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Mit Silbertalern herausgeputzt
TÜCKELHAUSEN. Beim Bittgang der Hohestädter Pfarrei in die ehemalige Klosterkirche des Karthäuserordens in Tückelhausen (Dekanat Ochsenfurt)dorthin konnte dort erstmals an der Marienstatue ein neues „Skapulier“ bewundert werden – bestückt mit insgesamt 20 Silber-Talern. Solche Madonnentaler aus Silber fanden sich in vielen Pfarrgemeinden Frankens als Schmuck für die Marienfigur. Neben den bekannten Votivgaben und -bildern stellen sie eine besondere Form der ganz persönlichen Stiftung dar.
Ihren Namen haben sie von einem Marienbild auf der Schauseite der Münze. Die Madonnentaler und manchmal auch Teile des bäuerlichen Trachtenschmucks wurden auf eine Art Umhang aus Stoff genäht, dem so genannten „Skapulier“. Man kann ein solches Skapulier auch ganz einfach als Festkleid bezeichnen, das der Marienfigur bei Prozessionen angelegt wurde. Im Museum in Astheim kann man einige besonders schönen Exemplare bewundern. Auch für die Madonnenfiguren in den Kirchen in Hohestadt und Tückelhausen gab es diese Skapuliere. Die Hohestadter Marienfigur ist jedoch bei der Zerstörung Würzburgs, wohin man sie zur Restaurierung gebracht hatte, in der Brandnacht des 16 März 1945 vernichtet worden. Ihren Schmuck hat man wohl verkauft – nur mehr die leeren Fassungen auf dem roten Samtkragen erinnern noch an ihren einstigen wertvollen Inhalt.
In Tückelhausen ist die Figur erhalten geblieben. Sie war mit wohl 14 Silbertalern geschmückt, die die Bewohner des 1804 im alten Kloster neu enstandenen Dorfes trotz ihrer Armut schon gleich in den Anfangsjahren gestiftet hatten. Doch 100 Jahre nach der Pfarreigründung, im Jahr 1903 hat der damalige Pfarrer den letzten Taler in die Königliche Münzsammlung nach München verkauft. So ist nichts davon erhalten geblieben – außer einem Stück Papier, auf dem ein gewissenhafter Pfarrer um 1830 zehn dieser Taler genau beschrieben hat. Mit Hilfe dieser Notiz konnten in den letzten Jahren acht der Taler aus dieser historischen Liste wieder erworben werden, mit dem Ziel, der Muttergottes zu ihrem früheren Schmuck zu verhelfen.
Heute hängen sogar 20 Silbertaler am neugeschaffenen Skapulier der Gottesmutter, das die Tückelhäuserin Aloisia Gunz genäht hat. Mit den ergänzten Talern verknüpfen sich Ereignisse der Geschichte: Da findet sich ein Taler von 1683, in Erinnerung an den 12. September, als am Fest Mariä Namen Wien und das Abendland aus der Hand der Türken gerettet worden sind. Eine andere Münze von 1821 zeigt den bayerischen König Max Joseph, der zum einen 1803 die Kartause aufgehoben, zum anderen 1804 die Pfarrei Tückelhausen gestiftet hat. Eine weitere Medaille zeigt das Bild des heiligen Jakobus –als Zeichen für die heute vorbeikommenden Jakobspilger.
Dabei geht es weder um den Schmuck noch um den materiellen Wert der Silbertaler. Es geht „zeichenhaft“ um den Ausdruck des gläubigen Vertrauens vieler Menschen heute – verbunden in einer lebendigen Tradition mit den Vorfahren der Menschen in den fränkischen Gemeinden. Das ist ein Glaube, der „bildhaft“ sagt: Am Rockzipfel der Gottesmutter, da bin ich gut aufgehoben, da häng ich mich hin, so wie die Münzen, denn sie führt mich zu ihrem Sohn. Sie nimmt mich mit auf dem Weg zu Jesus! wir selbst sind als Glaubende und auf Gott Vertrauende der „Schmuck“ der Kirche, die Zierde unserer Gemeinden, jeder auf seine Art und zu seiner Zeit!
