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Nichts Öffentliches ist unpolitisch

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick wurde zum Thema Olympia und China interviewt. Zwei Aussagen daraus werden in unserem heutigen Kommentar zitiert, die nicht nur im Blick auf die Spiele in China beherzigenswert sind.
In wenigen Tagen, am 8. August, beginnen die Olympischen Spiele in Peking, die ja bereits im Vorfeld heftige Diskussionen ausgelöst hatten. Man erinnere sich nur an die Bilder vom Fackellauf mit dem olympischen Feuer. Wegen der weltweiten Proteste gegen die chinesische Tibetpolitik hatte er stellenweise einem Spießrutenlauf geglichen und für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Man erinnere sich an die verschiedentlich erhobene Forderung, die Spiele zu boykottieren, und an die Diskussionen über das Für und Wider. Das alles scheint inzwischen ziemlich abgeebbt zu sein. Natürlich sind Olympia und China nach wie vor Thema, doch hat sich der Tenor geändert: Mit schönen Bildern stimmen die Sender auf ihre Olympia-Berichterstattung ein, kritisch betrachtet werden jetzt eher die verschmutzte Luft in Peking, die Probleme der Medienleute mit dem chinesischen Behördenapparat oder der Umgang mit dem Thema Doping in China.
In diesen vorolympischen „Burgfrieden“ hat nun die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) ein Interview mit dem Bamberger Erzbischof Ludwig Schick platziert. Der ist für die Thematik geradzu prädestiniert, nicht nur weil er einer der Sportlichsten im deutschen Episkopat sein dürfte, sondern auch, weil er Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist. Aus diesem Interview seien zwei Passagen zitiert: Auf die Frage nach dem politischen Mandat des Internationalen Olympischen Komitees sagt Erzbischof Schick: „Nichts Öffentliches auf dieser Welt ist unpolitisch. Alles hat Auswirkungen. Politik heißt, Gesellschaft gestalten. Gerade die Spiele, zu denen ein Großteil der Welt zusammenkommt, sind natürlich weltgestaltend und deshalb politisch.“ Und zum Thema Boykott der Spiele: „Gewissensentscheidungen sind immer zu respektieren. Ich hätte Verständnis dafür, wenn einer sagt: ,In der jetzigen Situation gehe ich nicht hin.‘ Aber ich würde von ihm schon verlangen, deutlich zu machen, warum er nicht hingeht. Einfach nur zu sagen ,Ich nehme nicht teil‘ ist mir zu wenig.“ Zwei Aussagen, die nicht nur im Blick auf die Spiele in China beherzigenswert sind.