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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Kommentar von Wolfgang Bullin

    Neuer Trend – oder doch nicht?

    Einer der derzeit meist strapazierten Begriffe heißt Nachhaltigkeit.

    Nachhaltiges Wirtschaften, insbesondere nachhaltige Landwirtschaft, nachhaltige Ernährung, nachhaltiges Bauen – die Liste der Lebensbereiche oder Handlungsfelder, in denen Nachhaltigkeit angesagt ist, ließe sich fast endlos fortsetzen. Auch wenn den meisten klar ist, dass es um ressourcen- und umweltschonendes Verhalten geht, bleibt der Begriff doch oft unscharf. Kein Wunder also, dass ihn die Werbung längst vereinnahmt hat, wie zuvor schon „öko“ oder „bio“. Ob das Etikett „nachhaltig“ hält, was es verspricht, und vor allem wie, kann man als Kunde meist nicht oder nur mit großem Aufwand überprüfen. Andererseits zeigt die Vereinnahmung durch das Marketing, dass man darin offensichtlich eine relevante gesellschaftliche Entwicklung, zumindest aber einen Trend sieht.

    Aber so neu ist das alles gar nicht. Entsprechendes Verhalten war schon früher gang und gäbe – vor gar nicht so langer Zeit. Auch wenn sie wohl mit dem Begriff wenig hätte anfangen können, war etwa meine Großmutter eine sehr nachhaltig agierende Frau. Da wurde nichts, das nicht noch irgendwie anders verwendet oder verwertet werden konnte, weggeworfen – schon gar keine Lebensmittel. Fast nur die beim Heizen mit Holz oder Kohle anfallende Asche wanderte in die Tonne. Die hieß deswegen auch nicht Mülltonne, sondern Aschentonne und war aus Metall. Küchenabfälle wurden kompostiert, Altmetall auf den Schrottplatz gebracht. Heute nennt man das Mülltrennung; als Wort damals noch unbekannt, aber praktiziert. Auch Verpackungsmüll war noch kein Thema; Milch holte man mit der Kanne.

    Klar, die Motive waren andere als heute: Sparsamkeit und die Entbehrungen der Kriegs- und Nachkriegsjahre waren damals die Nachhaltigkeits-Lehrmeister. So sind beispielsweise die „Foodsharer“ von heute gar nicht so weit von ihren Altvorderen entfernt. Damals wie heute ging es um Zukunftssicherung – nur heute in einem weitaus existenzielleren, globaleren Sinn.     

    Wolfgang Bullin