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    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    25 Männer und Frauen absolvieren „Grundkurs Weltkirche“

    Ungerechtigkeiten erkennen

    25 Männer und Frauen absolvieren „Grundkurs Weltkirche“
    SCHMERLENBACH. Was hat Mac Donalds um die Ecke mit dem Glauben zu tun? Engagierte Christen sollten zumindest Bescheid wissen über die internationalen Verflechtungen von Großkonzernen und deren Auswirkungen auf das Leben von Millionen Menschen in armen Ländern, meinen die Veranstalter des Seminars „Grundkurs Weltkirche“ im Bildungshaus Schmerlenbach. Am 26. Juni
    erhielten die 25 Teilnehmer des
    Pilotprojektes der Diözese ihre Abschluss-Diplome.
     
    Domkapitular Hans Herderich, Leiter der Diözesanstelle Mission, Entwicklung, Frieden, überreichte die Urkunden. Diese bescheinigen den Teilnehmern die erfolgreiche Weiterbildung zu Themen wie: das Leben der Kirche in aller Welt; die internationale Gerechtigkeit und interreligiöser Dialog. Der Blickwinkel vieler Menschen, auch in der Kirche, werde derzeit wieder enger, betonte Herderich. „Aber wir sind nicht allein.“ Wer über seinen Kirchturm hinausblicke, könne erkennen, dass der vermeintliche eigene „Riesenberg“ an Sorgen nur ein Maulwurfshügel sei im Vergleich zu dem, womit Menschen in anderen Ländern fertig werden müssten.
     
    Nicht der letzte Kurs ...
    Für seinen Wunsch, der Kurs möge nicht der letzte bleiben, erntete der Domkapitular begeisterten Applaus. Die Teilnehmer, von denen die meisten aus der Stadt und dem Kreis Aschaffenburg kamen, hatten die Zusammenarbeit an sechs Wochenenden zwischen Oktober und Juni genossen. Margarethe Zang aus Laufach hatte das in einem Gedicht niedergeschrieben, das Doris Hock aus Mainaschaff vortrug.
    „Wir haben dazugelernt und regional eingekauft“, meinte Hock, als sie bunte Sträuße aus Stoffblumen und handgemachten Nudeln als Dankeschön an die Kursleiter verteilte: Dr. Ursula und Dr. Stefan Silber vom Bildungshaus sowie Christiane Hetterich und Klaus Veeh, die Referenten der Diözesanstelle. Die südamerikanische Schokolade, mit der die Sträuße dekoriert waren, stammte aus dem Eine-Welt-Laden.
     
    Über die Welt philosophieren
    Viele Kursteilnehmer haben Erfahrung mit einem Eine-Welt-Laden in ihrer Pfarrgemeinde und mit der Arbeit in Sachausschüssen für Mission, Entwicklung und Frieden: Andreas Olschewski, mit 17 Jahren der Jüngste in der Runde, engagiert sich seit etwa drei Jahren im Eine-Welt-Kreis der Pfarrei St. Gertrud in Aschaffenburg-Schweinheim. Er fand es gut, etwas über andere Kulturen zu erfahren und über Weltphilosophie zu diskutieren. Seiner Meinung nach könnte der Zusammenhalt zwischen den Kulturen besser sein. Jeder Einzelne müsse versuchen, seinen Beitrag zu einer Verbesserung zu leisten.
    Doris Hock versteht unter Missionsarbeit weit mehr als das Spenden von Geld oder Sachen. Für sie sei es wichtig gewesen, ihr Wissen zu erweitern und etwas über die Strukturen der Ungerechtigkeit zu erfahren. „Wir dürfen nicht auf Kosten anderer leben.“ Diese Erkenntnis müsse weitergegeben werden, nicht aggressiv, vielmehr in der persönlichen Begegnung, wenn sich Gelegenheit zu einem Gespräch ergebe.
    Beate und Bernd Kullmann von der Pfarrei St. Michael Schweinheim sind seit vielen Jahren Mitglied bei der Organisation Pax Christi und wirken im Sachausschuss für Völkerverständigung, Frieden und Gerechtigkeit mit. Der Kurs habe viele neue Aspekte eröffnet, sagte Bernd Kullmann. Wichtig sei ihm und seiner Frau auch die „Vernetzung“ gewesen, das Kennenlernen von Menschen mit den gleichen Zielen – sachlichen und spirituellen.
    Menschen seien keine Inseln, vielmehr miteinander verbunden, vernetzt, und „alles, was geschehen ist, beeinflusst jeden“, sagte Professor Dr. Francis D’Sa. Der indische Theologe und Jesuit ist derzeit Inhaber des Lehrstuhls für Missionswissenschaft an der Universität Würzburg. Er hielt den abschließenden Vortrag über „Wissen, Verstehen und Glauben“.
     
    Verständnis fördern
    Es gebe ein buddhistisches Sprichwort: „Wenn ein Kind seinen Vater bittet, ihm den Mond zu zeigen, schaut es nicht auf den Finger, sondern auf den Mond. Wir aber schauen viel zu sehr auf den Finger.“ Es gelte, kulturelle Kontexte zu erkennen, Hintergründe, vor denen etwas gesagt werde. Die Anhäufung von Sachwissen, gleichwohl wichtig als Grundlage, reiche nicht. Verständnis sei der Schlüssel zur inneren Freiheit, zum Engagement, letztendlich zum Glauben. Zum Vergleich führte er an „Wenn ein Kind sich verstanden fühlt, ist es anders.“