Da ich mich nicht entsinne, irgendeinen Auftrag erteilt zu haben, frage ich bei meinen Nachbarn nach. Da sei jemand gekommen, sagen die, und habe erzählt, dass man jetzt Telefon und Internet auf Glasfaser umstellen müsse. Dazu müsse man zu dem Anbieter wechseln, von dem das Kärtchen stammt, und müsse dort zwangsweise zwei Jahre bleiben. Sonst bekomme man keinen Glasfaseranschluss und sei abgehängt. Es würde gar nichts kosten.
Das klingt suspekt. Erstens würden dann ja alle anderen Telefonanbieter benachteiligt und man hätte wieder ein Monopol. Und zweitens mag es ja sein, dass das Unternehmen die Leitung bis zur Haustür legt, aber im Haus muss ja wohl die Hausverwaltung dafür zahlen, den Putz aufzuschlagen, durch die Decken zu bohren etc. pp.
Das Ganze wiederholt sich eine Woche später. Wieder ein Kärtchen des gleichen Anbieters, aber ein anderer Mitarbeiter. Der sagt meinen Nachbarn, alles sei bereits mit der Hausverwaltung abgesprochen und genehmigt. Wir fragen nach. Die Hausverwaltung weiß von nichts. Also fülle ich ein Kontaktformular des Anbieters im Internet aus, bitte um Aufklärung. Eine Antwort kommt nie.
Andere Baustelle: Gestern bekomme ich Post von der Post. Ich soll einen Auftrag meines E-Mail-Anbieters bestätigen, dass ich zuvor per E-Mail informiert werde, wenn ein Brief kommt. „Vielen Dank für Ihren Auftrag“ steht da. Ich habe nie einen Auftrag erteilt. Es endet dann so, dass mich die Firma zwingt, den Auftrag zu stornieren, den ich nie erteilt habe. – Jetzt frage ich mich: Bin ich in den Wilden Westen umgezogen, wo Betrüger im Auftrag von Weltkonzernen mit billigen Tricks versuchen, Leute übers Ohr zu hauen? Und wo ist der Verbraucherschutz, wenn man ihn mal braucht?
Jerzy Staus