Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.
Traustädter fahren 1400 Kilometer mit dem Rad zu Papst Benedikt XVI.
Mit dem Drahtesel zu Papst Benedikt XVI.: Für eine neunköpfige Gruppe aus Traustadt (Dekanat Schweinfurt-Süd) klang diese Idee gar nicht so abwegig. „Warum nicht mal mit dem Rad nach Rom?“, dachte sich die Gruppe um Diakon Bernhard Trunk. Gesagt, getan. Am 10. Juni machten sich die Radler auf die 1400 Kilometer lange Strecke. Auf die Räder schwangen sich neben Trunk Herbert Bischof, Rainer Finster, Georg Klein, Reiner Pfeifer, Thomas Roth und Dietmar Vogl. Im Begleitfahrzeug fuhren Angela Pfeifer und Barbara Trunk. Mit im Gepäck hatten sie rund 4000 Glückwünsche aus der gesamten Diözese für den Papst. Für das Sonntagsblatt führten die Traustädter Tagebuch.
Freitag 10. Juni
Um 6 Uhr stärken wir uns mit einem ausgiebigen Frühstück bei Familie Trunk. Um 6.45 Uhr feiern wir mit Pfarrer Thomas Klemm in der Traustädter Pfarrkirche St. Kilian eine kurze Andacht und erhalten den Reisesegen. Es ist sonniges Wetter, fünf Grad – ideales Reisewetter für die erste Etappe. Den ersten Halt machen wir kurz vor Bad Winsheim, den zweiten in Ansbach. Nach exakt 196 Kilometer kommen wir um 18.37 Uhr in Donauwörth im Kloster der Dominikanerinnen St. Ursula an. Oberin Bernharda und ihre Mitschwestern halten eine kleine Stärkung für uns bereit. Der Tag klingt mit einem gemeinsamen Besuch beim Italiener um 23 Uhr aus. Es herrscht Zufriedenheit: Alle sind fit, und es gab keine Panne.
Samstag, 11. Juni
Um 6.30 Uhr feiern wir mit den Dominikanerinnen und dem Pfarrer der Wallfahrtskirche Heilig Kreuz in der Klosterkapelle eine Messe. Nach einem stärkenden Frühstück mit ausgezeichnetem selbst gebackenem Brot geht’s auf die zweite Etappe. Es sind 133 Kilometer angesagt, die über Augsburg und Landsberg nach Schongau führen. Der Weg führt entlang der alten Route Via Claudia Augusta aus der Römerzeit. Die Strecke ist entsprechend der Römerzeit und strapaziert Material sowie Körper. Um 17.20 Uhr treffen wir an unserem Zielort ein und besuchen den Vorabendgottesdienst in der Pfarrei von Schongau-West.
Sonntag, 12. Juni
Frühes Aufstehen ist angesagt, denn um 7 Uhr soll das Begleitfahrzeug gepackt sein. Das Wetter ist trist. Nachts hat es begonnen zu regnen, und kalt ist es außerdem. Doch die Stimmung ist gut. Die erste Bergetappe ins österreichische Landeck über den 1263 Meter hohen Fernpass steht auf dem Programm. Bereits nach elf Kilometern ereilt uns der erste platte Reifen. Der Schaden kann aber binnen weniger Minuten behoben werden. In Unterammergau feiern wir in einer Mariengrotte eine Morgenandacht. Währenddessen beginnt es kräftig zu regnen. Trotz der schlechten Fahrbedingungen erreichen wir nach einer flotten Abfahrt von Ettal nach Oberau Garmisch-Partenkirchen. Nach 137 Kilometern, die wir in sechs Stunden und sieben Minuten bewältigen, erreichen wir das Tagesziel Zams.
Montag, 13. Juni
Heute führt uns der Weg durch Zams nach Landeck und von dort aus die ersten Anstiege hinauf zum Reschenpass. Das Wetter ist sonnig und angenehm, schweißtreibend aber das Radfahren. Außerordentlich ist auf der Passhöhe der einsetzende starke Gegenwind aus Süden, der uns nur schwer vorankommen lässt. Selbst bei Bergabfahrten müssen wir kräftig in die Pedale treten. Der Gegenwind hält auch bei der Abfahrt nach Meran (Italien) an. Wegen einer Fehlinformation einer Einheimischen werden wir nochmals in Richtung Appiano den Berg hochgeschickt. Drei unserer Gruppe jagen den Berg hinauf. Der Rest der Gruppe bekommt Zweifel und hält auf halber Strecke an. Die Führungsgruppe ist enteilt; Warten ist angesagt. Dem Trio wird klar, dass es zurückkehren muss. Die Gruppe trifft wieder zusammen und fährt gemeinsam nach Leifers, wo die Tagesetappe endet.
