Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Probeabo des Magazins bestellen

Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

    Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

      Mehr
      Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung: Mit der Osterkrippe den Weg Jesu nachempfinden

      Warum an Ostern eine Krippe in der Kirche steht

      Das Leiden und Sterben Jesu, aber auch seine Auferstehung, können an Ostern in einer Passionskrippe in der Rhön betrachtet werden. In der Kirche der Pfarrgemeinde Sandberg (Dekanat Rhön-Grabfeld) ist eine Krippenlandschaft aufgebaut.

      Andreas Holzheimer aus Schmalwasser, einem Ortsteil von Sandberg, hat die Osterkrippe gefertigt. Der 52-Jährige baute die Krippe 2018 in aufwendiger Kleinarbeit. Dreieinhalb Monate benötigte er bis zur Fertigstellung. „Ich habe alles liegen- und stehengelassen und jede freie Minute für den Krippenbau verwendet. Oft bin ich nachts bis 23 Uhr in der Werkstatt gewesen und habe daran gearbeitet“, erzählt er. Dass Geduld, Fingerspitzengefühl und eine Portion Kreativität dazu gehörten, erwähnt er eher nebenbei. Seine Schwester Karin Zeis schuf das Hintergrundbild für die Szenen.

      Abendmahl und Kreuz

      Der Betrachter kann den Einzug Jesu am Palmsonntag in Jerusalem nachvollziehen, das Abendmahl mit den Jüngern entdecken und die Last von Jesus, das schwere Kreuz zu tragen, fast schon fühlen. Zudem sieht man sich mit der Ölbergszene konfrontiert, der Geißelung und Dornenkrönung sowie der Kreuzigung und Grablegung. „Mit diesen Darstellungen können Leiden und Sterben Jesu und seine Auferstehung nacherzählt werden“, sagt Andreas Holzheimer.

      Auf die Frage, wie er auf die Idee gekommen ist, eine Passionskrippe zu bauen, antwortet Holzheimer, dass er in Tirol eine Osterkrippe gesehen hatte, die ihn auch im Nachhinein noch beschäftigte. Den letzten Anstoß, eine Osterkrippe zu bauen, habe aber schließlich eine Weihnachtskrippe in Bamberg gegeben. „Die Figuren dort haben mich sehr fasziniert. Ich wollte als hobbymäßiger Krippenbauer so etwas auch mal in einer Krippenlandschaft zu Ostern sehen.“

      Bevor er die Osterkrippe baute, hatte er eine Studienreise nach Jerusalem unternommen, um die heiligen Stätten zu besuchen. Dort begab er sich mit der Gruppe auf Jesu Spuren. Nur so sei es ihm gelungen, den Krippenbau anschaulich zu gestalten. Den Leidensweg Jesu hat er eng zusammengelegt, weil die Stationen dazu auch in Jerusalem nahe beieinander sind.

      Rund 90 handbemalte Figuren

      Mit einer Siegesfahne stellt Andreas Holzheimer symbolhaft die Auferstehung Jesu dar. Für alle Abschnitte der Osterkrippe sind rund 90 Kunststeinfiguren, je rund neun Zentimeter groß, aufgestellt. „Sie wurden im Handel gekauft, von Hand bemalt und sind bis ins kleinste Detail ausdrucksstark gestaltet“, sagt Holzheimer. Die Krippe selbst ist etwa zwei Meter lang und 80 Zentimeter hoch.

      Bereits zum vierten Mal wird die Osterkrippe in der Rhön ausgestellt. Besonders freut Andreas Holzheimer, dass sie auch die Seelsorger in der zuständigen Pfarreiengemeinschaft angenommen haben. Deutlich werde dies an dem Beispiel, dass Kommunionkinder und Firmlinge inzwischen an die Krippe herangeführt würden, um das Leiden und Sterben Jesu exemplarisch vor Augen zu sehen. Noch drei Wochen über Ostern hinaus, bis in den Mai hinein, kann die Leidensgeschichte in Sandberg besichtigt werden.

      Josef Kleinhenz