Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.
Was ist das für ein Mensch?
Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön ...“ Von wegen! Davon kann im heutigen Evangelium kaum die Rede sein.
Fragten wir die Jünger im Boot, sie würden uns von ihrer Not und Todesangst erzählen, die sie in jener einbrechenden Nacht auf dem stürmischen See Gennesaret erlebt hatten. Eben noch waren sie mit Jesus zusammen am sicheren Ufer – umgeben von Menschenmengen, die gekommen waren, ihn und seine Reden vom anbrechenden Gottesreich zu hören. In mehreren Gleichnissen hatte er zu ihnen gesprochen: Schwere Kost, Worte, die ihnen mehr Fragen als Antworten aufwarfen, Rätsel, die wohl nur jene recht zu lösen verstanden, die mit gläubigen Ohren und Herzen zuhörten. Ein anstrengender Tag für Jesus und seine Zuhörer – auch für die Jünger.
Den Feierabend hätten sie nun wirklich verdient. Doch die eigentliche Mühsal des Tages kommt erst noch: Die Ruhe nach dem Sturm ist die Ruhe vor dem Sturm.
Kaum sind sie auf den See hinausgefahren, da erhebt sich ein heftiger Wirbelsturm. Wasserwogen schlagen über den Bootsrand, das Boot droht unterzugehen. Wir können uns bildhaft vorstellen, was nun in den Jüngern und im Boot vor sich gegangen sein könnte. Sicherlich waren sie nicht untätig. Zunächst haben sie wohl alles versucht, um das Wasser aus dem Boot zu schöpfen, die Ruder in Sicherheit zu bringen ... Doch die Gewalten des Windes und des Wassers sind stärker. Und angesichts des schlafenden Jesus, den dies alles scheinbar so gar nicht aus der Ruhe bringen kann, wird die Angst der Jünger nur größer.
Deshalb vielleicht klingt in unseren Ohren der Hilferuf der Jünger auch eher vorwurfsvoll, als eindringlich: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zu Grunde gehen?“ Klingt so ein Schrei in Todesangst? Matthäus schreibt es da schon anders: „Herr rette uns!“ (Mt 8, 25)
Die Antwort Jesu ist eine Gegenfrage: „Warum habt ihr solche Angst?“ Viel lieber hätten die Jünger (und auch wir) doch wohl an dieser Stelle von ihm gehört: „Ganz ruhig! Keine Angst! Ich bin doch bei euch! Ich mach das schon!“ Aber selbst das bisschen Glauben, das sie hier noch an ihn hatten, und das sich darin zeigte, dass sie sich in ihrer Not (berechtigter Weise) an ihn wandten, wird ihnen jetzt noch abgesprochen: „Habt ihr noch keinen Glauben?“
Unverkennbar hat hier der Evangelist Markus den „Rotstift“ angesetzt. Er hat die Überlieferung dieses Rettungswunders, das uns als Motiv schon aus dem Alten Testament vertraut ist (bestes Beispiel ist die Rettung aus Seenot im Buch Jona – Parallelen sind nicht zu leugnen [vgl. Jona 1, 4-15]) im Hinblick auf seine Gemeinde – vielleicht auch im Hinblick auf uns Christen heute – überarbeitet.
Markus geht es hier nicht um eine wunderbare Erzählung der Errettung vor dem Untergang in Seenot, sondern um die in eine Geschichte gut verpackte Frage nach dem gläubigen Vertrauen jener, die – bedrängt von den Stürmen des Alltags, hin und her gerissen von den Wellen des Lebens – vergessen, dass Jesus, der Sohn Gottes, in ihrem (Lebens-)
Boot mitfährt und da ist.
Es ist die Frage der Jünger, die sie nicht nur sich selbst, sondern auch mir stellen: „Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?“ Was ist dieser Jesus für ein Mensch, dass ein Wort von ihm genügt, um mich vor dem Untergang zu retten? Aber auch: Was ist das für ein Mensch, den meine Unruhe, mein Hin-und-Hergeworfen-Sein scheinbar nicht aus der Ruhe bringen kann? Was ist das für ein Mensch, der hier angesichts meiner größten Not schlafen kann? Wie würden Sie diese Fragen angesichts Ihrer eigenen Lebenserfahrungen für sich beantworten liebe Leserin, lieber Leser?
Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir dann – wenigstens hin und wieder – mit dem Psalmbeter ahnend und vertrauend bekennen können: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er, der mich behütet schläft nicht. Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht“. (nach Ps 121, 2ff)
Die Autorin arbeitet als Gemeindereferentin in Rottendorf und ist Sprecherin der Berufsgruppe der Gemeindereferenten.