Dienstag, 14. Juni
Ohne Frühstück machen wir uns auf die fünfte Etappe in Richtung Gardasee. Nach 27 Kilometer haben unsere Mädels aus dem Begleitfahrzeug eine Frühstücksbar gemacht. Hier stärken wir uns mit Tiroler Speck, Käse, Kaffe, Tee und heißer Schokolade. Auf dem Weg öffnet der Himmel seine Schleusen. Doch alles hilft nichts. Es liegen noch etwa 70 Kilometer vor uns, die wir ohne Unterbrechung bis nach Lazise am Gardasee fahren. Um 15.10 Uhr sind wir schon da und freuen uns auf den morgigen Ruhetag.
Mittwoch, 15. Juni
Heute ist Ruhetag. Wir können alle lange ausschlafen und frühstücken gemeinsam ausgiebig im Laubengang unseres Hotels. Wir gehen in die Altstadt von Lazise, wo heute Markt ist. Bei den fliegenden Händlern kaufen wir hauptsächlich Fahrradbekleidung. Am Nachmittag wagen es Angela, Thomas und Klaus, ein Bad im See zu nehmen. Unseren Ruhetag lassen wir in einem kleinen gemütlichen Restaurant ausklingen.
Donnerstag, 16. Juni
Bereits am frühen Morgen stehen wir auf, da wir 187 Kilometer vor uns haben. Wir verlassen Lazise in Richtung Süden, durch die Po-Ebene nach Sasso Marconi. Es ist sonnig und heiß. Die Fahrt geht zügig durch flaches Gelände voran. Wir fahren durch Anbaugebiete von Obst, Wein und Getreide. Der Duft von Oleander und Rosen liegt in der Luft. Die Felder sind von Bewässerungskanälen durchzogen, aus denen die Plantagen kräftig beregnet werden – und teilweise auch wir. Die Fahrt geht weiter Richtung Bologna. An Bologna vorbei fahren wir nach Sasso Marconi. An der Abbiegung nach Mongardino stellen wir mit Entsetzen fest, dass wir nach 187 Kilometern nochmals eine Bergetappe zu unserem Hotel von fünf Kilometern hinter uns bringen müssen. Das ist sehr hart, aber mit letzten Kräften meistern wir auch diesen Anstieg.
Freitag, 17. Juni
Der Tag beginnt bereits kurz nach Mitternacht: Bernhard Trunk hat Geburtstag! Wir singen in kleiner Runde ein Geburtstagsständchen. Nach einer kurzen Nacht stehen wir um 5.45 Uhr auf. Nach dem Frühstück halten wir eine kurze Andacht in der benachbarten Kapelle zum Thema „Grenzen erfahren und Einstiege finden“. Dann geht es auf unsere Tagesetappe durch die Apenninen. Die Fahrt geht zügig voran, hat jedoch alpinen Charakter, denn die Strecke führt stetig den Berg hinauf, unterbrochen von kurzen Abfahrten. In Rioveggio erreichen wir die 1000-Kilometer-Marke. Es folgt die Auffahrt zum Passo de Futa. Dieser Anstieg ist etwa zehn Kilometer lang und führt auf 903 Meter hoch. Auf der Passhöhe machen wir an dem deutschen Soldatenfriedhof mit Gedenkstätte kurz Halt. Dann geht es ins Tal zu unserem Etappenziel in Borgo San Lorenzo. Die siebte Etappe ist mit 97 Kilometern nicht die längste, aber die anstrengendste unserer bisherigen Reise.
