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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Teil einer Glaubenserneuerung

    SULZBACH. „Nicht einfach so auf sich zukommen lassen“ – mit dieser Einstellung gehen die Pfarrgemeinderäte der Pfarrgemeinden von Sulzbach, Soden und Dornau (Dekanat Obernburg) gemeinsam mit Pfarrer Norbert Geiger die Gründung ihrer Pfarreiengemeinschaft an. Dem für das Fest Christi Himmelfahrt angesetzten Ereignis soll eine intensive Vorbereitung vorausgehen. „Wir wollen vermeiden, dass mit der Gründung der Pfarreiengemeinschaft nur ein Vertrag geschlossen wird. Deswegen bemühen wir uns, die drei Pfarreien über gemeinsame Aktionen zusammen zu schmieden“, beschreibt Irmgard Heines-Brauner, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende von Sulzbach, eine Seite des Anliegens, das hinter einer Reihe außergewöhnlicher Aktionen steckt.
    So gestalteten die zukünftigen Partner den vergangenen Advent einmal ganz anders. Statt einer stillen Zeit mit Meditation und Kerzenlicht war die „Aktion Weckrufe“ angesagt, die zur Besinnung der etwas anderen Art eingeladen hatte. Jeden Sonntag passierte in einer der drei Gemeinden etwas Ungewöhnliches. Zum Beispiel wurde bereits am Christkönigstag in Sulzbach das „Wachet auf“ von einer Bläsergruppe intoniert. Allerdings standen die Bläser dabei nicht gemütlich vor einer Kirche: Sie wurden mit einem Kranwagen in luftige Höhe gehoben und konnten so weit über die Dächer der Gemeinde ihren Weckruf erschallen lassen. 
     Am ersten Adventssonntag wurde dann in Sulzbach der Traum Jakobs von der Himmelsleiter thematisiert. Verschiedene Gruppen aus den drei Gemeinden hatten eine Art Strickleiter geknüpft, die am Ende über 70 Meter lang wurde. An der Decke über dem Altar aufgehängt, ragte sie durch das ganze Kirchenschiff bis hinaus auf den Kirchvorplatz. Von den Kirchenputzfrauen über die Ministranten bis zum Chor Esperanza & Friends hatten sich insgesamt elf Teams an der Aktion beteiligt. Dem- entsprechend bunt war das Ergebnis. Die Leitersprossen waren mal mit Putzlumpen, mal mit Blumen geschmückt, waren in Regenbogenfarben bemalt oder mit Plakaten vergangener Aktionen bestückt. 

    Suchst Du noch?

    Zwei Mauern erwarteten die Besucher des Gottesdienstes in Soden dann am zweiten Adventssonntag vor der Kirche. Nur zwischen den auf die Wälle angebrachten Fragen „Suchst du noch?“ und „Glaubst Du schon?“ konnten die Kirchenbesucher in die Kirche gelangen. Außerdem gab es die Möglichkeit, das Bauwerk als Klagemauer zu verwenden, an der man Kritik und Anregungen los wurde. Für den vierten und letzten Weckruf war dann in Dornau ein Lichterlabyrinth aufgebaut. Begleitet von meditativer Musik konnten die Besucher langsam alle Kehren und Wendungen abschreiten, bis sie schließlich zur Mitte gelangten.

    Anstöße zum Nachdenken

    „Advent heißt: wach sein für die Ankunft des Herrn“, begründet Pfarrer Norbert Geiger die ungewöhnlichen Aktionen, die viel Aufmerksamkeit auf sich gelenkt haben und nicht nur von Kirchenbesuchern wahrgenommen wurden. Der Seelsorger sieht die Weckrufe auch als Teil einer Glaubenserneuerung: „Sie haben deutlich gemacht, dass unser Glaube etwas ganz lebendiges ist“. Diese Lebendigkeit wurde auch dadurch unterstrichen, dass zur Aktionskunst nicht bis ins letzte ausgefeilte Interpretationen geliefert wurden. „Die Installationen sollen Anstöße zum Nachdenken geben, sollen einen eigenen Standpunkt herauslocken“, beschreibt Pastoralreferent Andreas Bergmann die Absicht des Vorbereitungsteams. Das ist jetzt schon wieder am Planen. Für die Fastenzeit wird unter dem Motto „Aufbrechen“ wieder eine Reihe von Veranstaltungen geplant. Predigtreihen, Wanderungen, Fastenaktionen, Lesungen und Konzerte sind bislang angedacht. Der begonnenen gemeinsamen Weg soll dann an Christi Himmelfahrt in die Gründung der Pfarreiengemeinschaft münden.