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      Internationale Ministrantenwallfahrt

      Rom ruft – und Tausende lassen sich darauf ein

      Nachtfahrten in Bussen, Gruppenleben, Gottesdienste und Erkundungen der Stadt Rom. Das und noch mehr bietet die Internationale Ministrantenwallfahrt. Nach sechs Jahren ist die Zeit für eine Neuauflage gekommen.

      Messdienerinnen und Messdiener werden den Petersplatz wohl in ein Meer verwandeln. Ein Meer von Fahnen, Kappen und Armbändern, wogend vor den Augen des Papstes. So ist das zu erwarten bei der XIII. Internationalen Ministrantenwallfahrt 2024. Vom 29. Juli bis 2. August versammeln sich in Rom rund 45.000 Teilnehmende aus 16 europäischen Ländern. Mehr als zwei Drittel der Pilger werden aus Deutschland kommen. Und rund 1600 allein aus dem Bistum Würzburg.

      Mit Bannern und Fahnen

      Das Team der Diözesanen Fachstelle Ministrant:innenarbeit in Würzburg arbeitet darauf hin, dass der Petersplatz auch wirklich zum Meer wird. „Wir freuen uns über viele Banner und Fahnen, die die Romwallfahrt begleiten und eure Gruppen kennzeichnen.“ So heißt es im Schreiben, das die Teilnehmer rund drei Wochen vor dem Start der Wallfahrt erhielten.

      Großes Ereignis, lange Vorbereitung. Dieser Grundsatz gilt auch bei dieser Reise. Mit den Planungen begonnen hatte das Team der Fachstelle bereits im Jahr 2022. Rund 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben sich im Lauf der Zeit eingefunden und die Vorbereitungen in Arbeitsgruppen unterstützt. So wie Helena Wissel (21) aus Westerngrund im Landkreis Aschaffenburg.

      Mit anderen Ehrenamtlichen hat sie eine lange Aufgabenliste bewältigt: den Pilgern Rom-Routen vorgeschlagen, Basiswissen Italienisch an die Hand gegeben, Spiele für die Pilgergruppen gesammelt, Gottesdiensttexte formuliert und Lieder ausgesucht. Zudem bekamen die Wallfahrer von Wissel und ihren Kollegen Tipps, wie sie in den Gemeinden vor Ort finanzielle Hilfe finden können. Indem sie zum Beispiel nach Sponsoren Ausschau halten, die für jeden geleisteten Altardienst eine Geldsumme spenden.

      „Wir hatten innerhalb des letzten Jahres regelmäßige Treffen und haben uns inhaltlich zum Teil am Material der letzten Wallfahrt 2018 orientiert. Wir haben das Material komplett überarbeitet und ergänzt“, berichtet Wissel. 2018 sei sie in ihrer Ministrantinnenzeit selbst als Pilgerin in Rom gewesen. „Ein einmaliges Erlebnis“, bekräftigt sie.

      Daher endet die Arbeit für Wissel auch nicht, wenn am 28. Juli nach dem Aussendegottesdienst im Kiliansdom 21 Busse in Richtung Rom fahren werden. Wissel gehört zu den 64 Busbegleitern, die besondere Verantwortung tragen. Die Busbegleiter sind die Programmplaner der Gruppen und werden in Rom den Kontakt zur Wallfahrtsleitung halten (siehe Seiten 4/5).

      Die Wallfahrtsleitung bilden fünf hauptberufliche Mitarbeiter der Kirchlichen Jugendarbeit (kja). Auch ihre Kreativität ist gefordert. So haben sie für die Wallfahrer aus dem Bistum Würzburg ein Maskottchen ausgesucht: ein Wildschwein, das nach einer Instagram-Umfrage den Namen „Fridolin“ erhielt. Ein Tier, das sowohl in Italien als auch in Unterfranken lebt.

      Die erreichte Anmeldezahl löst bei Pastoralreferent Sebastian Volk und seinen Leitungskolleginnen Freude aus. Zwar konnte diesmal die Marke von 2000 Anmeldungen nicht geknackt werden wie noch bei der Wallfahrt 2018. Doch gemessen an der Gesamtzahl der Messdiener im Bistum nähmen diesmal prozentual mehr Kinder und Jugendliche teil als vor sechs Jahren, erläutert Volk. Erfreulich findet er auch, dass die meisten zum ersten Mal in Rom sein werden.

