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Kommentar von Wolfgang Bullin
Nicht tatenlos zusehen
Würzburg bunt statt braun – so lautet das Motto einer Demonstration, zu der Religionsgemeinschaften in Würzburg für den 19. März aufgerufen haben (siehe Seite 13). Anlass ist eine für den gleichen Tag geplante Kundegebung der NPD aus Anlass des 60. Jahrestags der Zerstörung Würzburgs. Dabei geht es den Initiatoren von „Würzburg bunt statt braun“ – evangelische und katholische Kirche sowie Jüdische Gemeinde, Internationales Islamisches Forum, Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit – vor allem darum, dass möglichst viele Menschen Stellung beziehen für ein Zusammenleben in Frieden und gegenseitiger Achtung. Das haben sie in einer gemeinsamen Erklärung (siehe Sonntagsblatt vom 27. Februar) zum Ausdruck gebracht, in der sie klar gegen rechtsradikale Positionen Stellung beziehen und die Bürger auffordern, nicht tatenlos zuzusehen.
Es ist ein äußerst positives Signal, dass diese Initiative von den Religionsgemeinschaften ausgeht und dass diese – allen Differenzen, die es zwischen ihnen gab und gibt, zum Trotz – hier an einem Strang ziehen. Es ist zu wünschen, dass die Unterstützung, die die Initiative inzwischen gefunden hat, noch wächst, und am 19. März viele Menschen zeigen, dass sie Farbe bekennen und eben nicht tatenlos zusehen wollen. Und es ist zu wünschen, dass es Schule macht, nicht tatenlos zuzusehen, nicht nur, was rechtsradikale Umtriebe betrifft.
Denn tatenloses Zusehen oder gar Wegsehen ist leider eine weit verbreitete Haltung hierzulande. Vielleicht auch befördert dadurch, dass es in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft für nahezu alles irgendjemand Zuständigen gibt: die Polizei, das Jugendamt, das Sozialamt, die Caritas, die Politik, den Staat, die Justiz, die Kirchen ...
So meinen viele, sich selber raushalten zu können, sich nicht selbst die Hände schmutzig machen zu müssen, da sie ja all diese Einrichtungen durch ihre Steuern oder Spenden finanzieren. Aber das genügt nicht; man muss auch selbst Flagge zeigen, Missstände anprangern und gelegentlich anderen, auch Behörden, auf die Füße treten. Vielleicht lassen sich dann künftig Fälle wie der des siebenjährigen Mädchens in Hamburg verhindern, das seine Eltern verhungern ließen, ohne dass jemand etwas gemerkt hat, und für das anscheinend niemand zuständig war.
Es ist ein äußerst positives Signal, dass diese Initiative von den Religionsgemeinschaften ausgeht und dass diese – allen Differenzen, die es zwischen ihnen gab und gibt, zum Trotz – hier an einem Strang ziehen. Es ist zu wünschen, dass die Unterstützung, die die Initiative inzwischen gefunden hat, noch wächst, und am 19. März viele Menschen zeigen, dass sie Farbe bekennen und eben nicht tatenlos zusehen wollen. Und es ist zu wünschen, dass es Schule macht, nicht tatenlos zuzusehen, nicht nur, was rechtsradikale Umtriebe betrifft.
Denn tatenloses Zusehen oder gar Wegsehen ist leider eine weit verbreitete Haltung hierzulande. Vielleicht auch befördert dadurch, dass es in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft für nahezu alles irgendjemand Zuständigen gibt: die Polizei, das Jugendamt, das Sozialamt, die Caritas, die Politik, den Staat, die Justiz, die Kirchen ...
So meinen viele, sich selber raushalten zu können, sich nicht selbst die Hände schmutzig machen zu müssen, da sie ja all diese Einrichtungen durch ihre Steuern oder Spenden finanzieren. Aber das genügt nicht; man muss auch selbst Flagge zeigen, Missstände anprangern und gelegentlich anderen, auch Behörden, auf die Füße treten. Vielleicht lassen sich dann künftig Fälle wie der des siebenjährigen Mädchens in Hamburg verhindern, das seine Eltern verhungern ließen, ohne dass jemand etwas gemerkt hat, und für das anscheinend niemand zuständig war.