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Viel Neues über „andere“

Das Würzburger Bündnis für Zivilcourage ist mit dem Ablauf der interreligiösen Shuttle-Tour sehr zufrieden. „Unser Ziel ist es, ein tolerantes und friedliches Miteinander der Religionen und Kulturen zu fördern. Das ist an diesem Tag gelungen,“ zog Natali Gonzalez vom Ausländerbeirat ihr Fazit. Teilnehmer und Organisatoren waren sich einig: Die Shuttle-Tour soll wiederholt werden.
WÜRZBURG. „Wieso wird Buddha oft als dickes, lachendes Männchen dargestellt?“, „Ist Christ-Sein nicht out?“ Solche Fragen beschäftigten die über 60 Schüler, die an der ersten interreligiösen Shuttle-Tour des Würzburger Bündnisses für Zivilcourage teilnahmen.

Antworten gab es prompt: Was den „dicken Buddha“ anbelangt, kommt diese Darstellung aus dem chinesischen Kulturraum, für dessen verarmte Bevölkerung Fettleibigkeit ein Ideal ist, erfuhren die Teilnehmer im Buddhistischen Zentrum. Und im Christentum „gibt es Werte wie Nächstenliebe, die niemals ‚out‘ sein können,“ erklärte die 20-jährige Lehramtsstudentin Martina im Dom.

Drei Stationen entdecken
Die Shuttletour ging vom Würzburger Bahnhof per Bus zuerst zum Buddhistischen Zentrum in der Nürnberger Straße, dann zur Moschee der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB e.V) in der Äußeren Aumühle, von dort in den Würzburger Dom und schließlich ins jüdische Gemeindezentrum Shalom Europa in der Valentin-Becker-Straße.
Bei der ersten Station konnten die Teilnehmer buddhistische Meditationstechniken kennenlernen. Das Buddhistische Zentrum ist eines von insgesamt 120 in Deutschland. Eine recht hohe Zahl – dennoch ist der Buddhismus hierzulande nicht als offizielle Religion anerkannt.

Im Anschluss ging es weiter zur DITIB-Moschee. Sema Kuzucu von der Beratungsstelle für Muslime begrüßte die Shuttler mit den Worten: „Salam Aleikum“– „Friede sei mit dir“. – „Werdet ihr dazu gezwungen, ein Kopftuch zu tragen?“, war die brennende Frage vieler Schüler. Die Würzburger Politik-Studentin Ikram Elouaamari, Muslimin aus Marokko, erklärte: „Eine Frau kann selbst entscheiden, ob sie ein Kopftuch tragen möchte oder nicht. Für mich ist der Grund, dass es von Mohammed und somit von Gott in der Sunna vorgeschrieben wird.“

Grenzen erfahren
Als zwei Schüler den Karikaturenstreit zur Sprache brachten und eine Karikatur von Jesus als Säugling zeigten, wurden sie von Sema Kuzucu zurechtgewiesen. „Da auch Jesus ein wichtiger Prophet des Islam ist, fühlt sich ein Moslem von Witzen über ihn natürlich beleidigt. So etwas wollen wir in unserer Moschee nicht haben,“ stellte sie klar.
Dritte Station war der Würzburger Dom. Nach einem Gespräch in den Katakomben zeigten die Fremdenführer Alexandra Eck, Thomas Berenz und Stefan Riedl versteckte Plätze im Dom, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind: einen Geheimgang mit Deckengemälde in der Krypta, den Hochchor und die Taufkapelle.

Am Schluss stand das jüdische Gemeindezentrum Shalom Europa auf dem Programm. „Dürft ihr generell Fleisch essen?“ wollten die Schüler der Mönchberg-Schule wissen. „Wir essen kein Schweinefleisch, und anderes Fleisch muss von einem jüdischen Metzger auf spezielle Weise geschlachtet werden“, erklärte Aron Schuster von der Jüdischen Gemeinde.

Wiederholung gewünscht
Das Würzburger Bündnis für Zivilcourage ist mit dem Ablauf der interreligiösen Shuttle-Tour sehr zufrieden. „Unser Ziel ist es, ein tolerantes und friedliches Miteinander der Religionen und Kulturen zu fördern. Das ist an diesem Tag gelungen,“ zog Natali Gonzalez vom Ausländerbeirat ihr Fazit. Teilnehmer und Organisatoren waren sich einig: Die Shuttle-Tour soll wiederholt werden.