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Nicht einfach zur Tagesordung übergehen

Noch sparsamer mit Energie umgehen (darin steckt noch viel Potenzial) und den Anteil regenerativer Energieformen wie Solar oder Biomasse erhöhen. Das ist nach Meinung von Wolfgang Bullin langfristig gesehen auch wirtschafts- und standortpolitisch interessant.
Das Öl aus Russland fließt wieder; nur wenige Tage hatten die Differenzen zwischen Russland und Weißrussland den Ölstrom versiegen lassen. Und da man uns versichert hat, dass dank üppiger Vorräte keinerlei Gefahr eines Versorgungsengpasses bestanden hatte, könnte man eigentlich wieder zur Tagesordnung übergehen.
Könnte man, wenn da nicht noch ein ähnlicher Vorfall in frischer Erinnerung wäre. Auch da hatte Russland einfach den Hahn zugedreht, den Gashahn. Auch wenn beide Male keinerlei Auswirkungen auf den Alltag von Otto Normalverbraucher zu spüren waren, haben sie doch gezeigt, wie abhängig gerade Deutschland in Sachen Energie ist. Und vielleicht wurden bei manchen sogar Erinnerungen an die 1973 von den OPEC-Staaten durch eine Drosselung der Fördermenge ausgelöste Ölkrise und ihre Folgen wach. Alles lange her, seitdem ist ja viel geschehen in Sachen Energiesparen, Wärmedämmung etc., könnte man da auch sagen und wieder zur Tagesordnung übergehen.
Könnte man, wenn da nicht die Klimaveränderung wäre. Darauf hingewiesen und davor gewarnt hatte man ja schon lange. Aber nun wird sie immer deutlicher für jedermann erfahrbar und man macht sich bewusst, dass einige Zehntelgrade mehr oder weniger im Jahresdurchschnitt eben keine abstrakte Größe in Rechenmodellen irgendwelcher Wissenschaftler sind, sondern massive Folgen haben werden. Kernenergie heißt da für manche wieder das Zauberwort und Ausstieg aus dem Ausstieg. Gut, Treibhausgase werden durch Kernenergie nicht erzeugt. Aber wie ist das mit der Endlagerung radioaktiven Abfalls und mit der Sicherheit? Und die Abhängigkeit von „Brennstofflieferanten“ ist bei Kernenergie auch nicht geringer als beim Öl.
Auch wenn wir auf absehbare Zeit auf einen Energiemix einschließlich Kernenergie angewiesen sein werden, heißt die vernünftigste Reaktion: Noch sparsamer mit Energie umgehen (darin steckt noch viel Potenzial) und den Anteil regenerativer Energieformen wie Solar oder Biomasse erhöhen. Das ist langfristig gesehen auch wirtschafts- und standortpolitisch interessanter. Und dem Auftrag, die Schöpfung zu hegen und zu bewahren, entspricht es wohl auch mehr.