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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    So heiß ist gar nicht gekocht worden

    Das nachsynodale Schreiben „Sacramentum caritatis“ von Papst Benedikt XVI., das am 13. März veröffentlicht wurde ist gewiss kein bequemer Text, aber was da verschiedentlich vorschnell behauptet wurde, steht nicht drin. Da hat wieder einmal jemand versucht, heiße Luft zu servieren und damit Stimmung zu machen. Dieser Auffassung ist Wolfgang Bullin in seinem Kommentar.
    Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. – Diese alte Volksweisheit gilt nicht nur für die Nahrungsaufnahme, sondern viel mehr noch im übertragenen Sinne für viele Lebensbereiche und Zusammenhänge. Und so rät der Satz, nichts zu überstürzen, nicht vorschnell zu handeln oder zu reagieren, gelassen mit einer Sache umzugehen. Diese Gelassenheit scheint heute mehr angebracht denn je, da manches „Gericht“ gar nicht so heiß gekocht wurde, wie manche, die es den Menschen dann servieren, glauben machen wollen. Ein Beispiel dafür ist das nachsynodale Schreiben „Sacramentum caritatis“ von Papst Benedikt XVI., das am 13. März veröffentlicht wurde. Sehr schnell konnte man da hören oder lesen, der Papst wolle, dass die Messe wieder in lateinischer Sprache gefeiert werde, sogar von einer Rückkehr zur „alten“ Liturgie war die Rede. Nicht nur wegen der Schnelligkeit, mit der diese Reaktionen erfolgten, ist der Verdacht berechtigt, dass die Urheber das Schreiben wohl kaum ganz gelesen haben, immerhin umfasst es rund 130 Seiten. Unter anderem ist darin auch von der lateinischen Sprache in der Liturgie und deren Stellenwert insbesondere auf internationaler Ebene die Rede – in einem von 97 Kapiteln. Auch wünscht der Papst in diesem Kapitel, „dass die zukünftigen Priester von der Seminarzeit an darauf vorbereitet werden, die heilige Messe in Latein zu verstehen und zu zelebrieren sowie lateinische Texte zu nutzen und den gregorianischen Choral zu verwenden“. Man solle, schreibt er weiter, „nicht die Möglichkeit außer Acht lassen, dass auch die Gläubigen angeleitet werden, die allgemeinsten Gebete in Latein zu kennen und gewisse Teile der Liturgie im gregorianischen Stil zu singen“.
    Das Schreiben ist gewiss kein bequemer Text, aber was da verschiedentlich vorschnell behauptet wurde, steht nicht drin. Da hat wieder einmal jemand versucht, heiße Luft zu servieren und damit Stimmung zu machen. „Es verlangt eine gründliche Analyse“, hat Kardinal Lehmann in einer ersten Stellungnahme über das Schreiben gesagt. Die braucht Zeit; und die sollte man sich nehmen.