Auf die Pfarreien im Bistum kommt bis März 2006, wenn bayernweit die Pfarrgemeinderatswahlen stattfinden, allerhand zu. Bis dahin gilt es nämlich, effektive Informationspolitik zu betreiben, auf Kandidatensuche zu gehen, Wahlstrategien zu entwickeln, Wähler zu motivieren und den Wahlablauf umsichtig zu planen.
Durchblick bewahren
Um zu verhindern, dass man dabei den Durchblick verliert, bieten das Referat Öffentlichkeitsarbeit in der Pfarrgemeinde, der Diözesanrat der Katholiken und das Referat Fortbildung und Begleitung von Pfarrgemeinderäten eine Reihe von Werkstattabenden an (Sonntagsblatt Nr. 41 vom 9. Oktober 2005). Damit wollen sie die Wahlhelfer dazu „ermutigen, die Vorbereitungen anzupacken und die begonnene Arbeit im alten Pfarrgemeinderat sinnvoll abzuschließen“, sagt Johannes Simon vom Referat Öffentlichkeitsarbeit. Zu den Werkstattabenden sind Pfarrgemeinderäte, Seelsorger und Mitarbeiter eingeladen und alle, die sich getreu dem Wahlmotto „Aus Überzeugung“ für das Gelingen des Gemeindelebens einsetzen wollen.
Als es beim Werkstattabend um das Thema Briefwahl geht, stecken Pfarrsekretärin Hildegard Großmann und Pfarrgemeinderatsmitglied Bernd Winter (beide Großheubach) die Köpfe zusammen. Vor- und Nachteile der Briefwahl müssen abgewogen werden. „Bei einer Briefwahl fällt viel Papier an, das weggeworfen wird“, beklagt die Pfarrsekretärin. Andererseits biete eine Briefwahl größeren Spielraum für den Wahltermin, räumt sie gleich darauf ein. Sie hat für die Organisation der Wahl in ihrer Pfarrei zu sorgen. Da ist sie froh über jeden Tipp.
Zweieinhalb Stunden nehmen sich die Referenten Zeit: Diözesanratsgeschäftführer Matthias Reichert spricht über Wahlordnung und Wahlformen, Johannes Simon stellt die Pfarrgemeinderatswahl als Thema in der Öffentlichkeit vor. Familienseelsorger Alfred Streib und Wallburga Ganz von der Pfarrgemeinderatsfortbildung animieren zur Gruppenarbeit. Ein Staffelholz wird weitergegeben: Zeichen dafür, dass es beim Übergang vom alten zum neuen Pfarrgemeinderat zu Unterbrechung und Neuanfang kommt. Wie man diese Übergabe sinnvoll gestalten kann, erarbeiten die Teilnehmer bei dieser Übung.
„Etwas bewegen“
Beispiel für ein Pfarrgemeinderatsmitglied „aus Überzeugung“ ist Ulrike Leiblein (Rüdenau), die bei der letzten Wahl erstmals in das Gremium gewählt wurde. Zum Werkstattabend sei sie ohne konkrete Erwartungen gekommen, erzählt sie. Allerdings habe sie befürchtet, man würde versuchen, sie zu einer erneuten Kandidatur zu überreden. Doch diese Befürchtung habe sich nicht bestätigt, freut sich Leiblein. „Es ist schön und motivierend gewesen, andere Kollegen zu treffen. Da merkt man, dass es Sinn macht, sich wieder aufstellen zu lassen“, sagt sie und fügt hinzu, der Abend habe nicht nur informiert, sondern zugleich motiviert. Hier pflichtet ihr eine Kollegin aus Bürgstadt bei: „Der Abend war einfach toll und durchstrukturiert.“ Die Frage, warum ihr die Arbeit im Pfarrgemeinderat wichtig sei, beantwortet Ulrike Leiblein mit ihrem Glauben an Gott. Daraus resultiere, dass sie in Kirche und Gemeinde etwas bewegen wolle.
Bernd Winter liegt vor allem daran, die Interessen der Jugend zu vertreten und die Kirche dadurch jung und lebendig zu halten. „Ich hoffe, dass sich viele Jugendliche für die Arbeit finden lassen“, sagt er. Schließlich seien sie die Zukunft der Kirche. Winter begrüßt, dass im Vorfeld zur Pfarrgemeinderatswahl Werkstatt- abende stattfinden. Dass er mit dieser Meinung nicht allein steht, bestätigt der Applaus für die Referenten am Ende des Abends.
Die nächsten Termine
08. 11. Marktheidenfeld.
09. 11. Sennfeld.
14. 11. Gerolzhofen.
16. 11. Hofheim.
17. 11. Aschaffenburg-Damm.
21. 11. Kürnach.
23. 11. Alzenau.
24. 11. Karlstadt.
30. 11. Poppenhausen.
Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr im Pfarrheim/-zentrum.