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„Kardinalswetter“ zum Abschied von Bischof Paul-Werner – Aufrichtiges Lob von allen Seiten
Sie waren und sind unser Bischof der Einheit
Nicht nur „Kaiserwetter“, sondern sogar „Kardinalswetter“ hatte Bischof Paul-Werner am Sonntag, 13. Juli, an seinem Abschiedstag nach fast 24 Amtsjahren als Bischof der Diözese Würzburg. Kein Wunder, wenn gleich zwei hochkarätige Kardinäle im mit rund 1500 Gläubigen voll besetzten Kiliansdom zugegen waren: Kardinal Dr. Karl Lehmann (Mainz), Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Kardinal Friedrich Wetter (München), Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz. Neben ihnen hatten sich viele weitere kirchliche Würdenträger sowie Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft zu Ehren des Bischofs zur Eucharistiefeier eingefunden.
Neben den beiden Kardinälen waren auch die Erzbischöfe Karl Hesse (Papua-Neuguinea) sowie der frühere Oberhirte aus Bamberg, Dr. Karl Braun (Bamberg) gekommen, ebenso die Bischöfe Emmanuel Mapunda von der Partnerdiözese Mbinga/Tansania, Ehrendomherr Ignazy Jez (Köslin), Dr. Anton Schlembach (Speyer), Wilhelm Schraml (Passau), Dr. Joachim Wanke (Erfurt) und der frühere Passauer Bischof, Dr. Franz Xaver Eder, sowie die Weihbischöfe Paul Consbruch (Paderborn) und Helmut Bauer (Würzburg).
Bereitschaft zu helfen
Bischof Paul-Werner ging in seiner Predigt auf das Motto der Kiliani-Oktav – „Alle eins“ – ein. Alle sollen eins sein im Reich Gottes und mithelfen, es anzukündigen. Er forderte die Bereitschaft zum Helfen von allen ein, im Alltag bis hin in Extremsituationen, zum Beispiel gegenüber Gefangenen und Misshandelten. „Es reicht nicht, wenn wir ihnen ein paar Almosen zukommen lassen; eine existenzielle Solidarisierung tut not.“ Bedauerlich sei es, so der Bischof, dass immer mehr Menschen sich von Jesus entfernten. Die Kiliani-Epistel könne dazu beitragen, Jesus mit den Augen des Glaubens zu sehen.
„... Jesus bleibt“
„Bischöfe kommen und gehen, Jesus Christus bleibt“, sagte der Bischof gegen Ende seiner Predigt. Er forderte alle dazu auf, zum Herrn zu halten, was immer auch komme. „Tun wir mit Jesus Christus, was eint; tun wir es in den Familien, den Pfarrgemeinden und Dekanaten, in unserer Diözese, in der weltweiten Kirche und in der gesamten Ökumene.“ Bischof Paul-Werner bat auch alle um Verzeihung, die er in seiner Amtszeit enttäuscht habe, und versprach gleichzeitig, sich weiterhin – „soweit es mir möglich ist und soweit es gewünscht wird“ – für die Diözese einzusetzen.
Im Anschluss an die Eucharistiefeier würdigten Kardinal Wetter und Kardinal Lehmann das Wirken des Würzburger Bischofs. Humorvoll sei er, betonte Wetter – ein Humor, „der aus dem Herzen kommt, in dem Friede und Freude (gemäß dessen Wahlspruch) zuhause sind“. Er dankte Bischof Paul-Werner für die wachsame und tatkräftige Mitarbeit in der Kirche Bayerns und für seine in ausweglos erscheinenden Situationen unbesiegbare Zuversicht.
„Immer offen und fruchtbar“ sei die Zusammenarbeit gewesen, lobte Kardinal Lehmann seinen Kollegen aus der Deutschen Bischofskonferenz. Lehmann schilderte ihn als aufrichtigen, glaubwürdigen, theologisch kompetenten, freundlich hartnäckigen und zuversichtlichen Menschen. Diese Eigenschaften hätten immer wieder, auch in schwierigen Situationen, Vertrauen geschaffen. Auch schilderte der Kardinal den Bischof als erfahrenen Seelsorger und Theologen, der die gemeinsamen „Beratungen bereichert und unsere Texte verbessert“ habe. „Er wird uns fehlen“, sagte Lehmann.
