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KÜRNACH. Pakistan in den Schlagzeilen – da ist meistens von Anschlägen und Krieg die Rede. Es gibt noch ein anderes Pakistan. Jedes Jahr reisen Touristen in den Norden des Landes, wo einige der höchsten Berge der Welt stehen. Elisabeth und Horst Buschmann aus Kürnach (Dekanat Würzburg rechts des Mains) waren dort. In einem abgeschiedenen Tal trafen sie Menschen, deren karges Leben aus harter Arbeit und Armut besteht. Jetzt bauen die früheren Pakistan-Touristen eine Gesundheitsstation für die Bewohner des Tales auf. Das Hilfswerk „Misereor“ unterstützt ihr Projekt.
„Gesundheit für Shimshal“ – so nennt sich der Verein, den Elisabeth und Horst Buschmann 2007 gegründet haben. Shimshal ist der Name des Dorfes, dessen Häuser das abgeschiedene Tal im Karakorum-Gebirge durchziehen. Mit einem Bergführer aus der Gegend haben sich die beiden Kürnacher bei einer Trekking-Tour angefreundet. Der Mann lud sie ein, seine Familie zu besuchen. „Wir haben gesehen, dass die Menschen wie vor hundert Jahren leben. Da haben wir uns gesagt: Jetzt tun wir etwas“, erinnert sich Horst Buschmann. Eine Gesundheitsstation wollen er und seine Frau dem Dorf schenken. In Shimshal gibt es momentan nur einen Behandlungsraum ohne festen Boden, ohne fließendes Wasser und oft auch ohne Strom. Die Krankenschwester und der Apotheker im Ort haben keine volle Ausbildung.
Dem Tod geweiht
So können sich einfache Krankheiten zu Katastrophen ausweiten. Einer Frau wurde der eitrige Zeigefinger mit einem verstaubten Messer aufgeschnitten. Ohne Betäubung. Später musste der Finger in einem Krankenhaus, das eine Tagesreise entfernt liegt, amputiert werden. Die Frau hatte Glück. Viele schaffen es nicht rechtzeitig ins Krankenhaus. Für sie ist eine Lungen- oder Blinddarmentzündung das Todesurteil. „Mancher Todesfall wäre vermeidbar, wenn Aufklärung da wäre. Man bräuchte Leute, die eine Lungen- oder Blinddarmentzündung rechtzeitig erkennen“, sagt Elisabeth Buschmann. Ausgebildete Krankenschwestern zum Beispiel. Hier setzt „Gesundheit für Shimshal“ an. Drei Frauen Anfang 20 finanziert der Verein die Ausbildung. Zwei werden Krankenschwestern, eine Hebamme. „Die Familien sind stolz darauf, dass ihre Kinder diese Chance bekommen“, erzählt Elisabeth Buschmann. Auswahltests der pakistanischen Partnerorganisation von „Gesundheit für Shimshal“ mussten die Frauen erst bestehen. Dann konnten sie im letzten Jahr ihre dreijährige Ausbildung beginnen. Aber eine Gesundheitsstation mit sauberen Liegen und Geräten hat Shimshal nicht.
Aussicht auf Erfolg
Die Buschmanns sind zuversichtlich, denn ein deutscher Verein hat in Shimshal bereits eine Schule aufgebaut. Dort werden die Kinder des Dorfes unterrichtet. Die Menschen nehmen Hilfe aus dem Ausland dankbar an. Sie sind Ismailiten, Anhänger einer offenen Richtung des Islam. Der Westen ist für sie kein Feindbild. „Die Ismailiten sind aufgeschlossen für andere Kulturen. Daher können solche Projekte gelingen“, sagt Elisabeth Buschmann. Den erfolgreichen Aufbau einer Schule sieht sie als Vorbild. Das Schulprojekt wurde von derselben pakistanischen Organisation begleitet, mit der „Gesundheit für Shimshal“ zusammenarbeitet. Auf deutscher Seite beteiligte sich das kirchliche Hilfswerk „Misereor“. Auch der Idee der Buschmanns hat das Werk finanzielle Unterstützung zugesagt. Ein Gutachter vergab gute Noten. Das Gesundheitsprojekt hat Aussicht auf Erfolg, zumal die Bewohner Shimshals mitziehen und alle Spenden ins Projekt fließen. „Wir finanzieren die Verwaltungsausgaben nicht mit Spenden. Internetseite, Druckkosten, Reisen und Telefonate tragen wir selbst“, betonen die Buschmanns. Seit der Gründung ihres Vereins reisen sie mindestens einmal im Jahr nach Shimshal. Für die Bewohner sind sie Wohltäter. Sie selbst zeigen sich als kühle Rechner. Das von „Misereor“ bewilligte Geld wollen sie so anlegen, dass sie die Folgekosten beherrschen können. „Die müssen finanzierbar sein, denn dafür ist der Verein zuständig – und die Menschen im Dorf“, erklärt Horst Buschmann. Weitere Informationen gibt es im Internet unter „www.shimshal-gesundheit.de“ oder unter Telefon 0 93 67/74 62. Spenden an den Verein bitte auf das Konto 9 11 06 40 bei der Sparkasse Heidelberg (BLZ 672 500 20).