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Advent im Seniorenheim: Beim Plätzchen backen werden Erinnerungen wach
„... sonst fange ich an zu weinen“
WÜRZBURG. „Vorsicht, Frau Heller, das Blech ist heiß. Schauen Sie mal, Frau Novitz, die da haben Sie noch nicht bestrichen. Frau Grieb, ein bisschen dünner ausrollen, bitte, die werden uns sonst nicht durch.“ Marion Scheurich, Ergotherapeutin auf der Gerontopsychiatrischen Station des Seniorenstifts Juliusspital, muss überall gleichzeitig sein: Plätzchenbacken mit Demenzkranken erfordert vom Pflegepersonal große Aufmerksamkeit.
Die Seniorinnen dagegen, die sich zum Backen von Butterplätzchen eingefunden haben, sind eher schweigsam bei der Sache: Sie rollen den Teig aus, stechen Plätzchen aus und bestreichen diese – und manchmal auch die nähere Umgebung – mit Milch. Am Ende verzieren sie die kleinen Leckereien und beobachten dann mit Argusaugen, wie Scheurich die Bleche in den Ofen schiebt. Und ein Strahlen huscht über ihr Gesicht, wenn die Plätzchen fertig herauskommen.
Altbekanntes gibt Sicherheit
„Wenn wir hier versuchen, etwas Kreatives zu machen, was unsere Leute noch nicht kennen, das ist schwierig“, erklärt die junge Ergotherapeutin, „Aber altbekannte Dinge wie Plätzchen backen, das ist noch drin. Und das gibt ihnen eine gewisse Sicherheit.“ Deshalb werde immer wieder während der Adventszeit gebacken: Lebkuchen, Plätzchen, Stollen ...
Oft kommen mit den alten Tätigkeiten auch die Erinnerungen an früher, an Advent und Weihnachten: „Bei uns wurden erst die Kinder in ein Zimmer getan, denn die durften nicht spitzen. Und dann hat das Glöcklein geklingelt, dann war die Freude übergroß“, erzählt eine alte Dame und fügt an: „Ich muss mich nur zurückhalten, sonst fange ich an zu weinen ...“ Eine andere erinnert sich: „Die Bescherung hat meine Mutter immer sehr spannend gemacht. Jedes Kind wurde einzeln aufgerufen – wir waren acht – und jedem wurde erklärt, dass das Christkind nur dem was bringt, der brav war. Das hat aber auch nicht gestimmt, es hat jeder was gekriegt.“
Weihnachten auf der Station versuchen Stationsleiterin Andrea Bronnbauer und ihr Team möglichst „so zu gestalten, wie es früher war.“ Der Weihnachtsbaum steht also im Flur und ist für alle zugänglich. „Der wird sehr oft umdekoriert ...“, lacht Bronnbauer. „Wir hatten auch mal eine Bewohnerin, der er anscheinend nicht gefallen hat. Dann flog der Baum mitsamt Beleuchtung und Kugeln durch den Gang ...“
Auch Singen und Beten ist zu Weihnachten angesagt
Am Weihnachtsabend, den die meisten der 29 Bewohner auf der Station verbringen, spielt neben den Geschenken auch das Singen und Beten eine große Rolle. „Das sind unsere Leute von früher her gewohnt, da sind sie ganz wach – und merken auch, wenn wir Jüngeren einen Fehler machen“, erzählt Ergotherapeutin Scheurich. „Manche weinen auch, wenn dann die Erinnerung hochkommt“, fügt Bronnbauer hinzu. Doch eine ihrer schönsten Weihnachtserinnerungen war eine komplette Überraschung: „Heilig Abend klingelte es bei uns an der Tür, und da stand dieser junge Mann mit seinem Akkordeon und fragte, ob er bei uns spielen darf. Mittlerweile kommt er bereits im achten Jahr.“
Die Seniorinnen dagegen, die sich zum Backen von Butterplätzchen eingefunden haben, sind eher schweigsam bei der Sache: Sie rollen den Teig aus, stechen Plätzchen aus und bestreichen diese – und manchmal auch die nähere Umgebung – mit Milch. Am Ende verzieren sie die kleinen Leckereien und beobachten dann mit Argusaugen, wie Scheurich die Bleche in den Ofen schiebt. Und ein Strahlen huscht über ihr Gesicht, wenn die Plätzchen fertig herauskommen.
Altbekanntes gibt Sicherheit
„Wenn wir hier versuchen, etwas Kreatives zu machen, was unsere Leute noch nicht kennen, das ist schwierig“, erklärt die junge Ergotherapeutin, „Aber altbekannte Dinge wie Plätzchen backen, das ist noch drin. Und das gibt ihnen eine gewisse Sicherheit.“ Deshalb werde immer wieder während der Adventszeit gebacken: Lebkuchen, Plätzchen, Stollen ...
Oft kommen mit den alten Tätigkeiten auch die Erinnerungen an früher, an Advent und Weihnachten: „Bei uns wurden erst die Kinder in ein Zimmer getan, denn die durften nicht spitzen. Und dann hat das Glöcklein geklingelt, dann war die Freude übergroß“, erzählt eine alte Dame und fügt an: „Ich muss mich nur zurückhalten, sonst fange ich an zu weinen ...“ Eine andere erinnert sich: „Die Bescherung hat meine Mutter immer sehr spannend gemacht. Jedes Kind wurde einzeln aufgerufen – wir waren acht – und jedem wurde erklärt, dass das Christkind nur dem was bringt, der brav war. Das hat aber auch nicht gestimmt, es hat jeder was gekriegt.“
Weihnachten auf der Station versuchen Stationsleiterin Andrea Bronnbauer und ihr Team möglichst „so zu gestalten, wie es früher war.“ Der Weihnachtsbaum steht also im Flur und ist für alle zugänglich. „Der wird sehr oft umdekoriert ...“, lacht Bronnbauer. „Wir hatten auch mal eine Bewohnerin, der er anscheinend nicht gefallen hat. Dann flog der Baum mitsamt Beleuchtung und Kugeln durch den Gang ...“
Auch Singen und Beten ist zu Weihnachten angesagt
Am Weihnachtsabend, den die meisten der 29 Bewohner auf der Station verbringen, spielt neben den Geschenken auch das Singen und Beten eine große Rolle. „Das sind unsere Leute von früher her gewohnt, da sind sie ganz wach – und merken auch, wenn wir Jüngeren einen Fehler machen“, erzählt Ergotherapeutin Scheurich. „Manche weinen auch, wenn dann die Erinnerung hochkommt“, fügt Bronnbauer hinzu. Doch eine ihrer schönsten Weihnachtserinnerungen war eine komplette Überraschung: „Heilig Abend klingelte es bei uns an der Tür, und da stand dieser junge Mann mit seinem Akkordeon und fragte, ob er bei uns spielen darf. Mittlerweile kommt er bereits im achten Jahr.“