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    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Spielerisch Verantwortung lernen

    Gruppenstunden der KjG sind oft feste Programmpunkte in der Wochenplanung der Pfarrgemeinden im Bistum Würzburg. So auch in Theilheim bei Würzburg.

    Zwei Bögen Karton, Kleber, Schere, Bleistift – und verständnislose Blicke bei neun Jungen von etwa 16 Jahren: „Ihr teilt euch jetzt in zwei Gruppen auf und dann habt ihr 30 Minuten Zeit, um einen Turm zu bauen, der frei stehen kann. Der höhere gewinnt!“, erklärt Gruppenleiter Frank Endres. Allgemeines Gelächter und Stöhnen über die Schwierigkeit der Aufgabe; dann bilden die Jugendlichen routiniert zwei Gruppen, deren eine mit ihrem rudimentären Baumaterial in den Nebenraum zieht. Nun sorgt der heutige erste Programmpunkt der KjG-Gruppenstunde erst einmal für rauchende Köpfe. „Wir rollen das.“ – „Nein, das wird zu kurz!“ – „Wir könnten ganz dünne Streifen machen...“ – und so einigt sich jedes Team früher oder später auf einen Bauplan, den es dann gemeinsam ausführt. Mit beachtlichem Erfolg, muss man zugeben: Beide Türme erreichen stattliche Höhen, wenn der eine auch nicht so recht stehenbleiben mag.

    Austausch, Spiel, Gebet
    Seit acht Jahren ist diese KjG-Gruppe in Theilheim bei Würzburg nun zusammen. Und nach wie vor trifft man sich einmal wöchentlich im Pfarrheim zur Gruppenstunde – die inzwischen am Abend stattfinden muss, weil die meisten Mitglieder schon arbeiten. „Wir haben keine festgelegten Riten“, erläutert Frank. „Normalerweise reden wir kurz darüber, was die letzte Woche passiert ist, in der Schule, auf der Arbeit. Da geht es dann auch darum, was man später machen könnte. Die Jugendlichen halten sich hier mehr an die Gruppenleiter als an die Eltern, suchen jüngere Ansprechpartner.“ Dann gibt es Spiele, jahreszeit- und altersabhängig gewählt, oft mit Teamarbeit, und durchaus auch mal von den Gruppenmitgliedern selbst vorbereitet. Am Ende der Stunde wird gewöhnlich ein Abschlussgebet gesprochen, wobei der Gruppenleiter einschränkt: „Die zehnjährigen Mädchen engagieren sich da eher, mit 16-jährigen Jungs ist das nur noch bedingt möglich.“

    Die Gruppeneinteilung geschieht in jeder Pfarrei etwas anders. In Theilheim werden die Kinder einer Jahrgangsstufe zusammengefasst, in anderen Pfarreien zwei Klassen. Jede Gruppe bleibt, geführt von zwei bis drei Leitern, zusammen, solange Interesse an Treffen besteht. Frank erzählt von einer Gruppe, in der die Leiterin inzwischen die 30 überschritten hat, die Mitglieder 26 sind, sich aber immer noch monatlich sehen. Mädchen und Jungen sind ab einem gewissen Alter meist getrennt, weil ihre jeweiligen Interessen zu unterschiedlich werden.

    Gleichberechtigung als Ziel
    Allen Gruppen gemeinsam sei jedoch das Ziel, die Gleichberechtigung sowie gemeinsame Entscheidungen in den Mittelpunkt zu stellen und das Demokratieverständnis zu fördern, betont Frank. Dazu komme natürlich auch noch das Mitleben in der Pfarrei: „Wenn wir Gottesdienste vorbereiten, liegt die Gestaltung meist bei den Leitern. Aber es ist ein großes Ziel, Jugendlichen das Ganze nahe zu bringen, damit sie sich selbst für die Gemeinschaft engagieren.“ Immerhin gingen aus seiner Gruppe vier bis fünf neue Gruppenleiter hervor.
    Dazugekommen sind die meisten aus weniger hehren Beweggründen: „Der Hauptgrund war eigentlich das Zeltlager“, erinnert sich Andreas (16). „Jetzt sieht man sich sonst nicht mehr so, weil viele arbeiten. Im Mittelpunkt steht die Möglichkeit, sich zu treffen“, bestätigt der gleichaltrige Marco. Wichtig ist den meisten aber auch, dass sie zunehmend Verantwortung übertragen bekommen.