. Der nahe liegendste Platz für ein Bild in der Flur, das auffallen und doch geschützt sein soll, sei zunächst einmal der Baum, stellte Albert fest. Seit jeher gelte dem Baum als Symbol des Paradieses und der Schöpfung des Lebens eine besondere Verehrung. Die frühesten Heiligenbilder seien vermutlich an Bäumen befestigt, die Tafel an den Stamm gehängt, die Figur in eine in das Holz geschlagene Nische eingesetzt worden. Noch heute sei diese Urform des Bildstocks in Schmalwasser erhalten.

    Die Broschüre „Bildstöcke und Gedenkmarterln in der Schmalwasserer Flur“, 34 Seiten, Farbdruck, kostet vier Euro. Infos beim Vorsitzenden des Fremdenverkehrsvereins, Albin Endres, Telefon 09701/1396 sowie bei Ortschronist Günter Metz, Telefon 09701/908015 oder 1094.