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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Umkehr zu Gottes Botschaft

    Die Umkehr in Richtung Frohe Botschaft führt zu einem radikalen Perspektivenwechsel: selbst barmherzig zu sein, weil Gott barmherzig zu uns ist.

    Evangelium

    In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordan­gegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass  ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch nur mit Wasser zum Zeichen der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Matthäus 3,1–12   Jeder kennt das: Man ist mit dem Auto unterwegs, für einen Moment nicht aufmerksam, verpasst die Abzweigung. Jetzt stimmt die Richtung nicht mehr. Wenn man auf diesem Weg weiterfahren würde, gelangte man nie ans Ziel. Da hilft nur eines: umkehren, bei der nächsten Möglichkeit wenden.   Auch in unserem Leben gibt es Situationen, wo man feststellt: Wie es jetzt ist, ist es nicht gut. Da, wo ich jetzt bin, wollte ich niemals hin. So kann es nicht weitergehen. Wenn sich jetzt nichts ändert, gehe ich kaputt, werde krank. Diese Einsicht fällt nicht leicht, tut weh und ist schmerzlich. Es ist das Eingeständnis von Fehlern und auch von Schuld.    Und trotzdem macht dieses Eingeständnis auch Hoffnung, denn nur so ist eine Änderung möglich. Sonst ginge alles im gleichen Trott weiter, man käme nie ans Ziel. Nur wer ein Ziel vor Augen hat, ist bereit, immer wieder seinen Lebensweg zu hinterfragen und zu korrigieren, auch wenn es weh tut.   Im heutigen Evangelium ruft Johannes ganz radikal zur Umkehr auf: „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!“ Mächtig tritt er auf: ein Mann, der in der Wüste lebt und sicherlich an diesem unwirklichen Ort, ganz auf sich gestellt, den Blick für das Wesentliche hat. Viele hat er beeindruckt, sodass sich die Leute aus der gesamten Gegend auf den Weg zu ihm machen. Wortgewaltig fordert er Umkehr – und zwar jetzt, ohne Aufschub, ohne Wenn und Aber, denn es gilt keine Zeit zu verlieren: Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt! Offensichtlich verstanden die Leute die Botschaft von Johannes. Sie ließen sich von ihm im Jordan taufen – als Zeichen ihrer Umkehr.   Johannes hinterlässt Eindruck. Dennoch versteht er sich nur als Rufer in der Wüste, der dem Herrn den Weg bereitet. Mit Nachdruck weist er darauf hin, dass nach ihm einer kommen wird, der viel stärker als er selbst sein wird: Jesus. Auch für Jesus ist die Ermutigung zur Umkehr zentral. Hierbei benennt Jesus das Ziel und die Richtung der Umkehr: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15). Also: Umkehr in Richtung Evangelium, in Richtung Froher Botschaft.    Was das bedeutet, verdeutlicht Jesus in Gleichnissen. Da ist die Rede vom Sohn, der erkennt, dass er in einer Sackgasse steckt (Lk 15,11-32). Dieser gesteht sich sein Versagen ein, nimmt seinen ganzen Mut zusammen und kehrt um, zurück zum Vater. Und hier die unerwartete Pointe: keine Vorwürfe, der Vater empfängt ihn mit offenen Armen. So gütig ist Gott! Wenn das keine frohe Botschaft ist!   Die Barmherzigkeit und Güte Gottes sind der Grund zur Umkehr, wie Paulus schreibt: „Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr treibt?“ (Röm 2,4). Daher ermuntert Paulus in der Lesung: „Nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat“ (Röm 15,7). Auf Gottes Barmherzigkeit weist uns Papst Franziskus unermüdlich hin, wenn er Gefangenen die Füße wäscht oder Obdachlose zur Audienz einlädt. Die Umkehr in Richtung Frohe Botschaft führt somit zu einem radikalen Perspektivenwechsel: selbst barmherzig zu sein, weil Gott barmherzig zu uns ist.   Deshalb wird jeder ermutigt: Kehre um! Verändere Deinen Blick auf das Leben! Verliere das große Ziel nicht aus den Augen: Gott kommt uns entgegen, er ist barmherzig, er vergibt. Sei also barmherzig, verzeihe, versöhne, sei gnädig – auch Dir selbst gegenüber!