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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Stilvoller Genuss in der Ewigen Stadt

    Stilvoll war das Ambiente des eleganten Palazzos Cardinal Cesi mit seinem wunderschönen Innenhof in unmittelbarer Nähe des Vatikans gelegen. Dort wohnten die 32 Teilnehmer, die mit dem Sonntagsblatt nach Rom gereist waren. Bereits kurz nach ihrer Ankunft startete die Gruppe zum ersten Erkundungsgang durch das historische Zentrum. Von der belebten Spanischen Treppe unterhalb der Kirche Trinità dei Monti zum ewig sprudelnden Trevibrunnen über das antike Pantheon, vorbei an beleuchteten Regierungspalästen zur belebten Piazza Navona mit dem prächtigen Vierströmebrunnen.
    Bei strahlendem Sonnenschein machten sich die Rombesucher am nächsten Tag auf den Weg zur ältesten christlichen Kirche Roms, der Basilika San Giovanni in Laterano, die im Auftrag von Papst Innozenz X. durch den Bildhauer und Baumeister Francesco Borromini umgestaltet und mit kolossalen Apostelstatuen ausgestattet wurde. Beeindruckend war für alle auch das Apsismosaik mit den vier Paradiesströmen und dem Paradiesgarten sowie das daneben liegende Baptisterium mit Fresken aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Danach beschäftigten sie sich mit der viele Jahrhunderte umfassenden Geschichte der Kirche San Clemente. In der mit einer Barockfassade versehenen Oberkirche sind lediglich die Cosmatenarbeiten und das Apsismosaik aus dem 12. Jahrhundert mit der Verherrlichung des Kreuzes erhalten geblieben. Anschließend stieg die Gruppe hinab zur Unterkirche, der ersten Clemenskirche. Am Nachmittag wurde der Gang durch die Antike mit der Außenbesichtigung des Kolosseums fortgesetzt. In seiner heutigen Form wurde der Bau unter Kaiser Vespasian im Jahr 72 vor Christus begonnen und von seinem Sohn Titus vollendet. Bis zu 70000 Zuschauer fanden hier Platz, um sich Mensch- und Tierkämpfe anzusehen. Ein Gang auf der wohl ältesten Verkehrsachse des Forums, der Via Sacra, führte die Gruppe vorbei an reich bebilderten Triumphbögen, den Relikten von Tempeln und Säulen, dem Vestalinnen- und Romulustempel und der dominanten  Konstantinsbasilika. Vor dem Besuch der Sixtinischen Kapelle wurden die Teilnehmer anhand bebilderter Schautafeln zunächst mit der Geschichte der Sixtina vertraut gemacht. Inmitten der herrlichen Vatikanischen Gärten mit ihren Grotten, Brunnen und Steineichenwäldern hörten die Reisenden, dass der Aufbau der heute vorhandenen Antikensammlung zu den Verdiensten der Päpste zählt. Am Nachmittag konnten sie die eleganten Kolonnaden des Baumeisters Pietro Bernini besichtigen, die symbolisch den riesigen Petersplatz wie Arme umfangen. Im Innern der Basilika erfuhr die Gruppe, dass der elegante Baldachin aus dem 17. Jahrhundert über dem Hochaltar ein Gemeinschaftswerk der rivalisierenden Architekten Bernini und Borromini war. Er wurde aus antiken Bronzeplatten, die dem Pantheon entnommen wurden, gegossen. Der mit vielen Stuckarbeiten, Goldmosaiken und Marmorfiguren ausgestattete Petersdom finanzierte sich zum Teil mit den Geldern aus Ablassverkäufen. Anschließend besuchten die Reisenden die Gräber der verstorbenen Päpste in der Krypta. Mit einem nächtlichen Bummel durch das historische Zentrum und dem Besuch der einzigen gotischen Kirche Roms, Santa Maria sopra Minerva, sowie einem Rundgang im festlich erleuchteten Pantheon endete ein weiterer erlebnisreicher Tag. Niemals hätten die Teilnehmer geglaubt, im November inmitten einer überwältigenden Pilgermenge eine Papstaudienz auf dem sonnigen Petersplatz erleben zu dürfen. Großer Jubel ertönte, als der Heilige Vater im Papamobil durch die Menge fuhr, um anschließend die vielen – vor allem jungen – Pilger als aller Welt in verschiedenen Sprachen willkommen zu heißen.  