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    Opa ist jetzt im Himmel

    Denkt die kleine Melanie an ihren verstorbenen Opa, ist sie nur ein wenig traurig, dass er nicht mehr zu ihrem Leben gehört. Sie freut sich mehr, dass er jetzt im Himmel ist, wo es ihm gut geht und er keine Schmerzen hat, die ihn zuletzt gequält hatten. Melanie glaubt, dass Gott Opa zu sich in den Himmel geholt hat. Dort wird sie ihn eines Tages auch wieder treffen. Das hat sie auch ihrer erstaunten Kindergärtnerin erzählt.
    Woher nimmt Melanie diese Vorstellung, die ihr so viel Zuversicht gibt, ihr Ängste vor Sterben und Tod zu bewältigen? Sie hat sich ausführlich mit ihrer Mutter unterhalten, die einfühlsam auf ihre vielen und tiefgründigen Fragen eingegangen ist. Auch der Vater hat sie nie abgewimmelt, wenn sie spontan und nicht immer zu passender Gelegenheit auf ihn zukam und ihn mit Fragen löcherte. Beide Elternteile hatten sich zwar schon immer dem Wissensdurst ihrer Tochter gegenüber aufgeschlossen gezeigt und versucht, passende Antworten zu finden, was oft nicht leicht fiel. Ging es doch bei den Fragen über Gott und Glaube.Aber so ganz sicher fühlten sie sich manchmal auch nicht. Deshalb fassten sie umgehend die Gelegenheit beim Schopf, sich im Kreis Gleichgesinnter über den Umgang mit Fragen von Kindern über Gott und die Welt auszutauschen. Diese bot sich ihnen, als sie am Schriftenstand ihrer Pfarrkirche auf einen Faltprospekt des Familienbundes der Katholiken (FDK) zu dem Kurs „Kess erziehen – Staunen. Fragen. Gott entdecken“ stießen. Darin lasen sie Passagen, die sie einerseits in ihrer bisherigen Grundhaltung in der Erziehung ihrer Tochter bestätigten. Andererseits entdeckten sie in dem Angebot aber auch Formulierungen, die ihre Neugier weckten, sich ausführlicher zu informieren. Und da in ihrer Pfarrgemeinde ein solcher Kurs für die nächste Zeit angeboten wurde, meldeten sie sich auch umgehend an. Auch andere Elternpaare fanden sich bald, die ebenfalls Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter hatten und damit zur Zielgruppe gehörten, auf die der Kurs ausgerichtet ist. Als Referentin war Ros­witha Spenkuch  angegeben, die beim Familienbund dieses Angebot betreut. Die Familienseelsorgerin hat das Angebot mitentwickelt, das es im Bistum Würzburg seit Herbst 2009 gibt. Und sie verstand es gleich am ersten Kurs­abend, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für offene Gespräche aufzuschließen. Denn sie hat viel Verständnis für deren anfängliche Zurückhaltung. Muss man doch bereit sein, sich im Laufe des Kurses selbst zu öffnen, und das gegenüber Menschen, die einem ursprünglich fremd sind. Wer will schon gerne etwas von sich preisgeben, vor allem, wenn es um Themen wie Glaube und Erziehung geht. Am Ende soll man gar über eigene Vorstellungen und Methoden reden, die sich vielleicht als fehlerhaft oder sogar gänzlich falsch herausstellen. Melanies Eltern haben ihre Teilnahme jedenfalls nicht bereut, auch wenn Roswitha Spenkuch gelegentlich einfühlsam korrigieren musste. Aber auch andere Eltern, die sich bisher mit den bohrenden Fragen ihrer Kinder schwer getan hatten, zeigten sich dankbar, so viel dazugelernt zu haben. Sie sehen jetzt ein, dass sie für ihre Kinder keine Lehrer sein müssen, sondern Wegweiser sein dürfen. Dass sie Sohn oder Tochter gegenüber auch ruhig eingestehen können und sogar sollen, dass sie etwas nicht wissen, bevor sie Fragen abwimmeln oder irgendwelche Märchen erzählen. Dass sie die Fragen ihrer Kinder als echte Gesprächspartner auf Augenhöhe ernst nehmen sollen, selbst wenn sie ihnen als Erwachsenen zunächst noch so töricht erscheinen. Deshalb vor allem lege man bei dem Kurs „Staunen. Fragen. Gott entdecken“ auch großen Wert auf die Grundprinzipien des „Kess“-Kurses als Fundament für den religiösen Aufbaukurs. Dort nämlich gehe es um allgemein gültige Erziehungspraktiken, die Kinder in ihrer Entwicklung zu reifen und selbstbewussten Menschen förderten, betont Roswitha Spenkuch. Würde man die Merkmale kindgerechter Erziehung „kooperativ“ – „ermutigend“ – „sozial“ – „situationsorientiert“ im Alltag nicht beachten, so seien auch Bemühungen erfolglos, Kinder zum Glaubensleben zu motivieren. Konkret gesprochen sei es zum Beispiel leichtfertig und geringschätzig, ein Kind, das bei seinen oft philosophisch anmutenden Fragen nach Sinn, Leben und Welt schon eine leise Ahnung von einem Schöpfergott spürt, mit dem Bild eines alten Mannes mit Rauschebart abzuspeisen, der über den Wolken thront und alles sieht, was man so anstellt. Auch das Aufsagen von katechetischem Wissen oder gar gelehrt klingende Vorträge könnten bei Kindern, die sich nach pädagogischen Forschungen bereits im Kindergarten Gedanken über die so genannten großen Fragen der Menschheit machten, eher Abneigung erzeugen, die Eltern künftig mit ernsthaften zu belästigen. Auch Glaubenswissen muss lebendig weitergegeben werdenSo ist auch das Angebot „Staunen. Fragen. Gott entdecken“ alles andere als ein katechetischer Kurs, sondern gezielt auf die Anwendung im erzieherischen Alltag ausgerichtet. Denn tiefschürfende Fragen von Kindern, deren Beantwortung nicht auf die lange Bank geschoben werden dürfen, kommen für die Elternteile oft unvermutet und unerwartet. Deswegen sind laut Referentin tiefgründige Gespräche mit Kindern „ungeheuer spannend“ und beziehen sich überwiegend auf Themen, bei denen wissenschaftliche Antworten ungenügend wären und Kinder auch religiöse Antworten erwarteten. Sei dies den Eltern nicht möglich, müssten sie eben mit den kleinen Fragestellern gemeinsam auf Entdeckertour gehen. Manche Eltern seien erstaunt, wie viel sie aus den Fragen ihrer Kinder zum Beispiel über ihr eigenes Gottesbild lernten, das sie seit ihrer eigenen Kindheit nie hinterfragt hätten. So könnte der Besuch des Kurses „Staunen. Fragen. Gott entdecken“ für Eltern wie Kinder ein Gewinn werden.   Informationen bei: Familienbund der Katholiken (FDK), Roswitha Spenkuch, Kilianshaus, Würzburg, Telefon 09 31/3 86-65 221 und -227; E-Mail: „fdk@bistum-wuerzburg.de“. Viele Anregungen beim FDK unter „www.familienbund-wuerzburg.de“. Aufbau und Inhalt von Kess-Kursen: „www.kess-erziehen.de“.