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    Sanierung und Neugestaltung abgeschlossen – Pontifikalamt am 19. Juni

    Zwei Jahre hat die Renovierung und liturgische Umgestaltung seiner Pfarrkirche St. Johannes gedauert. Nun zeigt sich der barocke Bau in neuem Licht.
    WÜRZBURG. „Viele werden sich wohler fühlen“, verspricht Erhard Kroth, Pfarrer von Stift Haug in Würzburg. Zwei Jahre hat die Renovierung und liturgische Umgestaltung seiner Pfarrkirche St. Johannes gedauert. Nun zeigt sich der barocke Bau in neuem Licht. Das leuchtende Weiß des Innenraumes wirkt einladend auf den Besucher. Hinter dem Umbau steht auch ein theologisches Konzept.

    Eine große Glaswand erhebt sich beim Eintritt in das neu gestaltete Gotteshaus. Sie trennt den Vorraum vom Kirchenschiff, gibt jedoch bereits einen Blick in das Innere frei. Hinter der Flügeltür ragt ein imposantes Bronzekreuz des Künstlers Dietrich Klinge empor. In dunklem Grau-Grün hebt es sich von der weiß strahlenden Umgebung ab und geht doch eine Synthese mit dem Barockbau ein. Das Gesicht mit groben Zügen nur angedeutet und die Brust zerfurcht, bildet der Gekreuzigte eine Einheit mit dem schlichten Kreuz. Es ist die blanke Realität des Kreuzestodes, die Klinge dargestellt und dem Betrachter zur eigenen Ausdeutung überlassen hat.


    Seit 1993 liefen Planungen für eine Innenrenovierung
    Das Werk entstand im Rahmen einer Sanierung sowie liturgischen Umgestaltung von Stift Haug. Bereits seit 1993 liefen die Planungen für eine Innenrenovierung. Doch Sparhaushalte brachten das Projekt zunächst zum Stillstand. Als im Jahr 2003 wieder finanzielle Mittel zur Verfügung standen, begannen die Bauarbeiten. Die Kirchengemeinde sowie Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen brachten Anregungen für den Entwurf ein. Die Bauleitung hatte das Staatliche Hofbauamt. Auch die Hauptkosten von rund einer Million Euro übernahm der Staat, dem die Kirche seit der Säkularisation von 1803 gehört.

    Wendet man den Blick vom Kreuz ab, so eröffnen sich auf der rechten und linken Seite des Kirchenschiffes je drei Kapellenräume. Sie sind mit neuen Seitenaltären, barocken Bildwerken und Kreuzwegstationen versehen. Hinter dem Kreuz beginnen die Bankreihen. Von hier aus ist der Blick auf das Taufbecken vor dem Altarbereich frei. Mit seinem hellen Marmor verbindet es sich mit den Mensen der Seitenkapellen. Direkt vor dem Taufbecken wird die Spitze der Kuppel sichtbar, die sich über der Vierung erhebt. Licht aus dem Chorraum, den Seitenschiffen und der Kuppel erfüllt den Raum. In einem Halbkreis schmiegen sich drei weitere Bankreihen um den Altar herum. Die neue Bestuhlung kommt der zahlenmäßig reduzierten Gemeinde entgegen und steht für ein neues theologisches Konzept: „Die Intention war, den Tisch des Wortes und den Tisch des Brotes mehr ins Zentrum zu rücken. Durch diese innere Erneuerung wird die liturgische Feier ansprechender“, sagt Kroth. Auf den neuen Bänken haben die Gläubigen eine direkte Verbindung zum Altar. Jeder ist unmittelbar in das Geschehen miteinbezogen. Auch untereinander kommt sich die Gemeinde dadurch näher. Die Anordnung der Bänke gewährt zudem ein neues Raumerlebnis: War im Langhaus die Sicht auf die Seitenschiffe großenteils verwehrt, so überschaut der Besucher nun die gesamte Kirche.


    Gotisches Kreuz
    Die vertikale Linie vom Eingangskreuz über das Taufbecken wird in einem zierlichen Kruzifix vor dem Altar weitergeführt. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert und zeigt auf einer Seite den Auferstandenen, auf der anderen den Gekreuzigten. Das Motiv des Kreuzes wird schließlich in dem eindrucksvollen Altarblatt von Tintoretto wieder aufgenommen. Auf dieses Bild läuft die Linie durch das Kirchenschiff zu. Hier kommt der Blick des Betrachters zum Ruhen. Drei verschiedene Darstellungen aus unterschiedlichen Epochen verarbeiten somit das Geheimnis des Kreuzes. Dadurch wird deutlich, dass die Verkündigung des Gekreuzigten nie an Aktualität verliert und in der Kunst stets neu zum Ausdruck gebracht wird.

    In der Mitte der Achse, die sich vom Eingangsportal bis zum Chorraum zieht, stehen Altar und Ambo. Das Hören des Wortes sowie das Brechen des Brotes stellen das inhaltliche Zentrum der Neugestaltung dar. Die Gläubigen sollen spüren, dass „Christus in diesen Zeichen gegenwärtig ist“, sagt Kroth. „Siehe, das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt hängt, lasst es uns anbeten!“ werden die Besucher auf Lateinisch an dem Steinsockel unter dem Altarblatt lesen können. Es soll sie daran erinnern, dass sie alle unter dem Kreuz des Künstlers Klinge, dem Kruzifix vor dem Altar und dem Gekreuzigten von Tintoretto versammelt sind.

     

    Festprogramm
    Freitag, 17. Juni: Liturgische Nacht: 19 Uhr Gottesdienst, anschließend Anbetung; 21 Uhr Bibelgespräch mit Domkapitular Dr. Heinz Geist; 22 Uhr Filmnacht („Vaya con Dios“).
    Samstag, 18. Juni: 18 Uhr Bußgottesdienst, anschließend Dämmerschoppen.
    Sonntag, 19. Juni: 10 Uhr Festgottesdienst mit Altarweihe durch Bischof Friedhelm, anschließend gemeinsames Mittagessen und Pfarrfest im Matthias-Ehrenfried-Haus.