Fragten wir die Jünger im Boot, sie würden uns von ihrer Not und Todesangst erzählen, die sie in jener einbrechenden Nacht auf dem stürmischen See Gennesaret erlebt hatten. Eben noch waren sie mit Jesus zusammen am sicheren Ufer – umgeben von Menschenmengen, die gekommen waren, ihn und seine Reden vom anbrechenden Gottesreich zu hören. In mehreren Gleichnissen hatte er zu ihnen gesprochen: Schwere Kost, Worte, die ihnen mehr Fragen als Antworten aufwarfen, Rätsel, die wohl nur jene recht zu lösen verstanden, die mit gläubigen Ohren und Herzen zuhörten. Ein anstrengender Tag für Jesus und seine Zuhörer – auch für die Jünger.
Den Feierabend hätten sie nun wirklich verdient. Doch die eigentliche Mühsal des Tages kommt erst noch: Die Ruhe nach dem Sturm ist die Ruhe vor dem Sturm.
Kaum sind sie auf den See hinausgefahren, da erhebt sich ein heftiger Wirbelsturm. Wasserwogen schlagen über den Bootsrand, das Boot droht unterzugehen. Wir können uns bildhaft vorstellen, was nun in den Jüngern und im Boot vor sich gegangen sein könnte. Sicherlich waren sie nicht untätig. Zunächst haben sie wohl alles versucht, um das Wasser aus dem Boot zu schöpfen, die Ruder in Sicherheit zu bringen ... Doch die Gewalten des Windes und des Wassers sind stärker. Und angesichts des schlafenden Jesus, den dies alles scheinbar so gar nicht aus der Ruhe bringen kann, wird die Angst der Jünger nur größer.
Deshalb vielleicht klingt in unseren Ohren der Hilferuf der Jünger auch eher vorwurfsvoll, als eindringlich: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zu Grunde gehen?“ Klingt so ein Schrei in Todesangst? Matthäus schreibt es da schon anders: „Herr rette uns!“ (Mt 8, 25)
Die Antwort Jesu ist eine Gegenfrage: „Warum habt ihr solche Angst?“ Viel lieber hätten die Jünger (und auch wir) doch wohl an dieser Stelle von ihm gehört: „Ganz ruhig! Keine Angst! Ich bin doch bei euch! Ich mach das schon!“ Aber selbst das bisschen Glauben, das sie hier noch an ihn hatten, und das sich darin zeigte, dass sie sich in ihrer Not (berechtigter Weise) an ihn wandten, wird ihnen jetzt noch abgesprochen: „Habt ihr noch keinen Glauben?“
Unverkennbar hat hier der Evangelist Markus den „Rotstift“ angesetzt. Er hat die Überlieferung dieses Rettungswunders, das uns als Motiv schon aus dem Alten Testament vertraut ist (bestes Beispiel ist die Rettung aus Seenot im Buch Jona – Parallelen sind nicht zu leugnen [vgl. Jona 1, 4-15]) im Hinblick auf seine Gemeinde – vielleicht auch im Hinblick auf uns Christen heute – überarbeitet.
Markus geht es hier nicht um eine wunderbare Erzählung der Errettung vor dem Untergang in Seenot, sondern um die in eine Geschichte gut verpackte Frage nach dem gläubigen Vertrauen jener, die – bedrängt von den Stürmen des Alltags, hin und her gerissen von den Wellen des Lebens – vergessen, dass Jesus, der Sohn Gottes, in ihrem (Lebens-)
Boot mitfährt und da ist.
Es ist die Frage der Jünger, die sie nicht nur sich selbst, sondern auch mir stellen: „Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?“ Was ist dieser Jesus für ein Mensch, dass ein Wort von ihm genügt, um mich vor dem Untergang zu retten? Aber auch: Was ist das für ein Mensch, den meine Unruhe, mein Hin-und-Hergeworfen-Sein scheinbar nicht aus der Ruhe bringen kann? Was ist das für ein Mensch, der hier angesichts meiner größten Not schlafen kann? Wie würden Sie diese Fragen angesichts Ihrer eigenen Lebenserfahrungen für sich beantworten liebe Leserin, lieber Leser?
Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir dann – wenigstens hin und wieder – mit dem Psalmbeter ahnend und vertrauend bekennen können: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er, der mich behütet schläft nicht. Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht“. (nach Ps 121, 2ff)
Die Autorin arbeitet als Gemeindereferentin in Rottendorf und ist Sprecherin der Berufsgruppe der Gemeindereferenten.