Vom Fränkischen Weinland bis zum Spessart, von der Rhön bis in den Steigerwald reicht der rund 900 Kilometer lange Fränkische Marienweg in der Diözese Würzburg.
Ob zu „Maria im grünen Thal“ in Bolzhausen, „Maria im Weingarten“ in Volkach oder „Maria im Sand“ in Dettelbach: Seit Jahrhunderten pilgern Menschen zur Gottesmutter. Oft mit besonderen Bedürfnissen. Nach Bolzhausen zum Beispiel kamen vor allem kinderlose und schwangere Frauen. Nach Volkach pilgerten die Gläubigen mit Tieren. Sie baten um Schutz vor Unwetter und Viehseuchen.
Es ist kein Zufall, dass Christinnen und Christen der Mutter Gottes den Mai widmen. Es ist die Zeit des Frühlings, in der die Saat auf den Feldern wächst. Die Naturschönheit im Mai verweist darauf, dass mit Maria die neue Schöpfung begonnen hat. Der Gottesmutter wird alles empfohlen, „was grünt und blüht auf Erden“, wie es in einem Maienlied heißt. Eine Form der Verehrung ist die Maiandacht, bei der Gläubige meist am Abend Maria mit Gebeten und Gesängen rühmen. Seinen Ursprung hat der Lobpreis Mariens bereits im neutestamentlichen Lobgesang der Mutter Jesu, dem Magnifikat. Sie ist ein Vorbild im Glauben. Denn sie war ein Mensch, der sein Schicksal Gott anvertraute.
Angelina Horosun