Samstag, 18. Juni
Unsere heutige Etappe führt von Borgo San Lorenzo/Ronta nach Foiano della Chiana in der Nähe von Siena führen. Die Strecke ist flott zu fahren. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und hügelig, mit einsamen Berghöfen, Pinien und Zypressen. Obwohl es bergauf und bergab geht, können wir bald unsere Mittagspause in einer Parkanlage in Intrigado genießen. Erholt gehen wir die letzten Kilometer an. Früher als gedacht sehen wir den Campanile von Foiana della Chiana auf einem der toskanischen Hügel vor uns liegen. Es soll also wieder so sein wie an den vergangenen Tagen: Das Ziel liegt auf dem Berg.
Sonntag, 19. Juni
Unsere vorletzte Etappe führt über zirka 140 Kilometer von Foiano della Chiana nach Viterbo. Das Wetter ist uns hold: bedeckter Himmel und angenehme 25 Grad. Nach der Frühstückspause in Chiusi geht es weiter nach Orvieto. Schon von weitem können wir die mittelalterliche Stadt auf dem Berg sehen. Auf dem gegenüberliegenden Berg führt uns unsere Fahrt erneut in die Höhe. Wir werden mit einem tollen Ausblick auf die gesamte Stadtanlage von Orvieto belohnt. An einem Anwesen stellt uns der Besitzer Gartenmöbel unter einem Baum bereit und auch noch eine Flasche Wein. Die anschließende Abfahrt können wir wegen des zweiten Platten mit Verzögerung antreten. Weiter ging es bergauf-bergab auf der Höhe des Bergkamms in Richtung Viterbo. Nach 141 Kilometern erreichen wir Viterbo. Wir sind nur noch 76 Kilometer von Rom entfernt!
Montag, 20. Juni
Mit Vorfreude über das am Ende des Tages liegende Ziel machen wir uns auf den Weg. Schlaglöcher, ausgefahrene Fahrbahnen, Fahrrinnen, Rillen im Fahrbahnbelag, Sandbankette an den Zufahrten und Hauptstrecken erfordern ein konzentriertes Fahren. Doch trotz aller Aufmerksamkeit ereilt uns bei Cesano unser dritter Plattfuß. Ein Dorn hat einen Reifen förmlich perforiert. Mit einer doppelten Lage Flickstreifen können wir schließlich den Schlauch wieder dichten. Zwischenzeitlich erhalten wir von den Mädels aus dem Begleitfahrzeug die Nachricht, dass der Motor kocht. Also machen wir uns auf den Weg zu ihnen, die schon kurz vor der Stadtgrenze zu Rom sind. In Rom können wir mit kompetenter Fachhilfe eines Bekannten rechnen. Es ereilt uns allerdings noch ein platter Reifen, so dass wir das Laufrad austauschen müssen. Wir fahren schließlich auf den letzten Wegabschnitt in die Via della Conciliazione zum Petersdom. Die letzten 87 Kilometer haben uns noch einmal einiges an Aufregung geboten! Aber wir sind glücklich, dass wir unser Ziel erreicht haben und fallen uns in die Arme. Am Petersplatz begrüßt uns der gebürtige Schweinfurter, Domvikar Dr. Matthias Türk.
Mittwoch, 22. Juni
Für heute steht die Generalaudienz auf dem Petersplatz mit Papst Benedikt XVI. auf dem Programm. Wir haben uns Karten besorgt, die uns einen guten Platz in den vorderen Reihen sichern, vorausgesetzt, wir stellen uns zeitig an. Das bedeutet: Um 7 Uhr an den Zugängen des Platzes sein, bepackt mit den Geschenken für den Papst. Wir haben uns mit einem entsprechenden Vorrat an Getränken ausgerüstet, da die Audienz erst um 10.30 Uhr beginnen soll und es heiß werden soll. Die gebundenen Unterschriftslisten sowie Briefe von Schulklassen und ein Buchpräsent des „Friedensdorf International“ überreichen wir dem Sekretär des Papstes, der ganz in unserer Nähe ist, damit er sie auf den Gabentisch legt. Pünktlich um 10.30 Uhr fährt Benedikt XVI. mit dem Papamobil auf den Petersplatz, wo etwa 80000 Pilgern warten und den Papst begeistert begrüßen. Dann nimmt der Papst Platz auf dem Audienzstuhl. Einer kurzen Meditation über den Psalm 21 folgen die Worte des Heiligen Vaters an die Pilger. Benedikt XVI. spricht die einzelnen Pilgergruppen in den verschiedenen Landessprachen an, unterbrochen durch die freudigen Zurufe der Gläubigen. Die abschließende Segnung der Pilger und Andachtsgegenstände ist Höhepunkt und Abschluss der Audienz. Für uns ist dies das einschneidende Erlebnis in Rom, das uns alle sehr beeindruckt und bewegt. Wir sind dem Papst bis auf etwa zwei Meter nahe gekommen!
