Der geschichtliche Ursprung des Engelbergs ist nicht genau festzumachen. Fest steht jedoch, dass man um 1300 auf der früher Rulesberg (heute Engelberg) genannten Erhebung eine einfache Holzkapelle errichtete, die dem heiligen Michael geweiht war. Wenige Jahre später brachten Gläubige eine Statue der Muttergottes auf den Berg und setzten so eine Wallfahrtstradition in Gang, die bis heute anhält. Die älteste Urkunde, datiert aus dem Jahre 1406, berichtet von der Verleihung eines Ablasses an die Besucher der Kirche. Als die Zahl der Pilger anschwoll, rief der Mainzer Kurfürst Anselm Kasimir vom Wambold die Kapuziner auf den Engelberg und errichtete ihnen 1630 ein Kloster. 1828 übernahmen auf Anordnung des bayerischen Königs Ludwig I. die Franziskaner das Kloster. Noch heute kommen jährlich 100 Wallfahrten mit weit über 8000 Teilnehmern auf den Engelberg. Neben den zahlreichen spontanen Pfarrwallfahrten aus ganz Deutschland machen auch die großen „Walldürn-Wallfahrten“ Station; zahlenmäßig die größte ist die Köln-Porzer mit mehr als 700 Gläubigen.
Einen Weg gemeinsam gehen
Guardian des Klosters ist seit November 2004 Pater Pius Waldmaier. Neben der Wallfahrtsseelsorge betreut er die Missionare der Franziskaner in aller Welt. Für ihn ist Wallfahrt eine Art von Gottesdienst: „Sie bringt uns körperlich und geistig auf einen gemeinsamen Weg. Und auf diesem Weg erfahren wir: Wir sind eine Gemeinschaft von Glaubenden; wir gehen miteinander und reden miteinander!“ Zum anderen könne Wallfahrt auch ein Wagnis sein und heißen: „Aufbrechen, eingefahrene Gleise verlassen, Lebensentscheidungen überdenken.“ Neue Aufbrüche hätten wir schließlich immer wieder nötig, betont Pater Pius.
Schöpfung: kein Zufall
Vor allem wollen die Ordensmänner den Wallfahrern die Freude am Glauben geben: „In jeder Blume, die blüht, und jedem Vogel, der singt, zeigt Gott seine unendliche Liebe zu den Menschen.“ Diese Erkenntnis des heiligen Franziskus geben die Franziskanern den Pilgern mit auf den Weg und versuchen zu vermitteln, dass die ganze wunderbare Schöpfung ein Geschenk und kein Zufall ist.
Großes Klosterfest vom 14. bis 17. Juli
Dunkles Klosterfestbier, frisch gezapft von Bruder Helmut und seinem Team, erwartet die Gäste zum Klosterhoffest vom 14. Juli bis einschließlich 16. Juli auf dem Gelände des Franziskanerklosters auf dem Engelberg – jeweils von 10 bis 22 Uhr.
Für Weinliebhaber bietet die Klosterschänke auch edle Tropfen verschiedener Jahrgänge aus dem klostereigenen Weinberg an; auch die weit über Mainfranken bekannten Spätburgunder Rotweine dieser Gegend stehen auf der Karte.
Schmankerl: Wer schöppelt muss auch gut essen. Weißwürste mit frischen Brezeln gibts von 11 bis 14 Uhr. Außerdem: Vesperplatten, Klostersuppe, fränkisches Kartoffelgemüse mit kleiner Fleischwurst und Gurke.
Im Missionshaus erwarten die Besucher des Klosterhoffestes eine Ausstellung über die Arbeit der Franziskaner in der Mission (mit Filmvorführung) sowie Kaffee und Kuchen.
Infostand: Das Sonntagsblatt wird am 15. und 16. Juli mit einem Stand vertreten sein.