Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Probeabo des Magazins bestellen

Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

    Mehr

    Milch – das globale Handelsgut

    Durch gezielten Einkauf regionale Vertriebsstrukturen fördern. So der Standpunkt von Wolfgang Bullin. Global denken, regional kaufen – das gilt nicht nur für Milch.
    Daran, dass sich der Benzinpreis ständig, machmal sogar mehrmals täglich ändert und dabei kontinuierlich steigt, hat man sich fast gewöhnt. Die Weltwirtschaft, der (sinkende oder steigende) Dollarkurs, Unglücksfälle ... – das Reservoir an Begründungen scheint überreich. Die Zeiten als Benzinpreiserhöhungen noch öffentliche Proteste auslösten, scheinen vorbei zu sein. Man hat sich daran gewöhnt.
    Soweit ist es bei einem anderen „Kraftstoff“ offensichtlich noch nicht: bei der Milch. Da hatte man sich vielmehr über Jahre an stabile oder sogar sinkende Preise gewöhnt. Und nun auf einmal Preiserhöhungen bis zu 50 Prozent für Milch und Milchprodukte, die vor allem mit einer immens gestiegenen Nachfrage aus Asien, speziell aus China begründet werden. Als Bürger und Verbraucher reibt man sich verwundert die Augen, hat man doch noch in Erinnerung, was über Jahre hinweg alles angestellt wurde, um Milchseen und Butterberge in der EU einzudämmen. Und nun ein zu knappes Angebot. Hat man da etwas verschlafen und/oder vielleicht zuviel reguliert? Denn trotz erhöhter Nachfrage dürfen einheimische Bauern, selbst wenn sie wollten und könnten, dank nach wie vor bestehender Milchquote gar nicht mehr produzieren.  
    Immerhin hat man als Verbraucher so gelernt, dass auch Milchprodukte globales Handelsgut sind – und muss mehr bezahlen. Apropos bezahlen: Wie man so hört, landet von den jetzt erfolgten Preisaufschlägen das Wenigste bei den Milchbauern. Und da hat der Verbraucher, anders als beim Benzin, vielleicht doch mehr Marktmacht, als man denkt. Auch wenn die Milch direkt vom Bauern wohl eher die Ausnahme bleiben dürfte, kann man durch gezielten Einkauf regionale Vertriebsstrukturen fördern. Das wäre auch als Gegengewicht zur zunehmenden Industrialisierung der Lebensmittelversorgung zu begrüßen, weil es ein Stück Unabhängigkeit von Großkonzernen schaffen und die heimische Landwirtschaft stärken könnte. Darüber hinaus würde dank kurzer Transportwege die  die Ökobilanz verbessert. Global denken, regional kaufen – das gilt nicht nur für Milch.