Klare Strukturen
Jeder Werkstattabend gliedert sich in drei Einheiten. Zunächst geht es um die bisherige Amtszeit. Martina Reinwald erklärt, wie man den alten PGR würdig verabschiedet und mit ein paar kleinen Kniffen, zum Beispiel einem Übergabeprotokoll, den Neuen helfen kann. Stück für Stück geht sie gemeinsam mit den Zuhörern die ausliegenden Materialmappen durch. Sich die Zeit für den persönlichen Kontakt zu nehmen, statt einfach Materialien zu verschicken, darum geht es den Drei. „Interessant ist, dass du mitkriegst, was vor Ort läuft“, ist Liebler nach seinen ersten Werkstattabenden sehr zufrieden. Die einzelnen Dekanate seien ganz unterschiedlich. Auch Simon findet die persönliche Ebene entscheidend, denn „Ehrenamt darf man nicht nur fordern, man muss es auch fördern“.Multiplikatoren
Den zweiten Block gestaltet Simon. Als er auf die Kandidatensuche zu sprechen kommt, erlebt er eine Premiere: Eine Dame aus Höchberg fragt nach der maximalen Anzahl an Kandidaten – das ist seit Einführung der Werkstattabende 1990 noch nie vorgekommen und zeigt, dass es mancherorts auch gut läuft. Die Mehrheit jedoch sorgt sich, ob in ihrer Gemeinde die Mindestanzahl erreicht werden kann. Ein Grund für den Rückgang an Kandidaturen ist in Lieblers Augen „die Fülle an Möglichkeiten sich zu engagieren“. Außerdem habe sich die Stellung der Kirche verändert, ergänzt Simon. Das Ansehen sei in den letzten Jahren zurückgegangen. Es sei daher wichtig, möglichen Kandidaten genaue Aufgabenbereiche bei einer Mitarbeit im PGR nennen zu können. Neue Mitglieder sollen erfahren, worauf sie sich einlassen und dass die Chancen der Mitgestaltung höher wiegten als Herausforderung und Anstrengungen. Simon erhofft sich, dass die Anwesenden als Multiplikatoren wirken, die die Bedeutung und die Freude an einer Arbeit im PGR in ihre Gemeinden tragen und dort verbreiten.Aktiv werden
Zum Abschluss führt Florian Liebler durch die Formalien der Wahl. Er möchte den Leuten klarmachen, was alles ansteht, gerade an wichtigen Fristen. Zudem gibt er praktische Tipps zur Vorbereitung und Durchführung. Durch die Vergrößerung der pastoralen Räume werde der PGR zukünftig noch wichtiger. „Die Möglichkeit eines gemeinsamen PGR innerhalb einer Pfarreiengemeinschaft wird zwiespältig gesehen“, weshalb Liebler hier aufklären will. Die Angst, dass ein Stück eigene Identität durch einen gemeinsamen PGR wegfalle, sei groß. Alle drei Referenten sehen die bevorstehende Wahl als Chance der Laien mitzugestalten, auch wenn das Ziel der Reise derzeit noch nicht klar sei. Und Aktivität zahlt sich aus, wie Bernhilde Dengel erzählt. Die Neubrunnerin trat einst dem PGR bei, „weil mir Dinge in der Pfarrei fehlten“. In ihren vier Amtszeiten hat sie dann einiges bewegt. Daher kann sie jedem zu einer Kandidatur raten, besonders natürlich dem Nachwuchs. Victoria FörsterDie Termine der nächsten Werkstattabende und alles Wichtige rund um die Pfarrgemeinderatswahl gibt es im Internet unter „pfarrgemeinderatswahl.de“; Telefon 09521/9512470.