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      Podcast für Messdiener und Messdienerinnen

      Minis plaudern über ihre Arbeit

      Seit fünf Jahren gibt es den deutschlandweit einzigartigen Podcast „Schall und Weihrauch“. Die Idee und einige Verantwortliche stammen aus dem Bistum Würzburg. Für die Mini-Romwallfahrt haben sie sich etwas Neues überlegt.

      „Schall und Weihrauch ist und bleibt der weltbeste Messdiener:innen- und Ministrant:innen-Podcast.“ So oder so ähnlich sagen es die Moderatoren Anja und Benni immer wieder bei ihren Aufnahmen. Anja Muhle ist 34 Jahre alt und Moderatorin und PR-Beraterin aus Niedersachsen. Benni heißt Benedikt Ziegler. Er ist 29 Jahre alt und Masterstudent in Nürnberg. Er hat selbst ministriert und war vor seinem Umzug sechs Jahre lang in der Mini-Pastoral der Diözese Würzburg aktiv.

      Benni erzählt, dass die Idee für einen Mini-Podcast 2018 in Miltenberg entstanden ist. Beim ersten Vernetzungstreffen für Ehren- und Hauptamtliche in der Ministrantenpastoral auf Diözesanebene. Zugehörigkeit zur Kirche und Dienst am Altar seien nicht auf die eigene Gemeinde beschränkt, sagt er. Die vielen Jugendlichen, die deutschlandweit als Minis aktiv sind, will Schall und Weihrauch ansprechen. Und ihnen Gemeinsamkeiten und regionale Unterschiede aufzeigen. Der 29-Jährige fasst das Ziel so zusammen: „Wir sind angetreten mit der Mission, dass der Kirchturm nicht die Grenze ist.“

      „Schall und Weihrauch“

      Sebastian Volk, Pastoralreferent in der Ministrantenarbeit in Würzburg, hat die Idee vorangetrieben. So lange, bis sie irgendwann einen eigenen Namen hatte: „Schall und Weihrauch“. Und ihren ersten Erscheinungstermin: Gründonnerstag 2019. Volk nennt gleich drei Gründe, warum er so überzeugt von der Idee war. Erstens: Er kannte die motivierten Ehrenamtlichen, die bereit waren, gleich loszulegen. Zweitens: Er wollte sich an einem Projekt in Zusammenarbeit mit anderen Diözesen und überregionaler Relevanz beteiligen. Und drittens: 2018 gab es kaum kirchliche Podcasts und keinen einzigen, der sich Mini-Themen widmete.

      Zu dieser Zeit wurde das Medium nämlich grundsätzlich unterschätzt, sagt Volk. Erst seit Corona seien Podcasts bei vielen Menschen beliebt. Einzelne Podcast-Folgen ähneln Radiobeiträgen, sind in der Regel aber länger. Volk ist überzeugt, dass „es unterschiedliche Formen der Glaubenskommunikation braucht“. Für die Einen seien der Gottesdienstbesuch und das Bibel-Studium ausschlaggebend für den Glauben. Andere fänden Youtube-Videos oder Podcasts zugänglicher. „All das darf und muss nebeneinander existieren“, schlussfolgert er. Seine Aufgaben bei Schall und Weihrauch teilt er sich mit zwei weiteren Referenten, einem Kollegen aus Bamberg und einem aus Münster. Sie unterstützen die Ehrenamtlichen, organisieren regelmäßige Gespräche, versuchen, offene Fragen zu klären und Interviewpartner zu kontaktieren.

      Im Podcast geben Anja und Benni Tipps für Gruppenstunden, sprechen über Liturgie, das Kirchenjahr und Heilige. Damit erreichen sie regelmäßig rund 200 Zuhörer. Es gibt auch Ausreißerfolgen mit 2000 Zuhörern. Und sie treten bei verschiedenen Veranstaltungen auf. Zum Beispiel beim „Wellenbrecher-Festival“, einem diözesanen Ministrantentreffen 2022 in Münsterschwarzach. Die dabei entstandene Live-Aufzeichnung mit Bischof Dr. Franz Jung lässt sich auf Spotify, Apple Podcast oder Podcast.de nachhören.

      Die letzte Station vor der Veröffentlichung einer Folge ist Gabriel Görgs Computer. Der 23-jährige Tontechniker und Produzent aus Rimpar hatte „prinzipiell Bock auf Podcast“, wie er sagt. Bis auf die drei Referenten arbeiten alle im Schall und Weihrauch-Team ehrenamtlich.

      Ein Geben und Nehmen

      Der Podcast sei ein Geben und Nehmen, sagt Görg. Als Macher seien sie angewiesen auf das Interesse und die Mitwirkung der Minis: „Der Ministrant, der gerade in seinem 80-Seelen-Dorf angefangen hat, ist uns genauso wichtig wie der Oberministrant in Rom.“ Görg ist selbst erfahrener Ministrant: 2015 hat er mit dem Ministrieren begonnen, von 2017 bis 2021 war er Oberministrant. Mittlerweile ist er im Vorstand des Ministrantenverbands „Minis & more“. Unter anderem organisieren sie einen jährlichen Minitag für Ministranten aus der Diözese Würzburg.

      Außerdem ist der Rimparer an Impulsen für die Internationale Romwallfahrt der Ministranten beteiligt. Die findet vom 29. Juli bis zum 2. August statt. Die Podcaster haben sich für die Folgen in Rom einen eigenen Namen überlegt: „Tagesciao“. Die Wallfahrt könnte der letzte Höhepunkt des Podcasts werden. Dieses Jahr läuft die Finanzierung über den Innovationsfonds Medien der Deutschen Bischofskonferenz aus. Und es ist noch nicht klar, ob und wenn ja, wie es mit Schall und Weihrauch weitergeht.

      In Rom wird der Podcast jeden Abend veröffentlicht. Für diejenigen, die vor Ort sein werden, gibt es Wissenswertes. Zum Beispiel, wo es das beste Eis in Rom geben soll. Denjenigen, die Zuhause bleiben, soll das Geschehen vor Ort nahegebracht werden. Dafür braucht Schall und Weihrauch Mithilfe. Nachrichten, Sprachmemos und Videos kann man als Instagram-Nachricht an @schallundweihrauch oder E-Mail an kontakt@schallundweihrauch.de schicken.

      Angelina Horosun