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Schnell noch die Arbeitsplatte leer räumen, dann kann sich die Küche in der Niederhofe Straße in Rimpar (Dekanat Würzburg rechts des Mains) in einen Probenraum verwandeln. Kaum hat Alexander Klebl Keyboard und Mischpult aufgebaut und jeder Musiker seinen Platz eingenommen, ist von der Enge des Raumes in der Privatwohnung nichts mehr zu spüren. Und das liegt an der Musik, die gleich erklingt. Jeden Dienstag treffen sich hier die Mitglieder der Kirchenband „Sunrise“ („Sonnenaufgang“) zur mehrstündigen Probe. Der Name ist angeregt vom Titel „Sunrise“ der Band Uriah Heep und wird bei der Rimparer Kirchenband zu einem Synonym für Glaubensfreude und Zuversicht.
Das hohe technische und musikalische Niveau erreicht „Sunrise“ in erster Linie durch Teamwork: Jeder weiß genau, welchen Part er übernimmt und dass das Ganze nur funktioniert, wenn alle gut zusammenspielen. Die Ursprünge der Band liegen in der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ). Freilich habe man sich bereits einige Male zum lockeren Zusammenspiel getroffen, bevor man sich zu einer richtigen Band zusammenschloss, sagt Sänger Josef Fischer, genannt „Pepi“. Zur richtigen Bandgründung kam es anlässlich der Hochzeit eines Bandmitglieds. Aber auch wenn es „Sunrise“ im nächsten Jahr seit einem Vierteljahrhundert gibt, wird sich die Band nicht aufs Altenteil begeben, sagt Gründungsmitglied „Pepi“ Fischer, der mit seinen 54 Jahren ältestes Bandmitglied ist und die Funktion eines Managers und Organisators hat.
Ins Kleinste durchgestaltet
Der Youngster in der Gruppe ist Alexander Klebl. Als Profimusiker und Tontechniker kümmert sich der37-Jährige um das digitale Aufbereiten der einzelnen Musiknummern von „Sunrise“. Das nimmt mitunter Tage, ja Wochen in Anspruch. Denn die Arrangements der Band sind bis ins Kleinste durchgestaltet. Dass trotz dieser detailierten Planung so viel Raum für die individuelle Ausgestaltung der einzelnen Partien vorhanden ist, liegt am Können der Musiker, allen voran an Sängerin Christine Michel. Die intensive Stimme der Frontfrau gibt der Band nicht nur das gesangliche Gepräge, sie hat auch eine Handvoll Eigenkompositionen geschrieben, die allerdings für die Gruppe keine so zentrale Rolle spielen wie das liebevolle Arrangieren von Klassikern des Neuen Geistlichen Liedes (NGL) aus dem „Troubadour“. Die Stimmen der anderen weiblichen Bandmitglieder Doris Strobel und Maria Hüfner bilden hierzu einerseits einen deutlichen Kontrast, andererseits mischen sie sich zu einem sehr runden Gesamtklang, an dem die klaren Männerstimmen von „Pepi“ Fischer und Thomas Pietschmann maßgeblich beitragen. Profilierte Gitarren-Riffs von Michael Aust machen den besonderen Sound von „Sunrise“ aus, wie auch die Mundharmonika von Thomas Pietschmann. In der jetzigen Besetzung spielt die Band seit Anfang 2000. Das Repertoire erweitert sich ständig durch neue Arrangements, neue Eigenkompositionen oder neue Kirchenlieder aus Übersee, mit denen der Cousin eines Mitglieds, der in Großbritannien lebt, die Gruppe versorgt, darunter ist etwa das sehr stimmige „Light the fire again“ („Entfache das Feuer erneut“). „Sunrise“ singt viele englischsprachige Lieder. Allerdings auch bekannte deutschsprachige „Troubadour“-Lieder. Und gerade mit Blick auf auf ein solches, eher schlichtes „Troubadour“-Lied betont Sängerin Christine Michel die große spirituelle Tiefe, die in dieser Musik stecke. „Da überkommt es einen geradezu richtig, während man dieses Lied singt“, sagt sie und beginnt die „Irischen Segenswünsche“ zu singen: „Möge die Straße uns zusammenführen.“
Natürliche Kirchlichkeit
Kirchlichkeit wird bei „Sunrise“ großgeschrieben. Nicht nur weil Gitarrist Michael Aust Religionslehrer am Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach ist und in der Rimparer Pfarrei unter anderem den Lektorendienst versieht. Ganz natürliche Kirchlichkeit drückt sich nämlich darin aus, dass die Band immer wieder die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten übernimmt. Eine kleine Tradition ist es da mittlerweile schon, dass sie in Sankt Bruno im Steinbachtal im Erstkommunionsgottesdient spielt. Ein besonderes Highlight war heuer der Gottesdienst in der Marienkapelle anlässlich des Würzburg-Marathons. „Ein großes Anliegen ist für ,Sunrise‘ immer das Benefizkonzert im Würzburger Hauptbahnhof zugunsten der Bahnhofsmission“, sagt „Pepi“ Fischer. Heuer wird es bereits das neunte Mal diesen Auftritt von „Sunrise“ geben.
„Sunrise“
Besetzung: Christine Michel (Gesang, akustische Gitarre, Komposition, Texte), Doris Strobel (Gesang); Maria Hüfner (Gesang, Percussion); Josef „Pepi“ Fischer (Gesang, Texte, Management); Thomas Pietschmann (Gesang, akustische Gitarre, Mundharmonika); Michael Aust (E-Gitarre, Konzertgitarre); Alexander Klebl (Keyboards, Programmierung, Komposition, Arrangements); Repertoire: Eigene Arrangements von Troubadour-Liedern, rund ein Dutzend Eigenkompositionen
1987.
CDs: For You (1995); Euphorie (1998); I’m Your Friend (2002); Weihnachtsimpressionen (2009) – die letzten beiden CDs sind erhältlich.
Nächster Auftritt: 9. Dezember: Würzburg, Bahnhofsmission, Benefizkonzert
Kontakt: Josef Fischer, Telefon 0 93 65/27 67 oder über E-Mail „pepfisch@freenet.de“. Internet „www.sunrise-music.info“.