Freitag 10. Juni
Um 6 Uhr stärken wir uns mit einem ausgiebigen Frühstück bei Familie Trunk. Um 6.45 Uhr feiern wir mit Pfarrer Thomas Klemm in der Traustädter Pfarrkirche St. Kilian eine kurze Andacht und erhalten den Reisesegen. Es ist sonniges Wetter, fünf Grad – ideales Reisewetter für die erste Etappe. Den ersten Halt machen wir kurz vor Bad Winsheim, den zweiten in Ansbach. Nach exakt 196 Kilometer kommen wir um 18.37 Uhr in Donauwörth im Kloster der Dominikanerinnen St. Ursula an. Oberin Bernharda und ihre Mitschwestern halten eine kleine Stärkung für uns bereit. Der Tag klingt mit einem gemeinsamen Besuch beim Italiener um 23 Uhr aus. Es herrscht Zufriedenheit: Alle sind fit, und es gab keine Panne.
Samstag, 11. Juni
Um 6.30 Uhr feiern wir mit den Dominikanerinnen und dem Pfarrer der Wallfahrtskirche Heilig Kreuz in der Klosterkapelle eine Messe. Nach einem stärkenden Frühstück mit ausgezeichnetem selbst gebackenem Brot geht’s auf die zweite Etappe. Es sind 133 Kilometer angesagt, die über Augsburg und Landsberg nach Schongau führen. Der Weg führt entlang der alten Route Via Claudia Augusta aus der Römerzeit. Die Strecke ist entsprechend der Römerzeit und strapaziert Material sowie Körper. Um 17.20 Uhr treffen wir an unserem Zielort ein und besuchen den Vorabendgottesdienst in der Pfarrei von Schongau-West.
Sonntag, 12. Juni
Frühes Aufstehen ist angesagt, denn um 7 Uhr soll das Begleitfahrzeug gepackt sein. Das Wetter ist trist. Nachts hat es begonnen zu regnen, und kalt ist es außerdem. Doch die Stimmung ist gut. Die erste Bergetappe ins österreichische Landeck über den 1263 Meter hohen Fernpass steht auf dem Programm. Bereits nach elf Kilometern ereilt uns der erste platte Reifen. Der Schaden kann aber binnen weniger Minuten behoben werden. In Unterammergau feiern wir in einer Mariengrotte eine Morgenandacht. Währenddessen beginnt es kräftig zu regnen. Trotz der schlechten Fahrbedingungen erreichen wir nach einer flotten Abfahrt von Ettal nach Oberau Garmisch-Partenkirchen. Nach 137 Kilometern, die wir in sechs Stunden und sieben Minuten bewältigen, erreichen wir das Tagesziel Zams.
Montag, 13. Juni
Heute führt uns der Weg durch Zams nach Landeck und von dort aus die ersten Anstiege hinauf zum Reschenpass. Das Wetter ist sonnig und angenehm, schweißtreibend aber das Radfahren. Außerordentlich ist auf der Passhöhe der einsetzende starke Gegenwind aus Süden, der uns nur schwer vorankommen lässt. Selbst bei Bergabfahrten müssen wir kräftig in die Pedale treten. Der Gegenwind hält auch bei der Abfahrt nach Meran (Italien) an. Wegen einer Fehlinformation einer Einheimischen werden wir nochmals in Richtung Appiano den Berg hochgeschickt. Drei unserer Gruppe jagen den Berg hinauf. Der Rest der Gruppe bekommt Zweifel und hält auf halber Strecke an. Die Führungsgruppe ist enteilt; Warten ist angesagt. Dem Trio wird klar, dass es zurückkehren muss. Die Gruppe trifft wieder zusammen und fährt gemeinsam nach Leifers, wo die Tagesetappe endet.
