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    Wandern auf Echters Spuren

    Vor 400 Jahren starb Fürstbischof Julius Echter. In Mespelbrunn, wo er 1545 im Schloss geboren wurde, lässt sich nun auf einem nach ihm benannten Rundweg Leben und Wirken des Kirchenfürsten und Landesherren erwandern.
    In den 44 Jahren seiner Herrschaft als Fürstbischof prägte Julius Echter das Bistum Würzburg nachhaltig und hinterließ bis heute deutlich sichtbare Spuren. Den 400. Todestag in diesem Jahr hat ein Arbeitskreis unter Leitung von Pfarrer Manfred Badum (62) zum Anlass genommen, den Julius-Echter-Weg zwischen Mespelbrunn und Hessenthal im Spessart einzurichten. Vor kurzem wurde der neun Kilometer lange Rundgang, an dem elf Stationen das Wirken Echters eindrucksvoll und anschaulich nachzeichnen, offiziell eingeweiht. Vier Werke regionaler Künstler setzen auf der landschaftlich wunderschönen Strecke zudem überraschende Akzente. Ein fünftes Kunstwerk ist derzeit noch in Planung.
    Mit Echters Geburt und seiner Kindheit im Mespelbrunner Wasserschloss startet der Weg. Dort beschreibt die erste von elf anschaulich bebilderte und mit informativen Texten versehene Tafel Echters Aufwachsen vom Schloss hinein in die Welt. Jeweils zwei Sandsteinpfeiler halten die Schilder, die einem gotischen Fenster einer typischen Echter-Kirche nachempfunden sind.    Gleich an der zweiten Station am Kapellenweg tritt Echter lebensgroß in Erscheinung. Der Goldbacher Holzbildhauer Hanspeter Wedlich hat ihn als jungen, kraftvollen Mann aus einem  Lärchenstamm herausgeschnitzt, mit einem Buch in der einen, dem Schwert in der anderen Hand. Insignien der geistlichen und weltlichen Herrschaft.  

    Heimatgeschichte

    Weiter geht es über die Station drei, die einen Beitrag zur Heimatgeschichte des Spessartortes liefert. Denn wer den Echter-Weg erläuft, lernt auch diese Facette besser kennen. Weit kann der Blick des Wanderers über Wälder und Wiesen schweifen, wenn er an der vierten Station ankommt.    Eine verblüffende Perspektive eröffnet sich durch Stefan Kempfs Skulptur „Ausblick“. Der Erlenbacher Künstler hat aus rotem Sandstein und Metall für überraschenden Durchblick gesorgt, passend zum Thema, der Gründung der Universität Würzburg durch Echter.   Das dunkle Kapitel der Hexenprozesse, die Echter zu verantworten hatte, beleuchtet Station fünf. Durch den Wald geht es weiter zur Wassertretanlage, wo Josef Speth aus Schneeberg die beiden „Pole der Macht“ Echters mit Metallstelen und einem Edelstahl-Bogen versinnbildlicht. „Sorgen und Umklammern“ nennt sich sein Werk, das neben den Erläuterungen zu Reformation und katholischer Reform platziert ist. Nun schlängelt sich der Weg nach unten ins Tal, vorbei an einer Schafweide mit Blick auf Hessenthal, dann hin zur Wallfahrtskirche des Ortes. Kirchenbau und Gnadenkapelle stehen hier im Mittelpunkt. Ebenerdig und entlang des Elsava-Bachs geht es weiter, die von Echter geförderten Wallfahrtsorte werden beschrieben.

    Juliusspital-Gründer

    Eine Skulptur ziert die zehnte Station am Haus des Gastes in Mespelbrunn: Steff Bauer aus Schweinfurt hat einen starken, umarmenden Erzbischof aus grauem Mainsandstein gehauen. Er hält einen Kranken im Arm, neben ihm ein Pfleger, allesamt Hinweise auf Echters soziales Handeln, unter anderem durch die Gründung des Juliusspitals in Würzburg. Bald ist die elfte und letzte Station erreicht, die Echters Wirken auf den Festung Marienberg beschreibt.    Etwa 75000 Euro, so erläutert Pfarrer Manfred Badum, der seit zehn Jahren in der Pfarrei Mespelbrunn-Hessenthal tätig ist, habe der Weg gekostet. Das Geld kommt von der Diözese, der Staatsregierung, der Gemeinde,der katholischer Kirchenstiftung Mespelbrunn und von privaten Spendern. Pfarrer Badum hat gemeinsam mit Prof. Reiner Leng (Universität Würzburg) und den beiden Heimatforschern Wolfgang Specht und Karl-Heinz Bachmann die Inhalte erarbeitet.   

    Multimedial

    Alle Texte sind auch zu hören. Auf jeder Tafel ist zudem ein QR-Code aufgebracht. Wer ihn mit dem Smartphone einscannt, kann sich alle Informationen zu den Stationen auch vorlesen lassen. Badum hat zudem einen Flyer mit Wegverlauf und wichtigen Details erstellt. Auch auf der Pfarrei-Homepage wird der Weg in Kürze beschrieben sein. Die Wegpflege übernehmen der örtliche Heimat- und Geschichtsverein sowie der Wanderverein.   Cornelia Müller