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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Ruhm und Preis und Ehre sei Gott

    Kaum ist die Aufführung der Johannispassion am 12. März im Würzburger Kiliansdom verklungen, steht ein weiterer musikalischer Höhepunkt ins Gotteshaus: Am 17. März (19 Uhr) gastiert der Kathedralchor der Moskauer Chorkunstakademie, bevor dann am Palmsonntag (9.30 Uhr) die Domsingknaben eine Messe von Orlando di Lasso aufführen. Dabei erklingt auch Rolf Rudins Ruhm und Preis und Ehre sei Gott als Gesang zum Einzug. „Der Schlager für die Jungs“, wie Schmid kommentiert; „wohl auch deshalb, weil das Stück den Würzburger Domsingknaben gewidmet ist.“ Ab Gründonnerstag geht es dann für Schmid und seine Kollegen quasi pausenlos weiter.
    „Am Montag der Karwoche kommt die Choralschola um 17.30 Uhr zum Einsatz, bevor es dann ab Gründonnerstag für die Dommusik quasi pausenlos weitergeht. Man spricht bei den drei großen Gottesdiensten, Gründonnerstag, Karfreitag und der Osternacht vom sogenannten Triduum Paschale. „Diese drei Liturgien bilden einen großen Bogen und sind letztlich zusammengefasst ein großer Gottesdienst“, erklärt Domkapellmeister Schmid – und fügt einladend hinzu: „Diese Feier bewusst mitzuerleben lohnt sich immer.“   Gleichzeitig würden für ihn, der selbst im Knabenchor gesungen hat, da auch Kindheitserinnerungen wach: „Ich fand schon immer das festliche Orgelvorspiel zum Gloria an Gründonnerstag sehr beeindruckend, und dass die Orgel im Anschluss dann bis zur Osternacht schweigt. Der verantwortungsvolle Part, der dann dem Chorgesang zuteil wird, ist etwas ganz Besonderes, was mir schon als Kind bewusst war. Das prägt natürlich bis heute“. Der Domchor übernimmt diesen Part mit Rheinbergers Missa St. Crucis, sowie Motetten von Maurice Duruflé, Pablo Casals und André Gouzes.   Am Karfreitag kommt in der Pontifikalliturgie um 15 Uhr Alois Müllers Johannespassion zur Aufführung, neben Motetten von Victoria, Byrd und Bardos. „Ein besonders beeindruckender Moment ist die Kreuzverehrung mit dem Popule meus – auf Victorias Werk mit den gregorianischen Versetten freue mich immer besonders“, gesteht Schmid. Doch bei aller Trauer der Karfreitagsliturgie: Als bedrückend empfindet er die Kartage und auch die Musik, die dafür komponiert wurde, nicht, sondern sieht immer auch einen tröstlichen Aspekt: „In der geistlichen Dichtung erscheint häufig die Formulierung, ,sein Tod ist unser Leben‘“.

    Hoffnung überwiegt

    Dieser Wesenskern der Leidensgeschichte entlässt uns am Ende des Karfreitags in Trauerstimmung in die Stille des Karsamstages. Besinnend schaut man zurück auf das Geschehene, dem dann am Sonntag der Jubel der Auferstehung folgen wird“, überlegt Schmid. Also überwiege doch die Hoffnung oder besser die Gewissheit, dass das Leben den Kampf gewinnen wird. „Und ich glaube, dieser Grundgedanke steckt in jeder Passionsmusik“.   Dennoch: Die Osternacht um 21.30 Uhr mit dem aufkeimenden Licht, die vom Konzertchor der Mädchenkantorei mit Motetten von Liszt und Mendelssohn verschönt werden wird, ist sicher ebenfalls ein besonderer Moment – dem das Pontifikalamt am Ostersonntag, 10 Uhr, mit Joseph Haydns Nicolaimesse und Händels berühmtem Halleluja aus dem Messias (bei dessen Erklingen sich in England noch heute alle Hörer von ihren Plätzen zu erheben pflegen!) als noch prachtvollere Verkündigung des Osterwunders folgt. Die Pontifikalvesper 17 Uhr am Nachmittag sowie das Konventamt am Ostermontag um 17 Uhr mit der Choralschola „Vox anima“ ziert wiederum gregorianische Musik – bevor dann am Weißen Sonntag zur Erstkommunionfeier der Nachwuchs- und Aufbauchor der Mädchenkantorei zum Einsatz kommt.

    Neues Angebot

    Unabhängig von den Ostertagen ist Domkapellmeister Christian Schmid auch stolz auf ein neues Angebot der Dommusik: „Wir haben im Januar eine kleine Kammermusik-Reihe in unserem Probensaal gestartet. Unser Domorganist Stefan Schmidt hat zusammen mit Simon Tischler Schuberts Winterreise musiziert“, erzählt er. Der Anlass seien eigentlich die wunderbaren Probensäle in Kombination mit den neuen Instrumenten gewesen. „Der Start war vielversprechend und wir werden die kleine, aber feine Reihe weiter pflegen“.   Doch erst einmal freut sich Schmid nach Ostern auf etwas ganz anderes: „Den Frühling.“ Und dann natürlich auf die kommenden Aufgaben bis zum Sommer. „Mit den Knaben fahren wir Ende Mai nach Leipzig zum Katholikentag, um dort die Thomaner, die Regensburger Domspatzen und die Dresdner Kapellknaben zu treffen und gemeinsam zu musizieren.“  

    Im Gegenüber

    Mit dem Vokalensemble bereite er auch ein Konzert im Rahmen der Aktion „Würzburg im Gegenüber“ vor. Und  mit dem Domchor beginne neben dem liturgischen Dienst die Proben für Mendelssohns Elias. „Wunderbare Aufgaben, die auf die Dommusik warten.“ Andrea Braun