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Kommentar von Matthias Risser
Wir sind unserer Zeit zu weit voraus
Wir sind wieder einmal unserer Zeit weit voraus. Genauer gesagt, um 46 Jahre. Seit Wochen geistert die Zahl 2050 durch den Blätterwald. Bis dahin soll Deutschland um viele Millionen Einwohner geschrumpft sein. Das Wort von der Vergreisung der Gesellschaft macht jetzt die Runde. Immer weniger Beschäftigte sollen dann für immer mehr Nichterwerbstätige aufkommen. Schuld an der Misere: Es kommen zu wenige Kinder zur Welt. Sind es in Deutschland zur Zeit noch gut 700000, so soll der jährliche „Nachwuchs“ bis 2050 nur noch 580000 betragen.
Woher aber nehmen die Auguren nur die Grundlagen für ihre Berechnungen? Haben zurückliegende Prognosen – und diese über einen wesentlich geringeren Zeitraum als 50 Jahre – nicht schon bewiesen, dass treffsichere Vorhersagen gar nicht möglich sind? Wer hatte in den Fünfzigern den Babyboom mit auf der Rechnung, geschweige denn den Pillenknick oder den Fall des Eisernen Vorhangs? Panikmache, ein Stück Boulevard-Theater also?
Bedenklich stimmt, dass die Menschen bereits jetzt beginnen, diese Vorhersagen als unverrückbar anzusehen. Ein Gefühl der Ohnmacht verunsichert, ja lähmt viele. Und das können wir in der momentanen Lage nicht brauchen. Fest steht, dass wir uns schon jetzt verabschieden müssen von dem Gedanken, für das gleiche Geld immer weniger arbeiten zu müssen. Auch die Heraufsetzung der Lebensarbeitszeit wird schon in Kürze eine logische Folge sein. Wer länger lebt, obendrein auch gesünder als jetzt, warum soll er nicht länger arbeiten? So werden wir wohl auch den Begriff „Alter“ neu definieren müssen. Wer heute 65 ist gehört zu den Jungsenioren. Wer aber in 40 Jahren 65 ist, gehört – bei einer dann möglichen durchschnittlichen Lebenserwartung von 90 oder gar 95 – zu den „jungen Hüpfern“. Alterszipperlein mit 65 werden dann – Dank des medizinischen Fortschritts – wohl nur noch die Ausnahme sein.
Warum aber bis ins Jahr 2050 schauen, zumal die Prognosen auf wackeligen Füßen stehen? Bevor wir uns unnötige Gedanken über die weite Zukunft machen, sollten wir unsere Energie besser zur Bewältigung anstehender Probleme nutzen. Gezielte Investitionen in Bildung und Forschung, in Familien und Jugend, in Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen, gehören jetzt auf den Weg gebracht. Nur so können wir die Zukunft ein bisschen mitgestalten und berechenbarer machen.
Woher aber nehmen die Auguren nur die Grundlagen für ihre Berechnungen? Haben zurückliegende Prognosen – und diese über einen wesentlich geringeren Zeitraum als 50 Jahre – nicht schon bewiesen, dass treffsichere Vorhersagen gar nicht möglich sind? Wer hatte in den Fünfzigern den Babyboom mit auf der Rechnung, geschweige denn den Pillenknick oder den Fall des Eisernen Vorhangs? Panikmache, ein Stück Boulevard-Theater also?
Bedenklich stimmt, dass die Menschen bereits jetzt beginnen, diese Vorhersagen als unverrückbar anzusehen. Ein Gefühl der Ohnmacht verunsichert, ja lähmt viele. Und das können wir in der momentanen Lage nicht brauchen. Fest steht, dass wir uns schon jetzt verabschieden müssen von dem Gedanken, für das gleiche Geld immer weniger arbeiten zu müssen. Auch die Heraufsetzung der Lebensarbeitszeit wird schon in Kürze eine logische Folge sein. Wer länger lebt, obendrein auch gesünder als jetzt, warum soll er nicht länger arbeiten? So werden wir wohl auch den Begriff „Alter“ neu definieren müssen. Wer heute 65 ist gehört zu den Jungsenioren. Wer aber in 40 Jahren 65 ist, gehört – bei einer dann möglichen durchschnittlichen Lebenserwartung von 90 oder gar 95 – zu den „jungen Hüpfern“. Alterszipperlein mit 65 werden dann – Dank des medizinischen Fortschritts – wohl nur noch die Ausnahme sein.
Warum aber bis ins Jahr 2050 schauen, zumal die Prognosen auf wackeligen Füßen stehen? Bevor wir uns unnötige Gedanken über die weite Zukunft machen, sollten wir unsere Energie besser zur Bewältigung anstehender Probleme nutzen. Gezielte Investitionen in Bildung und Forschung, in Familien und Jugend, in Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen, gehören jetzt auf den Weg gebracht. Nur so können wir die Zukunft ein bisschen mitgestalten und berechenbarer machen.