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Gedanken zum Sonntagsevangelium von Thomas Amrehn, Schonungen
Nachfolge braucht Konsequenz
Evangelium
In jener Zeit, als viele Menschen Jesus begleiteten, wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.
Lukas 14,25–33
Prestigeprojekte kennen wir aus den unterschiedlichsten Bereichen. Da protzen staatliche Einrichtungen mit riesigen Bauten und Ämtern oder wir haben Banken und Versicherungen vor Augen, die moderne Geldtempel und sterile Glaspaläste errichten. Die Marktführer wollen auf einem Blick zu erkennen sein.
Oft ist es aber dann so, dass teure Projekte auf halbem Weg stehen bleiben, weil die Investoren Pleite gegangen sind oder sich übernommen haben. Beispiele aus den armen Ländern zeugen immer wieder davon. Es wurde beispielsweise mit den Maßnahmen der Entwicklungshilfe ein Stromkraftwerk errichtet und man stellte fest, dass die einheimische Bevölkerung einen solch hohen Strombedarf überhaupt nicht braucht. Gerüste und Baustellen bleiben dann übrig und künden von vergangenen besseren Zeiten. Millionen werden so in den Sand gesetzt. „Muss das denn sein?“, fragt man sich. Ist Kundenservice denn nicht einfacher zu erreichen und lässt sich die Dienstleistung nicht schlichter, aber ebenso hilfreich vermitteln. Es ist und bleibt merkwürdig, dass auch heute, in finanziell schwierigen Zeiten, Prestigeprojekte errichtet werden. Wovon sollen sie künden?
Der Lukasevangelist warnt vor dem Prestigeprojekt „Nachfolge Jesu“. „Vorsicht!“, so seine Worte an die interessierten Leser und Hörer seines Evangeliums, bleibt realistisch, wenn ihr die Nachfolge des Mannes aus Nazaret plant. Seid wie kluge Architekten, die auf den Inhalt achten und nicht in erster Linie hoch hinaus wollen. Überprüft eure Motivation und schaut genau nach euren Gründen. Warum wollt ihr Jesus nachfolgen? Wenn ihr euch Einfluss, finanzielle Vorteile und Überlegenheit sichern und demonstrieren wollt, dann seid ihr zum Scheitern verurteilt. Wenn ihr euch beruft auf den Einfluss eurer Familie und ihrer Verdienste, dann greift das zu kurz und wenn ihr – gleich dem Militär – einfach in der Reihe mitmarschieren wollt, dann wird das leicht lächerlich.
In der Nachfolge Jesu lässt sich weder etwas erkaufen, erzwingen oder als Verdienst einfahren. All das rechnet sich nicht.
Die innere Motivation, die Hingabe für andere, das Aushalten auch im Leiden, das Nichtverstandenwerden und auch das Unerklärliche gehört zur Währung des Reiches Gottes. Damit also rechnet: mit dem Unverständnis in den engsten menschlichen Beziehungen, mit dem Zweifel am eigenen Leben und mit der Rolle des Außenseiters. In der Nachfolge Jesu lassen sich nun wirklich keine Prestigeobjekte beginnen, geschweige denn vollenden. Die Entscheidung für die Nachfolge Jesu braucht Überlegung, dann Entschluss und dann Konsequenz, wie es die folgende Betrachtung von Michael Brock zum Ausdruck bringt:
Da gibt es keine
Wenn und Aber mehr
Entscheidung heißt auch Trennung
Du kannst dir nicht alle Wege im Leben offen halten
Kreuzpunkte im Leben sind Kreuzigungen
Vorstellungen sterben
Träume werden wach
Du musst dich entscheiden
Der Weg mit Jesus
Lässt keine faulen Kompromisse zu
Entweder – Oder
Ein Kreuz ist es ihm zu folgen
Und seine Entscheidungsworte
Klingen hart und drängend
Da bleibt nichts Zweideutiges
Entscheidung ist gefordert
Und heißt Trennung –
Von Mutter und Vater
Bruder und Schwester
Der Autor ist Pfarrer in Schonungen, Forst, Hausen und Mainberg.
