So etwa wird im Nachbarbistum Bamberg die Zahl der Dekanate von 21 auf zehn mit insgesamt 35 Seelsorgebereichen reduziert. Auch in unserem Bistum stehen solche Weichenstellungen an. Dass Bischof Franz sich Zeit genommen hat für eine Bestandsaufnahme, bevor er Entscheidungen trifft, ist gut:
Zeit, zu sichten, was in Sachen Zukunft bereits überlegt und diskutiert worden ist. Das mag unausgegoren und widersprüchlich sein; bei Null anfangen muss er aber nicht.
Zeit, mit denen zu sprechen, die vor Ort – haupt- und ehrenamtlich – Kirche repräsentieren; die es vor allem sind, die Veränderungen mittragen müssen, wenn diese gelingen sollen. Seine Dekanatsbesuche, die jetzt im Juli abgeschlossen werden, waren sicher eine wertvolle Erkenntnisquelle.
Zeit aber auch, Land und Leute kennenzulernen – von den Begegnungen in seiner ersten Kiliani-Woche im vergangenen Jahr bis zum Mitwallen mit den Heidingsfelder Walldürn-Pilgern.
Bischof Franz ist in diesem Jahr wohl zur Genüge mit Problemen und Unzulänglichkeiten konfrontiert worden. Er hat aber auch lebendige Kirche erlebt und kirchliche Leuchttürme, die ausstrahlen, Mut machen. Solche und all das Positive, das es ja auch gibt, öfter einmal in den Blick zu nehmen, täte uns als Kirche gut. Nicht um uns einzureden, im Grunde sei ja alles gut so, wie es ist, sondern um Pflänzchen des Glaubens, die längst wachsen, die es aber zu hegen und zu pflegen gilt, nicht zu übersehen. So findet sich allein in dieser Ausgabe Etliches – Altes und Neues –, das sich bei zeitgemäßer Kultivierung als zukunftsträchtig erweisen kann: ob nun die Kiliani-Woche selbst oder die Feiern mit den Ehejubilaren, die Entdeckung von Kindergärten als Orte der Pastoral, der Ausbau der Gemeindecaritas – oder auch das Wallfahrten.
WOLFGANG BULLIN