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      Kopfschmuck aus der Klosterschmiede der Abtei Münsterschwarzach

      Neue Krone für die Weinkönigin

      Die neue Krone der Fränkischen Weinkönigin, die in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach gefertigt wurde, ist auf dem Platz vor der Abteikirche offiziell an die amtierende Weinkönigin Eva Brockmann übergeben worden. Doch ist eine Repräsentantin einer Wein­region überhaupt noch zeitgemäß?

      Die amtierende Fränkische Weinkönigin Eva Brockmann hatte die Qual der Wahl. Zwei Modelle hatte die Gold- und Silberschmiede der Abtei angefertigt, am Ende entschied sich Brockmann für das höhere, filigrane Modell. Zuvor hatte knapp zwei Jahre eine Arbeitsgruppe an der neuen Krone gearbeitet, darunter die ehemalige Weinkönigin Klara Zehnder, die von mangelndem Komfort, Ziehen und Drücken des Vorgängermodells zu berichten wusste. Edel und bequem für die Trägerin ist das Ergebnis geworden. Bei der letzte Anprobe sagte Brockmann: „Die Krone ist wirklich wunderschön.“

      Zahlen und Fakten

      Die Krone besteht aus 925er Silber und wurde vergoldet. Drei Weinträubel aus insgesamt 33 Süßwasserperlen sowie sechs unterschiedlich große Weinblätter zieren den schmalen Reif.

      Bei der offiziellen Übergabe der Krone ging Abt Michael Reepen auf die Tradition des Weinbaus in der Abtei Münsterschwarzach ein. Bereits in der Gründungsurkunde von 816 seien Weinberge erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten habe sich die Weinkultur bewährt und sei für das Kloster eine wichtige Einnahmequelle gewesen. „Mein Vorgänger Abt Augustin (1694) pflanzte hier an der Klostermauer Reben, sodass er nicht nur den Abtstisch mit frühreifen Trauben für die staunenden Gäste belieferte, sondern auch dem Konvent frühzeitig einen heilkräftigen Most zu trinken gab.“ Was aber den Gästen am liebsten sei: Die dort gepflanzten Weinstöcke erbringen jährlich drei oder vier Krüge (etwa 300 Liter) Rotwein.

      Weinbaupräsident Arthur Steinmann erläuterte die Bedeutung der Krone und der Fränkischen Weinkönigin. Unter anderem ging er auf die Kritik ein, ob eine Repräsentantin überhaupt noch zeitgemäß sei. „Doch, wir brauchen Vorbilder. Wir brauchen strahlende Gesichter, wir brauchen eine Königin!“ Die neue Krone solle auch das zum Ausdruck bringen – und vor allem ihrer Trägerin mehr Komfort geben.

      Besonderer Auftrag

      Im Anschluss wurde die Krone feierlich enthüllt und von Abt Reepen gesegnet: „Wenn wir diese Krone jetzt segnen, geht es nicht um das Metall, die Steine. Wir segnen die Menschen, die mit ihrer Hände Arbeit diese Krone entworfen und gefertigt haben, wir segnen die Fränkischen Weinköniginnen, die diese Krone tragen werden, und mit ihr segnen wir auch die Menschen, denen sie begegnet, und wir segnen den Fränkischen Weinbauverband und alle Winzerinnen und Winzer.“

      Goldschmiedemeisterin Sabine Bechtel wurde die Ehre zuteil, die neue Krone der amtierenden Weinkönigin Eva Brockmann aufzusetzen. „Für uns ist das ein ganz besonderer Auftrag“, sagte Bechtel. Sie sei sehr stolz auf ihr Team, „das von der Modellfertigung bis zum Feinschliff wieder einmal großartige Zusammenarbeit bewiesen hat“.

      Julia Martin (Abtei)/red