„Rastlos“ sei der Einsatz des Bischofs für die Menschen im Regierungsbezirk gewesen, danke Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer. Er überbrachte auch die Grüße von Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber. Beinhofer würdigte die wissenschaftliche Laufbahn des Bischofs und betonte, dass er die theologische Wissenschaft stets in den Dienst der Glaubensweitergabe stellte und darin auch „seine primäre Aufgabe als Oberhirte“ gesehen habe.
Beinhofer strich auch den Einsatz des Bischofs als Kenner und Förderer der Kunst heraus und dankte ihm für seine „herausragende Rolle“im sozial-caritativen Bereich. Als Beispiel nannte er die Aktion „Familie – bärenstark“. Er sei dem Bischof dankbar, den Geist der Ökumene auch in den unterfränkischen Gemeinden „kräftig gefördert“ zu haben. „Es bedarf schon der Robustheit, der Zähigkeit und der Durchsetzungskraft eines Westfalen, um so große berufliche Belastung durchstehen zu können“, betonte Beinhofer. Auch habe Bischof Paul-Werner nie verlernt, mit Land und Leuten zu fühlen, sich für sie einzusetzen und ihnen zu zeigen, dass ihre Sorgen und Anliegen ernst genommen werden.
Hoher Qualitätsmaßstab
„In herausragender Weise“, so Diözesanratsvorsitzender Norbert Baumann in seiner Dankesrede, habe der Bischof die Laien auf dem Weg der gelebten Einheit geleitet. Mit seinem hohen Qualitätsmaßstab habe er wesentlich dazu beigetragen, „dass die Gremien des Bistums den Auftrag, Glaubenszeugnis in Staat und Gesellschaft zu geben, nie aus den Augen verloren haben“. Baumann stellte auch Bischof Paul-Werners innerkirchliche Dialoggemeinschaft und sein Bemühen um die Einheit der Christen heraus. „Sie waren und sind unser Bischof der Einheit.“
Großer Applaus brandete auf, als Baumann Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, dessen Amtszeit mit dem Bischofsabschied endet, dankte. Hillenbrand habe die Laien „mit seinen herausragenden Fähigkeiten in vielen Bereiche wie ein guter Hirte gestärkt und begleitet“.
Als einen Menschen, der stets auf Ausgleich bemüht war, charakterisierte Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand den Bischof in seinem Grußwort. Vermitteln könne aber nur, wer „aus der Mitte lebt – der deutlich macht, dass es bei allen unterschiedlichen Standpunkten im Glauben eine gemeinsame Mitte gibt“. In seiner Verkündigung habe er immer zur gemeinsamen Mitte geführt – zu Jesus Christus, betonte Hillenbrand. Und auf „gut fränkisch“ dankt er, dass der Bischof mit seiner verbindlichen Art „den Laden zusammengehalten“ habe.
Grußschreiben kamen aus Rom, Berlin und München. Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen in Rom, dankte ihm für seinen ökumenischen Einsatz, trennende Schranken langsam und geduldig abgetragen und gleichzeitig die Bande der Einheit unter den Christen gestärkt zu haben. „Als Meilenstein auf dem Weg zur Einheit zwischen Katholiken und Lutheranern“, bezeichnete Kasper dessen Mitwirken bei der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre im Jahre 1999.
Nuntius Lajolo würdigte vor allem des 28-jährige Wirken des Bischofs als Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz und hob hier vor allem dessen „großen Engagement“ und „pastorale Klugheit“ hervor.
Und der Landesbischof der evangelische-lutherische Kirche in Bayern, Dr. Johannes Friedrich, bezeichnete Bischof Paul-Werner als „berechenbaren, verlässlichen und freundschaftlichen Partner“, der viele Dialoge in Gang gesetzt oder begleitet habe. „Während andere über Stillstand in der Ökumene räsonierten, machten Sie auch hier Mut“.