Dienstag, 14. Juni
Ohne Frühstück machen wir uns auf die fünfte Etappe in Richtung Gardasee. Nach 27 Kilometer haben unsere Mädels aus dem Begleitfahrzeug eine Frühstücksbar gemacht. Hier stärken wir uns mit Tiroler Speck, Käse, Kaffe, Tee und heißer Schokolade. Auf dem Weg öffnet der Himmel seine Schleusen. Doch alles hilft nichts. Es liegen noch etwa 70 Kilometer vor uns, die wir ohne Unterbrechung bis nach Lazise am Gardasee fahren. Um 15.10 Uhr sind wir schon da und freuen uns auf den morgigen Ruhetag.
Mittwoch, 15. Juni
Heute ist Ruhetag. Wir können alle lange ausschlafen und frühstücken gemeinsam ausgiebig im Laubengang unseres Hotels. Wir gehen in die Altstadt von Lazise, wo heute Markt ist. Bei den fliegenden Händlern kaufen wir hauptsächlich Fahrradbekleidung. Am Nachmittag wagen es Angela, Thomas und Klaus, ein Bad im See zu nehmen. Unseren Ruhetag lassen wir in einem kleinen gemütlichen Restaurant ausklingen.
Donnerstag, 16. Juni
Bereits am frühen Morgen stehen wir auf, da wir 187 Kilometer vor uns haben. Wir verlassen Lazise in Richtung Süden, durch die Po-Ebene nach Sasso Marconi. Es ist sonnig und heiß. Die Fahrt geht zügig durch flaches Gelände voran. Wir fahren durch Anbaugebiete von Obst, Wein und Getreide. Der Duft von Oleander und Rosen liegt in der Luft. Die Felder sind von Bewässerungskanälen durchzogen, aus denen die Plantagen kräftig beregnet werden – und teilweise auch wir. Die Fahrt geht weiter Richtung Bologna. An Bologna vorbei fahren wir nach Sasso Marconi. An der Abbiegung nach Mongardino stellen wir mit Entsetzen fest, dass wir nach 187 Kilometern nochmals eine Bergetappe zu unserem Hotel von fünf Kilometern hinter uns bringen müssen. Das ist sehr hart, aber mit letzten Kräften meistern wir auch diesen Anstieg.
Freitag, 17. Juni
Der Tag beginnt bereits kurz nach Mitternacht: Bernhard Trunk hat Geburtstag! Wir singen in kleiner Runde ein Geburtstagsständchen. Nach einer kurzen Nacht stehen wir um 5.45 Uhr auf. Nach dem Frühstück halten wir eine kurze Andacht in der benachbarten Kapelle zum Thema „Grenzen erfahren und Einstiege finden“. Dann geht es auf unsere Tagesetappe durch die Apenninen. Die Fahrt geht zügig voran, hat jedoch alpinen Charakter, denn die Strecke führt stetig den Berg hinauf, unterbrochen von kurzen Abfahrten. In Rioveggio erreichen wir die 1000-Kilometer-Marke. Es folgt die Auffahrt zum Passo de Futa. Dieser Anstieg ist etwa zehn Kilometer lang und führt auf 903 Meter hoch. Auf der Passhöhe machen wir an dem deutschen Soldatenfriedhof mit Gedenkstätte kurz Halt. Dann geht es ins Tal zu unserem Etappenziel in Borgo San Lorenzo. Die siebte Etappe ist mit 97 Kilometern nicht die längste, aber die anstrengendste unserer bisherigen Reise.
Samstag, 18. Juni
Unsere heutige Etappe führt von Borgo San Lorenzo/Ronta nach Foiano della Chiana in der Nähe von Siena führen. Die Strecke ist flott zu fahren. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und hügelig, mit einsamen Berghöfen, Pinien und Zypressen. Obwohl es bergauf und bergab geht, können wir bald unsere Mittagspause in einer Parkanlage in Intrigado genießen. Erholt gehen wir die letzten Kilometer an. Früher als gedacht sehen wir den Campanile von Foiana della Chiana auf einem der toskanischen Hügel vor uns liegen. Es soll also wieder so sein wie an den vergangenen Tagen: Das Ziel liegt auf dem Berg.
