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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Schwerpunkt Gottesdienst

    WÜRZBURG. Michaela Ries greift zur Blockflöte und schaut kurz in die Runde. Die anderen fünf Musiker signalisieren, dass sie bereit sind. Die Flötistin beginnt mit dem Solo-Vorspiel. Dann nimmt sie die Flöte von den Lippen und beginnt zusammen mit den anderen zu singen: „Unser Leben sei ein Fest, Jesu Geist in unserer Mitte.“
    So tönt es in dem kleinen Veranstaltungsraum der Familie Kneißl, wo gerade eine Probe der Dürrbachau-Kirchenband „Die Bänd“ läuft. Der Bandleader ist Werner Kneißl selbst. „Wir wollen uns nicht selber als Band groß in den Vordergrund spielen“, sagt der 52-jährige „das Wichtigste ist für uns, Gottesdienste auf neue Art zu gestalten und dabei die Gemeinde einzubeziehen.“ Die Gottesdienstgestaltung sei der Schwerpunkt, und weniger Konzertauftritte. „Natürlich macht uns das musikalische Gestalten der Gottesdienste viel Freude“, sagt Kneißl, der von Beruf Sicherheitsingenieur ist, „aber am schönsten ist es, wenn die Gemeinde mitsingt.“ 

    Freude mit Behinderten

    Damit das richtig klappt, treffen sich die Musiker jeden Freitagabend zu einer zweistündigen Probe bei Kneißls. Die meisten Gottesdienste, an denen sie musikalisch mitwirken, finden in der Kuratie Heilig Geist in der Dürrbachau statt. Zu den musikalischen und religiösen Höhepunkten des Jahres gehört stets der Gottesdienst zum Stiftungsfest des St. Josefs-Stifts Eisingen. „Es ist immer großartig zu sehen, wie die Menschen mit Behinderung spontan und mit ausgelassener Freude auf unsere Musik reagieren“, sagt Michaela Ries, die als Grundschullehrerin in Klingenberg (Dekanat Obernburg) tätig ist. „Und es ist begeisternd, wie sie diese Freude mit ganzem Körpereinsatz zum Ausdruck bringen.“ Zu den regelmäßigen Auftritten der Bänd gehören in ihrer Heimatpfarrei die Gottesdienste zu Erstkommunion und Erntedank sowie ein Adventsgottesdienst. Auftritte gab es auch schon in der Würzburger Franziskanerkirche. Besonders positiv in Erinnerung haben die Bandmitglieder den Wallfahrtsgottesdienst in Fährbrück. Auch bei Traugottesdiensten spielen die Musiker. Entstanden ist die Gruppe vor17 Jahren, als Seelsorger Wolfgang Wackerbauer, der bis 1995 die Gottesdienste selber musikalisch gestaltet hatte, die Pfarrei verließ. Die Gründungsmitglieder, von denen die meisten damals schon in anderen Formationen aktiv gewesen waren, fanden sich schnell zusammen. Anfangs hatte die Band noch keinen Namen. Aber nachdem die Gruppe am Gottesdienstende immer wieder mit den Worten „Am nächsten Sonntag spielt wieder die Bänd“ angekündigt worden war, griffen dies die Musiker einfach auf – und nannten sich fortan – „Die Bänd“. 

    Peppiger Groove

    Die Musiker sind überzeugt, dass sie gerade auch jene Menschen erreichen, die sonst kaum den Weg in die Kirche finden. Sie arrangieren Klassiker aus der Troubadour-Sammlung ganz neu. Mit drei Frauen- und zwei Männerstimmen hat „Die Bänd“ eine Fülle von Kombinationsmöglichkeiten, die sie voll ausschöpft. Sänger und Musiker verleihen den bekannten Neuen Geistlichen Liedern durch Triolen und Synkopen einen neuen peppigen Swing und Groove, der die Frohe Botschaft wörtlich nimmt. Dass das auch bei ruhigen Liedern funktioniert, beweisen sie in der Probe ganz anschaulich. Im Vorspiel wechseln sich erst Sopran- und Altblockflöte ab, bevor die drei Frauen mit „Wenn das Brot, das wir teilen“ einsetzen. Sie werden schließlich von den Männern abgelöst beim Refrain: „Dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut“. Die Musiker fühlen sich ihrer Kuratie und der Region verbunden, doch  neue Entwicklungen spielen für „Die Bänd“ eine große Rolle. Anregungen zum Arrangieren holen sich die „Bänd“-Mitglieder immer wieder auf den Workshops des Arbeitskreises „Neues Geistliches Lied der Diözese“, die Klaus Simon den Kirchenbands anbietet. Selbst komponiert haben sie zwar noch nichts, aber ihre Arrangements atmen  Kreativität. Besondere Freude gibt es immer, wenn sie auf neue Lieder stoßen, die ihnen spontan zusagen – wie etwa das Lied „Stark“, das der Aschaffenburger Gemeindereferent und Bandleader von „ZeitZeichen“, Burkard Vogt, komponiert hat. Gerade stimmt es „Die Bänd“  an: „Es ist nicht stark, wenn wir nur an uns selber denken ...“