      Zu den Aufgaben der Fachstelle gehört es, die Teilnehmenden mit Pilgerpaketen zu versorgen. Ein Pilgerpaket enthält unter anderem eine Trinkflasche, eine Bauchtasche, ein Pilgertuch in Schwarz-Rot-Gold sowie eine gelbe Kappe, die vor römischer Sonne schützen kann. Das Pilgerliederheft enthält einen diözesanen Eigenteil mit Songs sowie Interviews mit Bischof Dr. Franz Jung und Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran.

      Beide, der Bischof und der Generalvikar, werden in Rom mit den Wallfahrern aus Unterfranken Bekanntschaft schließen. Sie besuchen einzelne Gruppen, die sich beworben hatten und per Losverfahren bestimmt wurden, und laden auf ein Eis ein. Auch den großen Diözesangottesdienst in der Lateranbasilika am 1. August um 17 Uhr werden Jung und Vorndran mitfeiern. Dann füllen Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum Würzburg und dem Erzbistum Bamberg die berühmte Kirche.

      Gastfreundliche Benediktiner

      Bei der diesjährigen Ministrantenwallfahrt werden die Pilger zudem erstmals Regionengottesdienste feiern. An unterschiedlichen Tagen zwischen dem 30. Juli und dem 2. August werden Reisende aus den Regionen Mainfranken, Untermain und Main-Rhön in die Benediktinerkirche Sant’Anselmo eingeladen, um in kleinerem Rahmen Gottesdienst zu feiern. Anschließend gibt es ein gemeinsames Mittagessen mit Bischof und Generalvikar. Die Benediktiner übernehmen die Verpflegung, wie Jugendbildungsreferentin Larissa Seel von der Wallfahrtsleitung hervorhebt. Das habe die Diözese den guten Beziehungen zur Abtei Münsterschwarzach zu verdanken. Freilich fehlt auch bei dieser Wallfahrt die Papstaudienz auf dem Petersplatz nicht. Sie ist für den 30. Juli um 18 Uhr geplant, wobei das Vorprogramm schon zwei Stunden früher beginnt.

      „Wir hatten zwischenzeitlich 200 Personen auf der Warteliste“, sagt Jugendbildungsreferentin Eva Gollas. Alle 13- bis 26-Jährigen, die sich fristgerecht angemeldet hatten, habe das Team der Fachstelle in 13 Hotels unterbringen können, ergänzt sie erfreut.

      Das Erarbeiten eines detaillierten Präventionskonzeptes gehörte zu den obligatorischen Aufgaben der Fachstelle. Die Busbegleiter und weiteren Begleitpersonen mussten demnach erweiterte polizeiliche Führungszeugnisse einreichen sowie den Besuch einer Präventionsschulung nachweisen. Alle Teilnehmenden erhalten eine Rufnummer für den Notfall. Auch eine aus Deutschland angereiste Ärztin steht den Pilgern bei Bedarf zur Seite.

      Was es in Rom an Attraktionen gibt

      Einen besonderen Dank spricht Jugendbildungsreferentin Linda Schmidt den Maltesern in Unterfranken aus. „Die Malteser der Diözese unterstützen die Wallfahrt durch Sanitäter:innen und sie haben die Busbegleitungen mit Ersthelfersets ausgestattet.“ Daneben wurden die Busbegleiter mit einer rund 100 Seiten starken Informationsmappe versorgt.

      Helena Wissel fühlt sich gut vorbereitet. Schließlich war sie am Erarbeiten der Informationsmappe beteiligt. Die Zeit fürs Kofferpacken naht. Wissel hofft, dass sie mit einem einzigen Koffer auskommt. Badesachen wird sie auf jeden Fall mitnehmen, und auch eine wärmende Jacke. Schließlich wird ihre Gruppe vielleicht die Katakomben besuchen – und schauen, was Rom sonst noch an Attraktionen bereithält.

      Ulrich Bausewein