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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Stammtisch für die Menschenwürde

    Markus Barwasser, auch als „Erwin Pelzig“ bekannt, unterstützt den Würzburger Pflegestammtisch, er will in seinem letzten lebensabschnitt nicht als Kostenfaktor behandelt werden. Die Frage nach menschenwürdigem Umgang mit Menschen in Not legt auch ein grundlegendes Defizit unserer Gesellschaft bloß.
    Er will nicht als Kostenfaktor behandelt werden. Deshalb unterstützt Markus Barwasser, auch als „Erwin Pelzig“ bekannt, den Würzburger Pflegestammtisch. Seine Befürchtungen, im Ernstfall nur nach wirtschaftlichen, nicht mehr nach menschlichen Maßstäben im Heim gepflegt zu werden, teilen viele, und das nicht unbegründet. Immer wieder erfährt man in den Medien von skandalösen Vorgängen. Da werden, weil das Geld für ausreichendes und gut ausgebildetes Personal fehlt, alte Menschen fixiert und erhalten Magensonden und Katheder, werden medikamentös ruhig gestellt. Menschliche Zuwendung wird ehrenamtlichen Besuchsdiensten überlassen, die nichts kosten. Wenn es sich dabei auch um Einzelfälle handelt, so schüren sie doch die Ängste vieler Menschen. Schließlich hielt noch vor fünf Jahren selbst die UN die Situation bei der Pflege in Deutschland für besorgniserregend. Kein Fall also für die Kampagne „Ich bin Deutschland“.
    Maßnahmen wie unangekündigte Kontrollen haben inzwischen für Besserung gesorgt. Doch allein die wachsende Zahl von Pflegestammtischen, bei denen die Teilnehmer sich gewiss nicht nur der Geselligkeit halber treffen, spricht dafür, dass eine menschenwürdige Pflege nicht immer und überall gewährleistet, dass Manches noch verbesserungswürdig ist. So kann und muss gerade in der Sterbebegleitung und bei der Behandlung von Demenzkranken noch viel geschehen. Hier sind auch die Kirchen in die Pflicht genommen, ihrer Wächterrolle gerecht zu werden. Papst Benedikt XVI. weist in seiner ersten Enzyklika über die Liebe ausführlich darauf hin.
    Die Frage nach menschenwürdigem Umgang mit Menschen in Not legt auch ein grundlegendes Defizit unserer Gesellschaft bloß. Dienst am Menschen, darunter auch die Fürsorge für Kranke und Schwache, gilt nach kapitalistischen Maßstäben weniger als die Arbeit, die der Vermehrung von Profit und Macht dient. Ist der seelenlose Markt etwa wichtiger als verletzte Seelen in Pflegeheimen? Dann könnte man die Belohnung für die Sorge um das Wohl Bedürftiger gleich ganz dem Himmel überlassen und weiter zusehen, wie Kapitalvermögen Einzelner ungezügelt in den Himmel wachsen.