Den Festgottesdienst gestaltete der Domchor, Paul Damjakob an der Orgel und die Bläser des Domorchesters. Dem Festgottesdienst schloss sich am Nachmittag eine Vesper und im Anschluss daran eine Begegnung bei Wein und Gebäck im Kreuzgang an.
Neben den beiden Kardinälen waren auch die Erzbischöfe Karl Hesse (Papua-Neuguinea) sowie der frühere Oberhirte aus Bamberg, Dr. Karl Braun (Bamberg) gekommen, ebenso die Bischöfe Emmanuel Mapunda von der Partnerdiözese Mbinga/Tansania, Ehrendomherr Ignazy Jez (Köslin), Dr. Anton Schlembach (Speyer), Wilhelm Schraml (Passau), Dr. Joachim Wanke (Erfurt) und der frühere Passauer Bischof, Dr. Franz Xaver Eder, sowie die Weihbischöfe Paul Consbruch (Paderborn) und Helmut Bauer (Würzburg).
Bereitschaft zu helfen
Bischof Paul-Werner ging in seiner Predigt auf das Motto der Kiliani-Oktav – „Alle eins“ – ein. Alle sollen eins sein im Reich Gottes und mithelfen, es anzukündigen. Er forderte die Bereitschaft zum Helfen von allen ein, im Alltag bis hin in Extremsituationen, zum Beispiel gegenüber Gefangenen und Misshandelten. „Es reicht nicht, wenn wir ihnen ein paar Almosen zukommen lassen; eine existenzielle Solidarisierung tut not.“ Bedauerlich sei es, so der Bischof, dass immer mehr Menschen sich von Jesus entfernten. Die Kiliani-Epistel könne dazu beitragen, Jesus mit den Augen des Glaubens zu sehen.
„... Jesus bleibt“
„Bischöfe kommen und gehen, Jesus Christus bleibt“, sagte der Bischof gegen Ende seiner Predigt. Er forderte alle dazu auf, zum Herrn zu halten, was immer auch komme. „Tun wir mit Jesus Christus, was eint; tun wir es in den Familien, den Pfarrgemeinden und Dekanaten, in unserer Diözese, in der weltweiten Kirche und in der gesamten Ökumene.“ Bischof Paul-Werner bat auch alle um Verzeihung, die er in seiner Amtszeit enttäuscht habe, und versprach gleichzeitig, sich weiterhin – „soweit es mir möglich ist und soweit es gewünscht wird“ – für die Diözese einzusetzen.
Im Anschluss an die Eucharistiefeier würdigten Kardinal Wetter und Kardinal Lehmann das Wirken des Würzburger Bischofs. Humorvoll sei er, betonte Wetter – ein Humor, „der aus dem Herzen kommt, in dem Friede und Freude (gemäß dessen Wahlspruch) zuhause sind“. Er dankte Bischof Paul-Werner für die wachsame und tatkräftige Mitarbeit in der Kirche Bayerns und für seine in ausweglos erscheinenden Situationen unbesiegbare Zuversicht.
„Immer offen und fruchtbar“ sei die Zusammenarbeit gewesen, lobte Kardinal Lehmann seinen Kollegen aus der Deutschen Bischofskonferenz. Lehmann schilderte ihn als aufrichtigen, glaubwürdigen, theologisch kompetenten, freundlich hartnäckigen und zuversichtlichen Menschen. Diese Eigenschaften hätten immer wieder, auch in schwierigen Situationen, Vertrauen geschaffen. Auch schilderte der Kardinal den Bischof als erfahrenen Seelsorger und Theologen, der die gemeinsamen „Beratungen bereichert und unsere Texte verbessert“ habe. „Er wird uns fehlen“, sagte Lehmann.
