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Kommentar von Gerhard Heinrichs
Nur Vertrauen schafft Loyalität
Ein Brausen ist jetzt durch den Blätterwald der Medien, ob Tages- oder Fachpresse, gegangen. Gesorgt hat dafür eine Studie des Betriebswirtschaftlers und Experten für Unternehmenskommunikation, Professor Lothar Rolke von der Fachhochschule Mainz. Bei einer Befragung von Kommunikationsbeauftragten großer Unternehmen gaben diese nämlich selbstkritisch zu, dass es um die Kundentreue schlecht und um die Loyalität der Mitarbeiter noch schlechter bestellt sei. Diese Entwicklung dürfte jedoch für alle diejenigen nicht überraschend gekommen sein, die das unersättliche Streben nach dem schnellen Geld in der Wirtschaft mit wachem Blick verfolgt haben. Symptomatisch sind dafür Methoden wie „hire and fire“ – das Anheuern und Feuern – in manchen Betrieben, einseitiges Schielen nach dem so genannen Shareholder Value, dem Aktionärsnutzen, die „Geiz ist geil“-Kampagnen, mit denen man um die Gunst der Kunden buhlt. Sicher mag es gerade angesichts schmaler Geldbeutel genügend Käufer geben, die für Schnäppchen regelrechte Raubzüge starten. Doch sie sind für Unternehmen als treue Kunden verloren, weil sie – und wer sollte es ihnen bei der zunehmenden Ellenbogen-Mentalität verübeln – ausschließlich auf ihren Vorteil aus sind. Die Unternehmen sind es ja auch.
Neben diesen untreuen Kunden bereiten auch unloyale Mitarbeiter den Unternehmen Kopfzerbrechen. Die innere Kündigung grassiert in vielen Abteilungen schon wie eine Seuche, immer mehr Arbeitnehmer werden von der Angst um den Arbeitsplatz umgetrieben. Wer sollte sich daher schon mit einem Betrieb identifizieren, in dem er nur noch als Kostenfaktor gilt? Damit sind wir beim Kernübel neoliberalen Denkens in der Wirtschaft. Der Mensch ist als Mensch, ob jetzt als Kunde oder Mitarbeiter, immer weniger gefragt.
„Wer Loyalität will, muss Menschen in seine (Werte-)Welt einbinden können. Das geht aber nur über Vertrauen und Verstehen. Beides lässt sich nicht kaufen, sondern muss verdient und erarbeitet werden“, stellt Rolke in der Studie fest. Das Vertrauen eines Menschen kann man aber nur aufbauen, wenn man ihn achtet, seinen Wert und seine Würde nicht materiellen Interessen opfert. Dieses Prinzip ist in der Sozialethik der Kirchen entfaltet, die fordert, dass der Mensch Vorrang vor der Arbeit (und dem Kapital) haben muss.
Neben diesen untreuen Kunden bereiten auch unloyale Mitarbeiter den Unternehmen Kopfzerbrechen. Die innere Kündigung grassiert in vielen Abteilungen schon wie eine Seuche, immer mehr Arbeitnehmer werden von der Angst um den Arbeitsplatz umgetrieben. Wer sollte sich daher schon mit einem Betrieb identifizieren, in dem er nur noch als Kostenfaktor gilt? Damit sind wir beim Kernübel neoliberalen Denkens in der Wirtschaft. Der Mensch ist als Mensch, ob jetzt als Kunde oder Mitarbeiter, immer weniger gefragt.
„Wer Loyalität will, muss Menschen in seine (Werte-)Welt einbinden können. Das geht aber nur über Vertrauen und Verstehen. Beides lässt sich nicht kaufen, sondern muss verdient und erarbeitet werden“, stellt Rolke in der Studie fest. Das Vertrauen eines Menschen kann man aber nur aufbauen, wenn man ihn achtet, seinen Wert und seine Würde nicht materiellen Interessen opfert. Dieses Prinzip ist in der Sozialethik der Kirchen entfaltet, die fordert, dass der Mensch Vorrang vor der Arbeit (und dem Kapital) haben muss.