So wird dem Neuankömmling als erstes äußeres Zeichen der Aufnahme in die 5300 Mitglieder zählende große Pfarrfamilie neben dem Pfarreiprospekt mit der Übersicht über die vielen Aktivitäten, Kreise und Gruppen ein 38 Seiten starkes Büchlein mit dem aufschlussreichen Titel „Porta patet – magis cor“ (das Tür steht offen – mehr noch das Herz), überreicht. Die Umschlagseite zeigt das Portal der mächtigen Kirche St. Laurentius weit offen stehend. Die Lichter des großen runden Deckenleuchters brennen über dem Taufbrunnen aus rotem Sandstein. Durch das kreisrunde Fester des dem Eingang gegenüberliegenden Chorraums strahlt es blau und weiß. Das modern gestaltete bunte Glas stellt den Auferstandenen dar.
Seit 1181 ohne Unterbrechung
Das Büchlein sieht auf den ersten Blick aus wie ein Führer durch das 1951 geweihte Gotteshaus mit einem kurzen geschichtlichen Abriss über die Pfarrei, deren erste Kirche Mitte des 10. Jahrhunderts in einem Evangeliar des Stifts Aschaffenburg schriftlich bezeugt ist. Doch es weist im Kern schon auf die Besonderheiten hin, die St. Laurentius als ungemein lebendige Kirchengemeinde auszeichnen.
„Die Einladung Gottes an die Menschen hat in der Pfarrei St. Laurentius Kleinostheim schon eine lange Geschichte“, schrieb Pfarrer Clemens Bieber zum 50. Jahrestag der Weihe der Pfarrkirche am 25. November 2001 im Grußwort der Willkommensbroschüre. Eine Seite weiter ist über das Laurentius-Patrozinium zu lesen, das alljährlich am 10. August gefeiert wird – egal, an welchem Wochentag, zu welchem Wetter, zu welchen Not- und Kriegszeiten, und zwar schon seit dem Mittelalter genauer gesagt seit 1181 ohne Unterbrechung.
Neben dem großen Pfarrfest im Juli und weiteren Feiern im Jahreskreis ist das Laurenzifest ein Höhepunkt im Ortsleben. Jahr für Jahr werden Gäste aus aller Welt empfangen, wie heuer der aus Tansania stammende Abt Alcuin Nyirenda OSB und indische und brasilianische Schwestern aus dem Orden der Dillinger Franziskanerinnen. Hochkarätige kulturelle Veranstaltungen – wie der Auftritt der Jackson-Singers vor einigen Jahren oder heuer der Weltklasse-Gitarristen Nassler und Schneider – locken viele Menschen auch von außerhalb auf den abendlichen Kirchplatz. Das gemeinsame Feiern ist die Krönung und das gern genossene Produkt einer freudigen und fleißigen Solidarität, die sich durchs gesamte Kirchenjahr und durch viele Bereiche des Gemeindelebens zieht.
700 Ehrenamtliche
Mehr als ein Siebtel aller Kleinostheimer Katholiken, insgesamt rund 700 an der Zahl, engagiert sich ehrenamtlich in der Pfarrgemeinde: in den vielfältigen liturgischen, pastoralen, sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Initiativen vom über 100 Jahre alten Johanneszweigverein bis hin zum Freiwilligenzentrum; desweiteren in Projekten, die auch von der politischen Gemeinde unterstützt werden, wie dem Haus St. Vinzenz von Paul mit Sozialstation, Tagesstätte, Kurzzeitpflege, Betreutem Wohnen, offener Altenarbeit, Generationen übergreifender Kulturarbeit, ebenso der Kinderkrippe und der Mittagsbetreuung für Hauptschüler. Künftig wird es auch eine Wohngemeinschaft für Senioren geben: das Haus Louise von Marillac (derzeit noch im Bau).
eine Broschüre ausführlich
Warum das Engagement so groß ist, erklärt die zweite kleine Broschüre, mit der Neuankömmlinge begrüßt werden: das „Leitbild der Gemeinde St. Laurentius Kleinostheim“. Auch deren Umschlag zeigt ein Bild, das auf einen Blick sofort das Wesentliche erkennen lässt. Es ist ein Gemälde des Ellwanger Pfarrers und Künstlers Sieger Köder mit dem Titel „Kirchengeschichte in Kleinostheim“ – oder wie es der Künstler nennt „vom Main bis Afrika“. Der Symbolgehalt des Gemäldes ist in der Broschüre „Porta patet – magis cor“ ausführlich beschrieben. ... Das ausführliche Porträt der Gemeinde finden Sie in der Print-Ausgabe des Würzburger katholischen Sonntagsblattes vom 9. Oktober 2005.