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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Trauminsel Sizilien

    Goethes Ausspruch über Sizilien könnte durchaus die Empfindungen jener 89 Leser des Würzburger Katholischen Sonntagsblatts zuammenfassen, die in zwei Gruppen vom 11. bis 17. Oktober beziehungsweise vom 19. bis 26. Oktober Sizilien besucht haben. „Sizilien, Schatzkammer der Kulturen“, unter dieser Überschrift ist die Leserreise ausgeschrieben worden. Und am Ende der Reisen sind sich die Teilnehmer einig: Es hat sich gelohnt.
    Italien ohne Sizilien macht kein Bild in der Seele: Hier ist erst der SchlüsseI zu allem.“ Kein Geringerer als der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe hat dieses überschwängliche Lob bereits am 13. April 1787, nur wenige Tage nach Ankunft auf der Insel, im Tagebuch seiner „Italienischen Reise“ festgehalten. Goethes Ausspruch könnte durchaus die Empfindungen jener 89 Leser des Würzburger Katholischen Sonntagsblatts zuammenfassen, die in zwei Gruppen vom 11. bis 17. Oktober beziehungsweise vom 19. bis 26. Oktober Sizilien besucht haben. „Sizilien, Schatzkammer der Kulturen“, unter dieser Überschrift ist die Leserreise ausgeschrieben worden. Und am Ende der von Lloyd-Touristik (Bremerhaven) ausgearbeiteten Reisen sind sich die Teilnehmer nahezu einig: Es hat sich gelohnt.
    Die rund 25000 Quadratkilometer große Insel, flächenmäßig und mit über fünf Millionen Einwohnern größte Insel des Mittelmeers, bietet in der Tat Großartiges: antike und mittelalterliche Zeugnisse, beeindru-
    ckende, mitunter ungestüme Naturerlebnisse, ebenso mediterrane Gaumenfreude und südliche Lebenslust – manch einer zieht einen erneuten Sizilienbesuch in Betracht.
    Von den Flughäfen München und Nürnberg aus starten die Sizilienreisenden ins Land, wo die Zitronen blühen, aber auch ein würziger Wein, Oliven, Kapern, Kakteenfrüchte, ein Potpourri an Gemüsen und vieles mehr gedeihen hier hervorragend. Mit direktem Blick auf die berühmten Zyklopen-Felsen von Acitrezza, einem Vorstädtchen von Catania, beziehen die beiden Reisegruppen für sieben Tage und Nächte im modernen Vier-Sterne-Grand-Hotel „i Faraglioni“ ihr Quartier. So heißt es nur einmal Koffer auspacken, was alle sehr begrüßen. Von hier aus unternehmen die beiden Gruppen in bequemen Reisebussen täglich ihre Erkundungen.

    Bizarre Naturschönheiten
    Höhepunkt der ersten Ausflugstour ist die Fahrt durch das Peloritanische Gebirge mit dem Abstieg zur Alkantara-Schlucht mit ihren bizarren Formen an Jahrtausende altem Lavagestein. Eine Fahrt hinauf zum „heißesten Typ“ der Insel, mitunter aufbrausend und unberechenbar, zum rund 3326 hohen Vulkan Ätna, steht am dritten Tag auf dem Programm, ebenso der Besuch des zauberhaften Städtchens Taormina, einer malerischen Kleinstadt mit verwinkelten Gassen und einem Theater aus griechisch-römischer Zeit.
    Agrigent, in griechischer Zeit eine Weltstadt mit nahezu 300000 Einwohnern, spätestens seit dem Besuch Goethes bekannt geworden durch seine berühmten Tempelanlagen, fasziniert am vierten Tag der Reise. Unübertroffen auch die Mosaiken der Villa von Casale in der Nähe von Piazza Armerina: 3600 Quadratmeter an nahezu unzerstörter römischer Mosaikkunst.

    Kulturaustausch im Dom
    Syrakus, nördlich von Catania an der Ostküste gelegen, ist das Ziel des fünften Tages. Hier dominieren die barocke Baukunst und die griechisch-römischen Zeugnisse, die am kontrastreichsten in der Kathedrale „Santa Maria delle Colonne“ aufeinandertreffen. Im Dom wurde nämlich in christlicher Zeit der gesamte Athene-Tempel aus der Zeit um 500 vor Christus in der Kirche integriert; die dorischen Säulen sind alle noch am Originalplatz vorhanden, ebenso Teile der antiken Cella-Wand. Im Parco Archeologico della Neapoli befinden sich Bauwerke der antiken Stadt. So steht hier das Teatro Greco, das im sechsten Jahrhundert vor Christus erbaut und 300 Jahre später erweitert wurde. Mit einem Durchmesser von 138 Metern und Platz für 15000 Zuschauer ist es eines der größten griechischen Theater.
    Großartige Goldmosaiken lernen die Sizilienfahrer am vorletzten Tag ihrer Reise in der Capella Palatina von Palermo, der sizilianischen Hauptstadt, und in dem in unmittelbarer Nähe der Millionenstadt gelegenen Monreale kennen. Ein biblisches Bilderbuch erschließt sich dem Betrachter in der Kathedrale dieses Bergstädtchens, bewundernswert auch die kunstvollen, figürlichen Kapitelle des Kreuzgangs. Der Besuch des Normannendoms von Palermo mit den Porphyr-Sarkophagen von vier Vertretern aus der Stauferfamilie – auch Kaiser Friedrich ll. ruht hier – und eine Stadtrundfahrt beschließen die Tagestour an die Nordküste der Insel.

    Aus einem Guss
    Die einst als „MaiIand des Südens“ titulierte Stadt Catania ist der Endpunkt der Leserreise. Prächtige Barockpaläste und Kirchen erwarten die Teilnehmer. Architektonisch aus einem Guss zeigt sich das heutige Stadtzentrum, das innerhalb von nur wenigen Jahren kurz nach1693 entstanden ist, als der „feurige Geselle“ Ätna weite Teile der Stadt unter seiner Lava vergraben hat.
    „Für mich ist Europa hier zu Ende“, hat Johann Wolfgang von Goethe einmal über Sizilien gesagt. Noch lange nicht am Ende sind wohl die insgesamt 89 Sizilienfahrer mit dem Ordnen ihrer vielfältigen und intensiven Sizilien-Eindrücke. Übrigens: Unter den Teilnehmern der ersten Reise waren auch zwei Pfarrer: Monsignore Karl Wenzel und Raimund Merget. Sie feierten mit ihren Leuten in der Kirche von Acitrezza zusammen mit Pfarrer Giovanni Eucharistie. Zum „Ausgleich“ wurde die zweite Reisegruppe am Ende der Feier von Pfarrer Giovanni und seinen Ministranten am Kirchenportal sogar per Handschlag und den Worten verabschiedet: „Auf Wiedersehen.“