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Kommentar von Wolfgang Bullin
Sperrig, aber unerschöpflich: die Bibel
Ist nicht mein Wort wie Feuer – Spruch des Herrn – und wie ein Hammer, der Felsen zertrümmert? – So heißt es beim Propheten Jeremia. Mit diesem Bibelzitat beginnt auch der erste Beitrag auf unseren Sonderseiten (Seite 10 bis 12) zum Bibeljahr in dieser Ausgabe. Um dann mit der wohl eher rhetorischen Frage fortzufahren, ob nicht das Feuer des Gotteswortes bei uns längst zur Warmhalteplatte religiöser Behaglichkeit geworden ist. Und Hand aufs Herz: Wer hat sich nicht auch schon dabei ertappt, dass er bei den Schriftlesungen im Gottesdienst gedanklich ganz woanders war? Als regelmäßiger Kirchgänger meint man ja die dort verlesenen Texte ohnehin zu kennen. Und auch mit der persönlichen Bibellektüre ist es Umfragen zufolge – sogar bei evangelischen Christen, denen man ja gemeinhin mehr Nähe zur Schrift nachsagt – nicht mehr weit her. Das Buch der Bücher scheint also, da es ja nach wie vor der Bestseller schlechthin auf dem Buchmarkt ist, fürs Regal gekauft zu werden, nicht fürs Lesen.
Das ist gerade angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit, die gepaart sind mit einer zunehmenden Orientierungslosigkeit, unverständlich. Denn nicht nur rückblickend hat die Bibel unsere Gesellschaft in so vielen Bereichen wie etwa Sprache, Kunst oder Kultur nicht nur stärker geprägt, als den meisten von uns bewusst ist. In ihr findet man auch Orientierung sowohl für das persönliche Leben wie für die Zukunftsfragen der Gesellschaft. Nicht nur, weil die Bibel für uns Christen das geoffenbarte Wort Gottes ist, sondern gerade weil diese Offenbarung Gottes quasi durch Menschen hindurchgegangen ist. Menschen haben dieses Wort, ihre ganz konkreten Erfahrungen mit Gott, mit der Welt und miteinander deutend, niedergeschrieben. So ist die Bibel auch ein unermesslicher Schatz an geronnener Lebenserfahrung. Freilich nicht in Form von Patentrezepten, sondern in Bildern und einer Sprache die uns heute oft sperrig erscheinen. Man müsse die Heilige Schrift reiben wie ein Kräutlein, hat einst Martin Luther formuliert; und je mehr man es reibe, desto mehr dufte es.
Möge das Jahr der Bibel 2003 viele von Ihnen motivieren, das Kräutlein Bibel zu reiben, sich vielleicht auch an ihm zu reiben. Dann kann es Ihnen passieren, dass Ihnen ein oft gehörter, längst bekannt erscheinender Text auf einmal ganz neu aufgeht, ja Sie geradezu anspringt. Suchen. Und finden.
Das ist gerade angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit, die gepaart sind mit einer zunehmenden Orientierungslosigkeit, unverständlich. Denn nicht nur rückblickend hat die Bibel unsere Gesellschaft in so vielen Bereichen wie etwa Sprache, Kunst oder Kultur nicht nur stärker geprägt, als den meisten von uns bewusst ist. In ihr findet man auch Orientierung sowohl für das persönliche Leben wie für die Zukunftsfragen der Gesellschaft. Nicht nur, weil die Bibel für uns Christen das geoffenbarte Wort Gottes ist, sondern gerade weil diese Offenbarung Gottes quasi durch Menschen hindurchgegangen ist. Menschen haben dieses Wort, ihre ganz konkreten Erfahrungen mit Gott, mit der Welt und miteinander deutend, niedergeschrieben. So ist die Bibel auch ein unermesslicher Schatz an geronnener Lebenserfahrung. Freilich nicht in Form von Patentrezepten, sondern in Bildern und einer Sprache die uns heute oft sperrig erscheinen. Man müsse die Heilige Schrift reiben wie ein Kräutlein, hat einst Martin Luther formuliert; und je mehr man es reibe, desto mehr dufte es.
Möge das Jahr der Bibel 2003 viele von Ihnen motivieren, das Kräutlein Bibel zu reiben, sich vielleicht auch an ihm zu reiben. Dann kann es Ihnen passieren, dass Ihnen ein oft gehörter, längst bekannt erscheinender Text auf einmal ganz neu aufgeht, ja Sie geradezu anspringt. Suchen. Und finden.