Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Probeabo des Magazins bestellen

Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

    Mehr

    Pure Reich-Gottes-Zeit

    Die Verwandlung von Wasser in Wein ist für Jesus Zeugnis seiner frohen Botschaft, der Inhalt des Evangeliums, die Ermunterung zur Freude, Anbruch einer neuen Zeit.

    Evangelium

    In jener Zeit fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.  Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. Johannes 2,1–11   Im vierten Evangelium, das Johannes zugeschrieben wird, steht ganz am Anfang das Weinwunder von Kana als erstes Zeichen, das Jesus von Nazareth gewirkt hat. Dieses Wunder gehört nach Meinung theologischer Wissenschaftler zu einer johanneischen „Zeichenquelle“, aus der Johannes schöpfen kann.   Die Kulisse für die Ereignisse und die Handlung bildet eine jüdische Hochzeit, bei der Jesus, seine Jünger und seine Mutter zu Gast sind. Schauen wir in die übrigen Evangelien: Hochzeiten bringen Jesus zum Schwärmen. Hier feiert er gerne, hier ist mit ihm das Reich Gottes zum Greifen nahe, hier ist zu spüren, was es heißt, von Gott geliebt und bejaht zu sein. Hier spürt man, wie gut es Gott mit den Menschen meint.   Die Verwandlung von Wasser in Wein ist für Jesus Zeugnis seiner frohen Botschaft, der Inhalt des Evangeliums, die Ermunterung zur Freude, Anbruch einer neuen Zeit. Die Hochzeitsfeier ist Reich-Gottes-Zeit im „Hier und Jetzt“, Reich-Gottes-Zeit pur.
    Sicher, es gibt auch bei uns Hoch- und Tiefzeiten, wie der Autor und Liedtexter Wilhelm Willms sagt. Auch uns wird einmal der Wein ausgehen, auch unsere Krüge sind einmal leer. Auch wir brauchen dann Menschen, die unsere Krüge füllen, Menschen, die helfen, unsere Akkus aufzuladen, gerade dann, wenn wir „burnt out“ sind, wenn wir keine „burning persons“ für Jesus und seine Botschaft (mehr) sind, keine, die für das Reich Gottes brennen.   Jesus nimmt den Wein zum Anlass, um die neue Zeit zu beschreiben, die mit ihm angebrochen ist.    Wo Jesus, wo das Reich Gottes ist, da wird der Alltag zum Fest, da wandelt sich Trauer in Freude, da wird das Wasser unseres Lebens hineingetaucht in den Wein einer bleibenden Gemeinschaft mit Jesus Christus oder, wie wir es im Lied besingen: „Wie Wein und Wasser sich verbinden, so gehen wir in Christus ein.“   Hochzeiten sind für die Evangelisten im Sinne des Mannes aus Nazareth Zeiten von überfließender Freude, Vorwegnahme paradiesischer Zustände, ein Stück „Himmel auf Erden“, Schlüsselloch zu einem Leben in Fülle oder wie wir es nennen wollen.   Und Hochzeiten, Gastmähler sind für Jesus der Anlass, um Menschen Entscheidendes zu sagen, der Anlass, um wichtige Zeichen zu setzen. Denken wir nur an die „Fußwaschung“ oder die „Einsetzung der Eucharistie“.   Fest und Freude gehören zusammen. Ganz besonders bei einer Hochzeit, wenn zwei Menschen ihre Schicksale miteinander verbinden in der Zuversicht, das Leben möge ihnen gemeinsam glücken. Und Wein, der von Jesus in so großen Mengen und solch edler Sorte bereitgestellt wird, der reicht auch heute noch für alle, ganz sicher auch für mich.   Du Gott der festlichen Freude, mit deiner Menschwerdung in Jesus, deinem Sohn, ist eine neue Zeit angebrochen, Zeit der Fülle und Freude. Öffne unser Herz, damit wir immer mehr erkennen, wie schön das Leben sein kann, wenn wir es von ihm her wenden, wandeln und verwandeln lassen, von ihm, der Wasser in edlen Wein, Ende in Anfang, Trauer in Freude verwandelt hat.
    Norbert Betz ist Ständiger Diakon in der Pfarreiengemeinschaft „Pagus Sinna – Mittlerer Sinngrund“.