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      Für Kaffee und Konzert ins Kloster

      Was die Würzburger Erlöserschwestern für die Zukunft planen

      Ihr Kloster verstärkt für die Außenwelt öffnen – das wollen die Erlöserschwestern auf ihrem Mutterhaus-Areal in der Würzburger Innenstadt. Die Umbauarbeiten dafür sind in vollem Gange. Ende November feierten die Beteiligten Richtfest, wobei Schwester Monika Edinger, die Generaloberin der Erlöserschwestern, zugab: „Ein Richtfest zu feiern, ohne dass das Haus neu gebaut worden ist, scheint eher ungewöhnlich“.

      Ungewöhnlich, aber nicht unmöglich: Zwar ist das Haus nicht neu gebaut worden, doch ein Dachstuhl des Grundklosters neben der Mutterhauskirche ist neu aufgerichtet worden. Der Dachstuhl war beim Richtfest mit einem mit bunten Fähnchen behängten Richtbäumchen geschmückt. Von dort sprach Zimmerermeister Michael Weckbart aus Estenfeld seinen Richtspruch, in dem es unter anderem hieß: „So geb ich denn mit lautem Mund euch allen unsere Wünsche kund: Gesegnet sei das neue Haus und die da gehen ein und aus“.

      Umweltfreundlich

      Doch nicht nur der Dachstuhl ist neu errichtet worden, auch im Gebäude tut sich einiges. Es gibt auch viel zu tun, denn das Kloster soll sich nicht nur für die Außenwelt öffnen, sondern auch barrierefrei und umweltfreundlich werden. So soll es beispielsweise bis 2037 komplett auf erneuerbare Energien umgestellt sein.

      Bei einer Baustellenführung gab Sandra Räder, die Architektin der Erlöserschwestern, einige Einblicke in die Planungen. Sie begleitet die Arbeiten seitens der Erlöserschwestern, das für den Bau verantwortliche Architekturbüro ist die SBW-Bauträger- und Verwaltungs-GmbH.

      Baustelle

      Die Baustellenführung startet bei der Kirche. Der Kirchenraum ist leer, die Ausstattung ausgelagert, die Sanierung im Gange. Die fertige Kirche werde in ihrem Erscheinungsbild zurückhaltend sein, erklärt Sandra Räder. Der Altar solle in die Mitte – unter die Menschen – gerückt werden. Außerdem sei der Einbau moderner Technik geplant, um die Kirche als Veranstaltungsort für Konzerte, Lesungen und Ähnliches nutzen zu können.

      Nächste Station bei der Baustellenführung ist der bisherige Speisesaal der Schwestern im Erdgeschoss des Gebäudes. Hier soll ein öffentliches Café entstehen, neben der Kirche das „zweite Herzstück“ auf dem Klosterareal, wie Räder sagt. Denn früher seien die Schwestern immer zu den Menschen gegangen. Aus Altersgründen werde das immer schwieriger. So sollen nun die Menschen zu den Schwestern kommen, erklärt sie.

      Denkmalpflege

      Bio, regional und nachhaltig, so beschreibt Sandra Räder das Konzept, das für das Café vorgesehen ist – Schöpfungsbewahrung sei das Stichwort. Die Einrichtung wird für jeden Geschmack etwas bieten: Geplant sind laut Räder unter anderem eine Kinderecke, ein gemütlicher Bereich und Stehtische. Auch eine Terrasse soll es geben.

      Der neue Speisesaal der Schwestern wird seinen Platz im Gewölbesaal, ebenfalls im Erdgeschoss, finden. Hier wird deutlich, dass bei den Arbeiten am Kloster immer auch die Denkmalpflege berücksichtigt werden muss. Denn im Gewölbesaal wären etwas größere Fenster wünschenswert gewesen, da die vorhandenen relativ klein sind und somit wenig Licht in den Raum lassen. Das sei aber wegen der Denkmalpflege nicht möglich gewesen, erklärt Räder. Diese müsse beispielsweise auch berücksichtigt werden, wenn Durchbrüche gemacht oder Türen vergrößert werden sollen. Trotz der nun klein gebliebenen Fenster, sind die Verantwortlichen zuversichtlich, dass es die Schwestern in ihrem neuen Speisesaal einmal gemütlich haben werden. Und bei dem Rundgang kann man sich die Behaglichkeit, die der Raum einmal ausstrahlen wird, durchaus vorstellen.

      Wohnbereiche

      Die Treppe nach oben geht es in den ersten Stock. Sowohl hier als auch im zweiten Stock, werden die Wohnbereiche der Schwestern sein. Wenn der Umbau abgeschlossen ist, werden die Stockwerke auch mit dem Aufzug erreichbar sein. Bisher sind die Räume – wie auch im Rest des Gebäudes – kahl und leer, der Innenausbau steht noch an.

      Die Schwestern werden alle ihr eigenes Zimmer mit Nasszelle haben und sich jeweils zu siebt oder acht einen Gemeinschaftsbereich mit Wohnzimmer, Esszimmer und Küche teilen. Auch einen Rückzugsort im Außenbereich des Geländes wird es für sie geben. Geplant ist ein stiller Garten für die Schwestern. Dafür ist der Hof am bisherigen Eingang zum Kloster in der Ebracher Gasse 6 vorgesehen. Er soll umgestaltet und begrünt werden. Die Pforte soll in die Domerschulstraße 1 umziehen und das Klosterareal so leichter zugänglich werden, so Räder.

      Verwaltung unterm Dach

      Letzte Station des Baustellenrundgangs ist das Dachgeschoss, das ausgebaut wird, um dort die Verwaltung des Klosters unterzubringen. Man habe sich dafür entschieden, das Dachgeschoss auszubauen, weil man in der Innenstadt so wertvollen Grund nicht ungenutzt lassen könne, erklärt die Architektin.

      Die Bauarbeiten am ersten Bauabschnitt sollen im vierten Quartal 2022 abgeschlossen sein. „Wir wissen, dass wir ein sportliches Tempo haben, Weihnachten 2022 sehen wir uns in der neugestalteten Kirche und freuen uns auf den Punsch im neuen Gewölbesaal“, sagte die Generaloberin dazu in ihrer Ansprache beim Richtfest. Ein zweiter Bauabschnitt – geplant ist ein soziales Wohnprojekt – soll voraussichtlich 2026 beendet werden.

      Anja Behringer