Der Nachmittag stand unter dem Thema Byzantinische Mosaiken in ausgewählten Kirchen. So besuchte die Gruppe zunächst die Papstbasilika Santa Maria Maggiore. Die Apsismosaikfelder aus dem fünften Jahrhundert verherrlichen Maria, die wie eine byzantinische Kaiserin gekleidet von ihrem Sohn zur Königin gekrönt wird. Die Kassettendecke aus den späten 90er Jahren des 15. Jahrhunderts soll mit dem ersten Gold verziert worden sein, das die Spanier aus der neuen Welt mitbrachten. In den beiden prächtigen Seitenkapellen Sistina und Paolina befinden sich die Gräber der Päpste Sixtus V. und Paul V. Unter dem Hochaltar wird, umrahmt von einer Confessio, eine Reliquie der Krippe verehrt. Zwei eher unbekannte Kirchen San Prudentiana und San Prassede lohnen schon allein wegen ihrer prächtigen Apsismosaiken aus dem vierten, beziehungsweise dem neunten Jahrhundert einen Besuch.  Der Donnerstag begann mit einer Messfeier am Grab des heiligen Petrus in der Krypta der Peterskirche. Danach fuhren die Teilnehmer in Richtung Piazza della Repubblica. Die riesige Räume der Diokletian-Thermen funktionierte Michelangelo zur Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri im 16. Jahrhundert um. Dort befindet sich auch die erste Sonnenuhr Roms. In der kleinen Barockkirche Santa Maria della Vittoria standen die Besucher staunend vor Berninis Werk, der Verzückung der heiligen Theresia von Avila. In diesem Meisterwerk experimentiert Bernini mit Formen, Farben und Materialien. Schlicht und einfach wirkt dagegen die Kirche der barfüßigen Trinitarier San Carlo alle Quattro Fontane, die sein großer Rivale Borromini auf einer relativ kleinen Grundfläche erstellen musste. Nur mit Formen und geometrischen Motiven, durch gezielte Anordnung von Nischen und Säulen bringt er Bewegung in das schlichte Gotteshaus. In der Kirche Sant’Andrea al Quirinale spielte Bernini dagegen wieder verschwenderisch mit vergoldeten Stuckgirlanden, Putten und Materialien. Den vorletzten Tag des Romaufenthaltes nutzten die Reisenden zu einem Ausflug vor die Tore der Ewigen Stadt. Es ging nach Subiaco zum Kloster Sacro Speco, in dem der heiligen Benedikt von Nursia in einer Höhle (Speco) gelebt haben soll. Die farbenfrohen Fresken der Klosterkirche aus dem elften bis 14. Jahrhundert erzählen aus dem Leben und den Wundertaten des Heiligen. Im nahe gelegenen Kloster Santa Scolastica bewunderten alle die Kreuzgänge aus verschiedenen Kunstepochen, ein noch original erhaltenes gotisches Portal und Originalfresken an der Fassade der Klosterkirche, die aus dem Leben des heiligen Benedikts berichten. Inmitten des romanischen Kreuzganges befindet sich noch heute ein Ziehbrunnen, der durch ein ausgeklügeltes Leitungssystem die mittelalterliche Klosterküche mit Wasser versorgte. Am Nachmittag spazierten die Teilnehmer durch die neu restaurierte Villa d‘Este, einen ehemaligen Papstpalast. Die Abschlussrast fand in einer typischen Cantina in Frascati statt. Denn neben all dem Kunstgenuss gab sich die Gruppe allabendlich gerne den Genüssen der römischen Küche hin und erfuhren im Traditionslokal Quattro Mori, dass auch Johannes Paul II. vor seiner Wahl zum Papst hier Stammgast gewesen sein soll. Mit vielen Eindrücken und Fotos im Gepäck sind die Reisenden heil zurückgekommen – und werden sich sicher gerne an diese Reise erinnern.