Sonntag, 19. Juni
Unsere vorletzte Etappe führt über zirka 140 Kilometer von Foiano della Chiana nach Viterbo. Das Wetter ist uns hold: bedeckter Himmel und angenehme 25 Grad. Nach der Frühstückspause in Chiusi geht es weiter nach Orvieto. Schon von weitem können wir die mittelalterliche Stadt auf dem Berg sehen. Auf dem gegenüberliegenden Berg führt uns unsere Fahrt erneut in die Höhe. Wir werden mit einem tollen Ausblick auf die gesamte Stadtanlage von Orvieto belohnt. An einem Anwesen stellt uns der Besitzer Gartenmöbel unter einem Baum bereit und auch noch eine Flasche Wein. Die anschließende Abfahrt können wir wegen des zweiten Platten mit Verzögerung antreten. Weiter ging es bergauf-bergab auf der Höhe des Bergkamms in Richtung Viterbo. Nach 141 Kilometern erreichen wir Viterbo. Wir sind nur noch 76 Kilometer von Rom entfernt!
Montag, 20. Juni
Mit Vorfreude über das am Ende des Tages liegende Ziel machen wir uns auf den Weg. Schlaglöcher, ausgefahrene Fahrbahnen, Fahrrinnen, Rillen im Fahrbahnbelag, Sandbankette an den Zufahrten und Hauptstrecken erfordern ein konzentriertes Fahren. Doch trotz aller Aufmerksamkeit ereilt uns bei Cesano unser dritter Plattfuß. Ein Dorn hat einen Reifen förmlich perforiert. Mit einer doppelten Lage Flickstreifen können wir schließlich den Schlauch wieder dichten. Zwischenzeitlich erhalten wir von den Mädels aus dem Begleitfahrzeug die Nachricht, dass der Motor kocht. Also machen wir uns auf den Weg zu ihnen, die schon kurz vor der Stadtgrenze zu Rom sind. In Rom können wir mit kompetenter Fachhilfe eines Bekannten rechnen. Es ereilt uns allerdings noch ein platter Reifen, so dass wir das Laufrad austauschen müssen. Wir fahren schließlich auf den letzten Wegabschnitt in die Via della Conciliazione zum Petersdom. Die letzten 87 Kilometer haben uns noch einmal einiges an Aufregung geboten! Aber wir sind glücklich, dass wir unser Ziel erreicht haben und fallen uns in die Arme. Am Petersplatz begrüßt uns der gebürtige Schweinfurter, Domvikar Dr. Matthias Türk.
Mittwoch, 22. Juni
Für heute steht die Generalaudienz auf dem Petersplatz mit Papst Benedikt XVI. auf dem Programm. Wir haben uns Karten besorgt, die uns einen guten Platz in den vorderen Reihen sichern, vorausgesetzt, wir stellen uns zeitig an. Das bedeutet: Um 7 Uhr an den Zugängen des Platzes sein, bepackt mit den Geschenken für den Papst. Wir haben uns mit einem entsprechenden Vorrat an Getränken ausgerüstet, da die Audienz erst um 10.30 Uhr beginnen soll und es heiß werden soll. Die gebundenen Unterschriftslisten sowie Briefe von Schulklassen und ein Buchpräsent des „Friedensdorf International“ überreichen wir dem Sekretär des Papstes, der ganz in unserer Nähe ist, damit er sie auf den Gabentisch legt. Pünktlich um 10.30 Uhr fährt Benedikt XVI. mit dem Papamobil auf den Petersplatz, wo etwa 80000 Pilgern warten und den Papst begeistert begrüßen. Dann nimmt der Papst Platz auf dem Audienzstuhl. Einer kurzen Meditation über den Psalm 21 folgen die Worte des Heiligen Vaters an die Pilger. Benedikt XVI. spricht die einzelnen Pilgergruppen in den verschiedenen Landessprachen an, unterbrochen durch die freudigen Zurufe der Gläubigen. Die abschließende Segnung der Pilger und Andachtsgegenstände ist Höhepunkt und Abschluss der Audienz. Für uns ist dies das einschneidende Erlebnis in Rom, das uns alle sehr beeindruckt und bewegt. Wir sind dem Papst bis auf etwa zwei Meter nahe gekommen!