„Rastlos“ sei der Einsatz des Bischofs für die Menschen im Regierungsbezirk gewesen, danke Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer. Er überbrachte auch die Grüße von Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber. Beinhofer würdigte die wissenschaftliche Laufbahn des Bischofs und betonte, dass er die theologische Wissenschaft stets in den Dienst der Glaubensweitergabe stellte und darin auch „seine primäre Aufgabe als Oberhirte“ gesehen habe.
Beinhofer strich auch den Einsatz des Bischofs als Kenner und Förderer der Kunst heraus und dankte ihm für seine „herausragende Rolle“im sozial-caritativen Bereich. Als Beispiel nannte er die Aktion „Familie – bärenstark“. Er sei dem Bischof dankbar, den Geist der Ökumene auch in den unterfränkischen Gemeinden „kräftig gefördert“ zu haben. „Es bedarf schon der Robustheit, der Zähigkeit und der Durchsetzungskraft eines Westfalen, um so große berufliche Belastung durchstehen zu können“, betonte Beinhofer. Auch habe Bischof Paul-Werner nie verlernt, mit Land und Leuten zu fühlen, sich für sie einzusetzen und ihnen zu zeigen, dass ihre Sorgen und Anliegen ernst genommen werden.
Hoher Qualitätsmaßstab
„In herausragender Weise“, so Diözesanratsvorsitzender Norbert Baumann in seiner Dankesrede, habe der Bischof die Laien auf dem Weg der gelebten Einheit geleitet. Mit seinem hohen Qualitätsmaßstab habe er wesentlich dazu beigetragen, „dass die Gremien des Bistums den Auftrag, Glaubenszeugnis in Staat und Gesellschaft zu geben, nie aus den Augen verloren haben“. Baumann stellte auch Bischof Paul-Werners innerkirchliche Dialoggemeinschaft und sein Bemühen um die Einheit der Christen heraus. „Sie waren und sind unser Bischof der Einheit.“
Großer Applaus brandete auf, als Baumann Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, dessen Amtszeit mit dem Bischofsabschied endet, dankte. Hillenbrand habe die Laien „mit seinen herausragenden Fähigkeiten in vielen Bereiche wie ein guter Hirte gestärkt und begleitet“.
Als einen Menschen, der stets auf Ausgleich bemüht war, charakterisierte Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand den Bischof in seinem Grußwort. Vermitteln könne aber nur, wer „aus der Mitte lebt – der deutlich macht, dass es bei allen unterschiedlichen Standpunkten im Glauben eine gemeinsame Mitte gibt“. In seiner Verkündigung habe er immer zur gemeinsamen Mitte geführt – zu Jesus Christus, betonte Hillenbrand. Und auf „gut fränkisch“ dankt er, dass der Bischof mit seiner verbindlichen Art „den Laden zusammengehalten“ habe.
Grußschreiben kamen aus Rom, Berlin und München. Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen in Rom, dankte ihm für seinen ökumenischen Einsatz, trennende Schranken langsam und geduldig abgetragen und gleichzeitig die Bande der Einheit unter den Christen gestärkt zu haben. „Als Meilenstein auf dem Weg zur Einheit zwischen Katholiken und Lutheranern“, bezeichnete Kasper dessen Mitwirken bei der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre im Jahre 1999.
Nuntius Lajolo würdigte vor allem des 28-jährige Wirken des Bischofs als Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz und hob hier vor allem dessen „großen Engagement“ und „pastorale Klugheit“ hervor.
Und der Landesbischof der evangelische-lutherische Kirche in Bayern, Dr. Johannes Friedrich, bezeichnete Bischof Paul-Werner als „berechenbaren, verlässlichen und freundschaftlichen Partner“, der viele Dialoge in Gang gesetzt oder begleitet habe. „Während andere über Stillstand in der Ökumene räsonierten, machten Sie auch hier Mut“.
Den Festgottesdienst gestaltete der Domchor, Paul Damjakob an der Orgel und die Bläser des Domorchesters. Dem Festgottesdienst schloss sich am Nachmittag eine Vesper und im Anschluss daran eine Begegnung bei Wein und Gebäck im Kreuzgang an.