In der ersten Märzwoche haben Haupt- und Ehrenamtliche im gesamten Bistum in Sachen Pastoral (digitale) Post aus dem Bischöflichen Ordinariat erhalten. Es handelt sich um in den zurückliegenden Monaten erarbeitete und von den verschiedenen diözesanen Gremien beratene Papiere, die eine Art Rahmenordnung für die Ausgestaltung der Pastoralen Räume darstellen. Ergänzt werden diese durch einen erläuternden Brief des Leiters der Hauptabteilung Seelsorge, Domkapitular Albin Krämer.
Es ist viel Text – inklusive Brief sind es 16 Seiten –, zudem eine teilweise recht sperrige und trockene Lektüre. Die Bandbreite reicht von eher visionär-theoretischen Überlegungen, wie die Seelsorge der Zukunft sein könnte oder sollte, bis hin zu ziemlich konkreten Vorgaben, wie in den neuen pastoralen Strukturen Zusammenarbeit praktiziert und Leitungsverantwortung ausgeübt werden sollen. Dabei geht es um das Zueinander und Miteinander der verschiedenen hauptamtlich in der Pastoral tätigen Berufe wie auch um das Zusammenspiel zwischen Haupt- und Ehrenamt.
Partizipation, also Teilhabe, ist einer der zentralen Begriffe, wenn es um dieses Miteinander geht; auch Eigenverantwortung und Subsidiarität gehören hierher. Das geht einher mit dem Schlüsselbegriff schlechthin, der die Seelsorge künftig prägen soll: Sozialraumorientierung. Das heißt: Seelsorge nicht nach Schema F, sondern orientiert an der konkreten Situation, an den Bedürfnissen der Menschen und an den Möglichkeiten oder möglichen Kooperationspartnern vor Ort. Das erfordert einerseits Engagement, Veränderungsbereitschaft und Kreativität.
Andererseits braucht es dafür aber auch den erforderlichen Freiraum. Von all dem ist in den Papieren die Rede. Nun gilt es, zu prüfen, ob diese Überlegungen praxistauglich sind; gilt es, „Schritte zu wagen“ wie Albin Krämer schreibt. Und es gilt, aus den dabei gemachten Erfahrungen nachzubessern – wenn nötig. In Stein gemeißelt sind die Texte nämlich noch nicht.
Wolfgang Bullin