Das Skapulier ist im Karthäusermuseum zu sehen; geöffnet immer samstag und sonntags von 14 bis 17 Uhr.
Ihren Namen haben sie von einem Marienbild auf der Schauseite der Münze. Die Madonnentaler und manchmal auch Teile des bäuerlichen Trachtenschmucks wurden auf eine Art Umhang aus Stoff genäht, dem so genannten „Skapulier“. Man kann ein solches Skapulier auch ganz einfach als Festkleid bezeichnen, das der Marienfigur bei Prozessionen angelegt wurde. Im Museum in Astheim kann man einige besonders schönen Exemplare bewundern. Auch für die Madonnenfiguren in den Kirchen in Hohestadt und Tückelhausen gab es diese Skapuliere. Die Hohestadter Marienfigur ist jedoch bei der Zerstörung Würzburgs, wohin man sie zur Restaurierung gebracht hatte, in der Brandnacht des 16 März 1945 vernichtet worden. Ihren Schmuck hat man wohl verkauft – nur mehr die leeren Fassungen auf dem roten Samtkragen erinnern noch an ihren einstigen wertvollen Inhalt.
In Tückelhausen ist die Figur erhalten geblieben. Sie war mit wohl 14 Silbertalern geschmückt, die die Bewohner des 1804 im alten Kloster neu enstandenen Dorfes trotz ihrer Armut schon gleich in den Anfangsjahren gestiftet hatten. Doch 100 Jahre nach der Pfarreigründung, im Jahr 1903 hat der damalige Pfarrer den letzten Taler in die Königliche Münzsammlung nach München verkauft. So ist nichts davon erhalten geblieben – außer einem Stück Papier, auf dem ein gewissenhafter Pfarrer um 1830 zehn dieser Taler genau beschrieben hat. Mit Hilfe dieser Notiz konnten in den letzten Jahren acht der Taler aus dieser historischen Liste wieder erworben werden, mit dem Ziel, der Muttergottes zu ihrem früheren Schmuck zu verhelfen.
Heute hängen sogar 20 Silbertaler am neugeschaffenen Skapulier der Gottesmutter, das die Tückelhäuserin Aloisia Gunz genäht hat. Mit den ergänzten Talern verknüpfen sich Ereignisse der Geschichte: Da findet sich ein Taler von 1683, in Erinnerung an den 12. September, als am Fest Mariä Namen Wien und das Abendland aus der Hand der Türken gerettet worden sind. Eine andere Münze von 1821 zeigt den bayerischen König Max Joseph, der zum einen 1803 die Kartause aufgehoben, zum anderen 1804 die Pfarrei Tückelhausen gestiftet hat. Eine weitere Medaille zeigt das Bild des heiligen Jakobus –als Zeichen für die heute vorbeikommenden Jakobspilger.
Dabei geht es weder um den Schmuck noch um den materiellen Wert der Silbertaler. Es geht „zeichenhaft“ um den Ausdruck des gläubigen Vertrauens vieler Menschen heute – verbunden in einer lebendigen Tradition mit den Vorfahren der Menschen in den fränkischen Gemeinden. Das ist ein Glaube, der „bildhaft“ sagt: Am Rockzipfel der Gottesmutter, da bin ich gut aufgehoben, da häng ich mich hin, so wie die Münzen, denn sie führt mich zu ihrem Sohn. Sie nimmt mich mit auf dem Weg zu Jesus! wir selbst sind als Glaubende und auf Gott Vertrauende der „Schmuck“ der Kirche, die Zierde unserer Gemeinden, jeder auf seine Art und zu seiner Zeit!
Das Skapulier ist im Karthäusermuseum zu sehen; geöffnet immer samstag und sonntags von 14 bis 17 Uhr.