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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Kommentar von Ulrich Bausewein

    Sich schützen vor dem Krieg

    Der Ukraine-Krieg schlägt Schneisen der Verwüstung und der Verzweiflung. Bilder und Meldungen dazu gibt es in den Medien rund um die Uhr. Wer in Deutschland lebt, ist von der ukrainischen Westgrenze rund 700 Kilometer oder mehr entfernt – und nimmt über die Medien dennoch am Krieg teil.

    Das hat Folgen. Kinder werden mit dem schwer erträglichen Geschehen konfrontiert. Eltern stehen vor der Frage, wie sie die Ängste und Sorgen ihrer Kinder auffangen können. „Kommt der Krieg auch zu uns? Sind wir sicher? Wie kann so etwas passieren?“ Solche Fragen schlagen auch den Beraterinnen und Beratern des Kinder- und Jugendtelefons „Nummer gegen Kummer“ entgegen. Krieg erzeugt Gefühle der Hilf­losigkeit, und solche Gefühle können seelisch verwunden.

    Bereits verwundet sind Angehörige der Kriegskinder-Generation. Viele von ihnen haben mittlerweile ihren 80. Geburtstag hinter sich gelassen. Die intensive Berichterstattung über den Krieg wühlt alte Erinnerungen und Gefühle auf. Eine Hilfe kann es sein, diese Emotionen auszudrücken, durch Worte oder Tränen. „Ein ausgedrücktes Gefühl verliert an negativer Kraft“, wissen Pflegewissenschaftler.

    Die Frage, wie man sich vor dem Krieg schützen kann, betrifft zwar zuallererst die Menschen in der Ukraine sowie Flüchtende. Aber nicht sie allein. Auch Mediennutzer hierzulande sollten sich überlegen, ob sie sich schützen wollen. Denn die Nachrichten fokussieren sich zwangsläufig auf Negatives und Beunruhigendes. Die ehemalige Reporterin und Buchautorin Ronja von Wurmb-Seibel hat kürzlich in Interviews gewarnt: Weil das Negative die Nachrichten beherrscht, ist es riskant, sich damit berieseln zu lassen. Gefühle wie Ohnmacht und Panik werden so gefördert.

    Sinnvoll ist es daher, lieber mal auf eine Sondersendung, Talkrunde oder Internet-Neuigkeit zu verzichten. Und stattdessen einer Beschäftigung nachzugehen, die zum Leben und Mitgestalten der Welt motiviert.

    Ulrich Bausewein