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Kommentar von Matthias Risser
Nicht alle über einen Kamm scheren
Deutschland im Herbst 2003: Massenarbeitslosigkeit – trübe Aussichten auch für das Jahr 2004. Das Unwort „Nullwachstum“ bewahrheitet sich bereits im dritten Quartal in Folge. Rekord bei Firmenpleiten. Und dann auch noch das: Nullrunde bei den Renten für 2004. Weil aber die rund 20 Millionen Ruheständler die Pflegeversicherung künftig voll zahlen sollen, sinken die Renten de facto um 0,85 Prozent. Wenn man monatlich rund 2000 Euro oder gar mehr bezieht, ist das ein Klacks. Aber, wer hat so viel? Und wer denkt bei dieser ganzen Spardebatte an die vielen Seniorinnen, die nur kleine Renten oder gar Minirenten beziehen? Wegen der Familie hatten sie oft auf Beruf und Karriere verzichtet. Vor allem sie sind jetzt die Gelackmeierten. 65 Prozent der Rentnerinnen kommen auf gerade einmal 600 Euro im Monat und darunter, die Hälfte von ihnen auf weniger als 300 Euro. Die Männer sind da schon besser dran, obgleich auch nur eine Minderheit von ihnen – es sind gerade einmal elf Prozent – Altersbezüge von über 1500 Euro im Monat bekommt.
Wie wird mal meine Rente aussehen? – Das fragen sich jetzt vor allem die Menschen mittleren Alters, die zwar noch eine gute Wegstrecke ihres Arbeitslebens vor sich haben, sich aber ernsthaft Sorgen um bereits erworben geglaubte Rentenansprüche machen müssen. Lebensplanungen kommen hier ins Wanken. Kein Politiker traut sich mehr in Sachen Rente Vorhersagen zu treffen, geschweige denn kernige Sätze unter’s Volk zu bringen, wie diesen: Jenen Menschen, die dieses Land aufgebaut haben, „an die Rente zu gehen, ist nicht nur sozial ungerecht, nein, es ist unanständig“ (Gerhard Schröder 1998).
Wir laufen Gefahr, dass sich bei der Rentendiskussion eine Front zwischen Jung und Alt aufbaut. Doch es darf nicht so weit kommen, das Jüngere neidvoll auf die Alten blicken und ihnen vorhalten: „Was wollt ihr denn, ihr habt doch Eure Schäfchen im Trockenen“. Sensibilität ist jetzt notwendig, aber gerade die lassen unsere Volksvertreter vermissen.
Was tun? Zunächst sollten die Politiker noch härter am Subventionsabbau arbeiten, bevor sie Rentenkürzungen in Kauf nehmen. Und sollten reale Kürzungen wirklich unvermeidlich sein, dann bitte nicht alle Rentenbezieher über einen Kamm scheren. Kleine Renten sollten unangetastet bleiben. Sonst haben die, die eh schon wenig haben, bald kaum nocht etwas.
Wie wird mal meine Rente aussehen? – Das fragen sich jetzt vor allem die Menschen mittleren Alters, die zwar noch eine gute Wegstrecke ihres Arbeitslebens vor sich haben, sich aber ernsthaft Sorgen um bereits erworben geglaubte Rentenansprüche machen müssen. Lebensplanungen kommen hier ins Wanken. Kein Politiker traut sich mehr in Sachen Rente Vorhersagen zu treffen, geschweige denn kernige Sätze unter’s Volk zu bringen, wie diesen: Jenen Menschen, die dieses Land aufgebaut haben, „an die Rente zu gehen, ist nicht nur sozial ungerecht, nein, es ist unanständig“ (Gerhard Schröder 1998).
Wir laufen Gefahr, dass sich bei der Rentendiskussion eine Front zwischen Jung und Alt aufbaut. Doch es darf nicht so weit kommen, das Jüngere neidvoll auf die Alten blicken und ihnen vorhalten: „Was wollt ihr denn, ihr habt doch Eure Schäfchen im Trockenen“. Sensibilität ist jetzt notwendig, aber gerade die lassen unsere Volksvertreter vermissen.
Was tun? Zunächst sollten die Politiker noch härter am Subventionsabbau arbeiten, bevor sie Rentenkürzungen in Kauf nehmen. Und sollten reale Kürzungen wirklich unvermeidlich sein, dann bitte nicht alle Rentenbezieher über einen Kamm scheren. Kleine Renten sollten unangetastet bleiben. Sonst haben die, die eh schon wenig haben, bald kaum nocht etwas.