In jener Zeit, als viele Menschen Jesus begleiteten, wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.
Lukas 14,25–33
Prestigeprojekte kennen wir aus den unterschiedlichsten Bereichen. Da protzen staatliche Einrichtungen mit riesigen Bauten und Ämtern oder wir haben Banken und Versicherungen vor Augen, die moderne Geldtempel und sterile Glaspaläste errichten. Die Marktführer wollen auf einem Blick zu erkennen sein.
Oft ist es aber dann so, dass teure Projekte auf halbem Weg stehen bleiben, weil die Investoren Pleite gegangen sind oder sich übernommen haben. Beispiele aus den armen Ländern zeugen immer wieder davon. Es wurde beispielsweise mit den Maßnahmen der Entwicklungshilfe ein Stromkraftwerk errichtet und man stellte fest, dass die einheimische Bevölkerung einen solch hohen Strombedarf überhaupt nicht braucht. Gerüste und Baustellen bleiben dann übrig und künden von vergangenen besseren Zeiten. Millionen werden so in den Sand gesetzt. „Muss das denn sein?“, fragt man sich. Ist Kundenservice denn nicht einfacher zu erreichen und lässt sich die Dienstleistung nicht schlichter, aber ebenso hilfreich vermitteln. Es ist und bleibt merkwürdig, dass auch heute, in finanziell schwierigen Zeiten, Prestigeprojekte errichtet werden. Wovon sollen sie künden?
Der Lukasevangelist warnt vor dem Prestigeprojekt „Nachfolge Jesu“. „Vorsicht!“, so seine Worte an die interessierten Leser und Hörer seines Evangeliums, bleibt realistisch, wenn ihr die Nachfolge des Mannes aus Nazaret plant. Seid wie kluge Architekten, die auf den Inhalt achten und nicht in erster Linie hoch hinaus wollen. Überprüft eure Motivation und schaut genau nach euren Gründen. Warum wollt ihr Jesus nachfolgen? Wenn ihr euch Einfluss, finanzielle Vorteile und Überlegenheit sichern und demonstrieren wollt, dann seid ihr zum Scheitern verurteilt. Wenn ihr euch beruft auf den Einfluss eurer Familie und ihrer Verdienste, dann greift das zu kurz und wenn ihr – gleich dem Militär – einfach in der Reihe mitmarschieren wollt, dann wird das leicht lächerlich.
In der Nachfolge Jesu lässt sich weder etwas erkaufen, erzwingen oder als Verdienst einfahren. All das rechnet sich nicht.
Die innere Motivation, die Hingabe für andere, das Aushalten auch im Leiden, das Nichtverstandenwerden und auch das Unerklärliche gehört zur Währung des Reiches Gottes. Damit also rechnet: mit dem Unverständnis in den engsten menschlichen Beziehungen, mit dem Zweifel am eigenen Leben und mit der Rolle des Außenseiters. In der Nachfolge Jesu lassen sich nun wirklich keine Prestigeobjekte beginnen, geschweige denn vollenden. Die Entscheidung für die Nachfolge Jesu braucht Überlegung, dann Entschluss und dann Konsequenz, wie es die folgende Betrachtung von Michael Brock zum Ausdruck bringt:
Da gibt es keine
Wenn und Aber mehr
Entscheidung heißt auch Trennung
Du kannst dir nicht alle Wege im Leben offen halten
Kreuzpunkte im Leben sind Kreuzigungen
Vorstellungen sterben
Träume werden wach
Du musst dich entscheiden
Der Weg mit Jesus
Lässt keine faulen Kompromisse zu
Entweder – Oder
Ein Kreuz ist es ihm zu folgen
Und seine Entscheidungsworte
Klingen hart und drängend
Da bleibt nichts Zweideutiges
Entscheidung ist gefordert
Und heißt Trennung –
Von Mutter und Vater
Bruder und Schwester
Der Autor ist Pfarrer in Schonungen, Forst, Hausen und Mainberg.